Hang gesichert: Die Gefahr an der Extertalstraße ist gebannt

Extertal-Nalhof. Drohender Steinschlag an der Extertalstraße. Diese Gefahr ist nun gebannt. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat die Großbaustelle an der L 758 in Höhe der Ortschaft Nalhof abgeschlossen. Innerhalb von drei Monaten – von November bis Mitte Februar – wurden am seitlich neben der Straße aufragenden Hang mehr als 2000 Quadratmeter Fangnetze verlegt.

Dafür wurden 660 jeweils vier Meter lange Nägel in den Mergelfelsen getrieben. Der Landesbetrieb investierte 650.000 Euro in die Baumaßnahme. Weitere Straßenbaumaßnahmen an Landesstraßen stehen im Extertal dieses Jahr nicht mehr an. Das dürfte die Anwohner an und Autofahrer auf der Sternberger Straße angesichts der Glatteiskurve und einer unbefestigten Bankette vor einem tiefen Abgrund nicht erfreuen.

Spezialfirma arbeitet dauerhaft im Zwei-Schicht-Betrieb An der Extertalstraße hat die Baufirma Forstservice Kühr aus Kirchhundem im Siegerland richtig &bdquo;rangeklotzt“. Die auf Hangsicherungs- und Felsberäumungsarbeiten spezialisierte Firma hat laut Straßen NRW-Pressesprecher Sven Johanning &bdquo;dauerhaft im Zwei-Schicht-Betrieb von jeweils 6 bis 20 Uhr“ gearbeitet. Der Grund: das Zeitfenster zum Abschluss der Bauarbeiten war eng. &bdquo;Die Untere Naturschutzbehörde hat uns als Deadlinde Ende Februar genannt, denn danach beginnt die Brutzeit der Vögel“, erläutert Johanning. Fertig geworden sind die Arbeiten sogar zwei Wochen vor dem Termin, was sicherlich auch die Autofahrer gefreut hat, denn die erforderliche Sperrung einer kompletten Fahrbahn hat bei der stark befahrenen Straße doch für einige Wartezeiten an den beiden Ampeln gesorgt.

Wie berichtet war die Absicherung des Hanges auf einer Länge von rund 300 Metern notwendig geworden, weil der aus Mergelgestein bestehende Berg immer mal wieder kleinere und größere Felsbrocken verlor. Damit diese nicht direkt auf die Straße rollen konnten, waren zuvor bereits Schutzplanken sowie Metallwände aufgestellt worden. &bdquo;Diese Reste der provisorischen Maßnahmen werden demnächst zurückgebaut“, erklärt Johanning.

Spektakuläre Bilder von riesigen Maschinen Passanten der Extertalstraße erinnern sich aber nicht nur an die Baustellenampeln, sondern auch an den spektakulären Blick auf riesige Maschinen. Sie hatten zunächst rund 1500 Quadratmeter Hangfläche beräumt und für die Aufbringung von Netzen vorbereitet. Außerdem wurden Wasser-Rinnen neu profiliert. Ebenfalls maschinell wurden die langen Felsnägel, an denen das Metallnetz befestigt ist, in den Hang getrieben. Die restlichen Befestigungsarbeiten wie das Verknüpfen der Netze erledigten die Spezialkräfte der Firma, die sogenannten Höhenarbeiter, in Handarbeit – selbstverständlich gut abgesichert und zum Teil in Maschinennähe: ein Job, der nicht alltäglich ist, ebenso wie die gesamte Baustelle. &bdquo;In ganz Ostwestfalen ist diese Baumaßnahme einzigartig“, erklärt Sven Johanning – und der kann das nach langjähriger Tätigkeit und zahlreichen Maßnahmenplanungen bei Straßen NRW beurteilen.

Jährlich wird beim Landesbetrieb Straßen NRW ein Bauprogramm aufgestellt. Die LZ wollte wissen, was in diesem Jahr in Extertal noch geplant ist und erfuhr, dass keine Straßenbaumaßnahmen an Landesstraßen geplant sind. Auf dem &bdquo;Schirm“ hat Straßen NRW dennoch die Sternberger Straße. Während es beim Thema Sicherung der &bdquo;Glatteiskurve“ am Scheitelpunkt der Straße laut Johanning &bdquo;keine Neuigkeiten“ gibt, hängt die Absicherung einer Bankette mit derzeit auf der Fahrbahn platzierten Barken ebenfalls noch in der Luft.

Bei Ersterem ist für die Installation von Leitplanken zu wenig Platz und eine Absenkung des Neigungswinkels der Fahrbahn sehr aufwendig. Bei Letzterem ist eine Idee für die Banketten-Befestigung da. Es sollen Rasengittersteine verlegt werden, wofür allerdings der Hang abgeflacht werden muss. Die Gittersteine sollen das weitere Ausfahren der Bankette mit der Gefahr, dass ein Fahrzeug beim Auffahren auf die höher gelegene Fahrbahnkante ins Schleudern gerät, verhindern.

Woran es hier scheitert, ist ein Durchlass für einen Bachlauf in Höhe einer Doppelkurve oberhalb des Sanierungsbereichs. Dieser verläuft unterhalb der Straße und muss, wenn der Hang abgeflacht wird, entsprechend verlängert werden. Dies stellt aber einen Eingriff in die als Naturschutzgebiet besonders schützenswerte Landschaft dar. Über eine Ausnahmegenehmigung vom Naturschutz für diese Maßnahme werde laut Johanning gerade mit dem Kreis Lippe verhandelt.

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