Bobby macht weiter Dampf beim TBV

Lemgo. Schon um 8 Uhr mussten die Bundesligahandballer des TBV Lemgo Lippe am Freitag für den Corona-Test ihre Münder öffnen. Der frühe Zeitpunkt war erforderlich, um die Laborergebnisse noch rechtzeitig vor der Abfahrt am Samstagmittag nach Stuttgart zu erhalten. Auf das erste Lemgoer Sonntagsspiel der Saison freut sich besonders Bobby Schagen, der zwischen 2016 und 2019 für den TVB 1898 auf Torjagd ging.

Seit Freitag ist klar, dass der 30-jährige Niederländer auch in Lemgo in sein drittes Jahr gehen wird. Die Verlängerung bis 2022 sei schnell und reibungslos vonstatten gegangen. &bdquo;Es dauerte nicht lange, weil beide Seiten zufrieden waren. Ich fühle mich in Lemgo einfach sehr wohl“, sagt Schagen .

Da der Mann aus Amsterdam bereits mit 19 Jahren seinen ersten Profivertrag bei Bayer Dormagen unterschrieb und seitdem seit elf Jahren in Deutschland spielt, kann er seine Wohlfühlfaktoren glaubwürdig konkretisieren: &bdquo;Wir haben beim TBV echt ne coole Truppe. Ich bekomme viele Spielanteile und habe jeden Tag Spaß im Training – was absolut nicht selbstverständlich ist. Doch wenn man täglich zweimal zwei Stunden lang zusammen arbeitet, muss es einfach Spaß machen, damit auch die Leistung stimmt.“

Neues Vertragsangebot in schwierigen Zeiten ist keine Selbstverständlichkeit Dass es diesbezüglich keinerlei Probleme gibt, hat Schagen gerade erst beim 24:22 gegen die Eulen auch auf der Halbrechtsposition bewiesen. &bdquo;Vielleicht habe ich zu früh unterschrieben. Sonst wäre wohl noch ein Rückraumvertrag drin gewesen“, deutet Schagen scherzhaft darauf hin, dass seine Entscheidung pro TBV nicht erst gestern gefallen ist. &bdquo;Dass Lemgo mir in diesen schwierigen Zeiten einen neuen Vertrag angeboten hat, empfinde ich nicht als Selbstverständlichkeit, sondern schätze es sehr.“

Mit seiner großen Erfahrung und seinen variablen Einsatzmöglichkeiten hat Bobby Schagen bei Trainer und Geschäftsführung einen Stein im Brett. &bdquo;Doch auch abseits des Spielfeldes ist er ein toller Typ, der zu 100 Prozent anerkannt ist und eine super Stimmung in die Mannschaft bringt“, freut sich Florian Kehrmann über den Flügelflitzer mit Führungsqualitäten.

In Stuttgart hat sich viel verändert Beim TVB 1898 Stuttgart, der ebenso wie der TBV mit 4:2 Punkten gestartet ist, hat sich seit Schagens Wechsel personell einiges getan. &bdquo;Seinerzeit sind viele mit mir gegangen. Die Mannschaft hat sich stark verändert“, sagt Bobby Schagen und denkt speziell an die neu gebildete Linkshänderfraktion der Schwaben mit Kristjansson , Müller und Wieling. Nur Sascha Pfattheicher kennt er noch bestens. Der 23-jährige Rechtsaußen sei &bdquo;sehr schnell und trickreich“ und habe sich gut entwickelt.

Um an den ersten Auswärtspunkten der Saison schnuppern zu können, müsse deutlich konzentrierter als zuletzt abgeschlossen werden. Schagen : &bdquo;Wir müssen unsere Chancen besser nutzen. Zweimal war das zuletzt nicht so gut. Doch Stuttgart ist noch ein Stückchen besser als die Eulen oder Coburg. Klar ist Jogi Bitter ein Weltklassemann und mit Primoz Prost haben sie jetzt einen richtig guten zweiten Keeper. Doch wenn wir zu oft scheitern, wird es schwierig.“

Der TVB 1898 unter der Lupe Stuttgarter Statements: Die beiden Hauptsponsoren verkündeten am Freitag Außergewöhnliches: Kärcher und Wohninvest verlängern ihre Zusammenarbeit mit dem TVB 1898 um jeweils zehn Jahre (!) bis 2031.

Die ersten Auftritte: Zum Saisonstart bei den Rhein-Neckar Löwen wurden die Schwaben mit 30:20 noch kalt erwischt. Doch die Heimpremiere gegen TUSEM Essen wurde souverän mit 31:23 gewonnen und bei HBW Balingen-Weilstetten gelang mit 30:28 der erste Bigpoint der Saison.

Kehrmanns Einschätzung: &bdquo;Beide Teams stehen im Soll und werden sich ein Spiel auf Augenhöhe liefern. Stuttgart hat sich mit Viggo Kristjansson und Jerome Müller auf Halbrechts breiter aufgestellt und mit Primoz Prost den Torhüterpart neben Jogi Bitter abgesichert.“

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