Detmold. Die Bücherschränke der Bürgerstiftung Detmold sind offen für jedermann. In einem Leserbrief hatte sich ein Besucher entsetzt gezeigt, weil dort ein Schild gehangen hatte mit der Bitte, dort keine "Russen-Bücher (Putin)" zu deponieren. Der Mann hatte sich dafür ausgesprochen, dass auch Mitbürger, deren sprachliche Heimat das Russische ist, ihre Literatur in russischer Sprache lesen können. Das ist durchaus im Sinne der Bürgerstiftung, die dieses Schild nicht angeklebt hatte. Deren Vorstandsvorsitzender Kay Sandmann-Puzberg distanziert sich von solchen Schildern, die dann und wann schon mal in Schränken aufgetaucht seien und dort nicht hineingehörten. Jeder könne dort Literatur hineinlegen und herausnehmen. Nicht erwünscht sind jedoch Pornografisches, alles, was gegen demokratische Grundwerte verstößt, und was veraltet und kaputt sei. Ehrenamtliche schauen regelmäßig nach, ob alles in den Schränken in Ordnung ist. "Wir finden toll, dass sie so gut angenommen werden", freut sich Sandmann-Puzberg. Sechs Bücherschränke sind bereits im Detmolder Stadtgebiet verteilt. Als nächstes kommen einer in Diestelbruch und ein Kinderbücherschrank an der Grundschule Hiddesen dazu.