Virtuoses Zusammenspiel mit viel Ausdruckskraft in Bergkirchen

Bad Salzuflen-Retzen . In der Reihe &bdquo;Musik für Spaziergänger“ hat der Soloklarinettist der Bayerischen Staatsoper München, Professor Markus Schön, zusammen mit seiner Klavierbegleiterin Yasko Linnartz, Dozentin für Klavier an den Musikhochschulen Hannover und Bremen, zahlreiche Gäste in Bergkirchen begeistert.

Kantor Rainer Begemann freute sich, dass das Format dank der Lippischen Landfrauen seine ursprüngliche Form mit Kaffee und Kuchen zurückerhalten hat. Im Mittelpunkt des Konzertes stand dann aber die berühmte Sonate Nr. 1 f-Moll, op. 120 für Klarinette und Klavier von Johannes Brahms (1833-1897), die auf Melodien aus Ungarn, Rumänien und Israel traf. Brahms ließ sich gerne von Folklore und ungarischen Tänzen inspirieren. Drei Jahre vor seinem Tod komponierte er 1984 zwei Klarinettensonaten, die erste beginnt düster und dunkel.

Weicher Klangteppich Klangschön ließ Markus Schön den sonoren Ton seiner Klarinette erklingen. Das Klavier bereitete ihm einen weichen Klangteppich, auf dem er stimmungsvoll sein virtuoses Spiel entfalten konnte. Brahms hat seine 21 ungarischen Tänze ursprünglich für Klavier zu vier Händen geschrieben. Sie erinnern an die Volksmusik der ungarischen Roma. Den ungarischen Tanz Nr. 20 von 1880 meisterte das Duo in der Bearbeitung für Klarinette und Klavier mit sich überschlagenen Läufen und lang gezogenen Töne in großer Ausdruckskraft.

Dazu passte auch die &bdquo;Zigeunermelodie“ op. 55,4 mit der Überschrift &bdquo;Als die alte Mutter“ von Antonín Dvorák. Beim kurzen rumänischen Volkstanz Nr. 3 &bdquo;Pe loc“, ein Stampftanz von 1914 des Ungarn Béla Bartók (1881-1945), spielte Schön in den Flügel hinein und ließ seine Klarinette hell und spitz klingen.

Dahinschwebende Pastorale Im Anschluss erfreuten Tänze des israelischen Komponisten Paul Ben-Chaim, der als Paul Frankenburger 1933 aus Deutschland floh, um dem Holocaust zu entgehen. Während er in Deutschland in der Tradition der deutschen Romantik Texte von Goethe, Heine und Eichendorff vertonte, lernte er in Palästina jüdische und arabische Lieder kennen, die seinen Kompositionsstil prägten. Von diesen Werken interpretierte das Duo eine dahinschwebende Pastorale und temperamentvolle Tänze im virtuosen Zusammenspiel und fein nuancierter Tongebung.

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