Verdiente Sportler werden nachträglich prämiert

Detmold. Ein wahrhaft breites Spektrum: Die zehnjährige Melina Gerlach wird bei der lippischen Sportlerehrung für die Jahre 2020 und 2021 genau so für herausragende sportliche Leistungen ausgezeichnet wie der 74-jährige Dr. Rudolf Hüls. Melina, leicht und biegsam wie eine Feder, versteht sich darauf, meisterlich zu turnen, während Rudolf Hüls aus Lage dem Sportpublikum vor Augen führt, wie man als Ü70-Senior eindrucksvoll durch die Luft springt und die 800-Meter-Laufstrecke bravourös in Kurzzeit hinter sich bringt.

Natürlich treten Jung und Alt nicht im gleichen Wettbewerb an. Das wäre unfair. Sich so zu beugen, biegen, strecken und durch die Luft zu wirbeln wie die Kaderturn-Mädels vom lippischen Leistungsstützpunkt kann man in späteren Lebensphasen nicht mehr. Aber Springen und Laufen funktioniert auch noch im hohen Alter. Eine Altersgrenze gibt es nicht, wie der Lagenser Rudolf Hüls bei den deutschen Seniorenmeisterschaften bewies. Den 2. Platz schaffte er im Dreisprung, die 800 Meter lief er in Bronze-Zeit.

Bowling, Indiaca, Karate Breit gestreckt war auch die Palette der Sportarten, in denen die Meister ihrer Zunft ausgezeichnet wurden: zum Beispiel Jürgen Ohl als Landesmeister im Bowling ; der Liemer Radsportclub, der geradezu ein Abo auf Auszeichnungen gezogen hat; der CVJM Pivitsheide mit seinen trickreichen Indiaca-Spielzügen oder Dojo-Karatekämpferin Renate Bracht für ihre zielsichere Selbstverteidigung.

Die &bdquo;Crystals Cheerleader“ vom TV Lemgo gehörten zwar nicht zum Kreis der Geehrten, lieferten aber im Kreishaussaal vor dem Vorstandstisch eine atemberaubende akrobatische Show ab. Dem Publikum stockte der Atem, als sie beim Aufeinanderstapeln ihrer Körper fast an die Decke des hohen Kreishaussaales stießen. Doch sie verstanden es, ihre Köpfe knapp darunter einzuziehen.

"Eine meiner schönsten Aufgaben" Landrat Dr. Axel Lehmann, dem der lippische Sport bekanntermaßen eine Herzensangelegenheit ist, lobte die ausgezeichneten Sportler als Aushängeschilder des Lipperlandes und freute sich über ihr leistungsstarkes Abschneiden auf der nationalen und sogar internationalen Bühne. Friedhelm Böger, der Vorsitzende des Kreissportbundes Lippe (KSB), bewertete die Medaillenvergabe im Kreishaus als &bdquo;eine meiner schönsten und ehrenvollsten Aufgaben“. Der KSB-Vorsitzende lobte die Leistung der Geehrten mit den Worten: &bdquo;Ihr seid durch eure Erfolge ein Vorbild in euren Vereinen und wichtig für den Breitensport.“

Mehr als 400 Sportvereine sorgen in Lippe für eine breit gestreute Szene, die Tag für Tag von rund 113.000 Mitgliedern gelebt wird. Rein statistisch ist demnach jeder dritte Lipper Mitglied in einem Sportverein.

Verdiente Sportler werden nachträglich prämiert

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