Wuppertal/Lemgo. „Wir müssen eine Schippe drauflegen. Balingen hat nichts zu verschenken.“ Das sagte gestern Vormittag Jörg Zereike, Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten TBV Lemgo Lippe. Der 42-jährige Ex-Keeper blickte nach dem 26:33 beim Bergischen HC schon mal auf die Partie am Donnerstag im Südwesten von Stuttgart: „Es ist ein richtungsweisendes Spiel. Danach wissen wir, ob wir uns weiter einstellig orientieren können oder eher auf die Ränge 13, 14, 15.“ Lemgo noch ohne Auswärtssieg Balingen, das zuhause bisher nur gegen Schlusslicht Coburg gewann (34:26), liegt nur zwei Zähler vor einem Abstiegsplatz, Lemgo sieben. Der Rückstand auf Rang neun beträgt für den TBV als 14. nun drei Zähler. Und für Zereike ist klar: „Wir wollen den Abstand auf Balingen ausbauen.“ Dafür müsste im elften Auswärtsspiel der Saison der erste Sieg her (bisher: vier Remis, sechs Niederlagen). Optimistisch stimmen ein paar Personalien. Cederholm und Reimann auf dem Weg Der Muskelfaserriss von Andreas Cederholm (30) ist laut Zereike „gut verheilt, aber der Zeitpunkt für die Rückkehr bei so einer Verletzung immer heikel“. In Wuppertal vermisste der TBV den schwedischen Linkshänder, der gestern noch einmal den Arzt konsultierte, schmerzlich. Genauso wie bei Alexander Reimann (20) werde kurz vor der Partie in Balingen über eine Rückkehr von Cederholm in den Kader entschieden. Reimann ist nach seiner Knie-OP wieder im Training. Ein wichtiger Arzttermin stand gestern für Frederik Simak (23) in Bad Neustadt an: Der Zugang von den Füchsen Berlin ließ seinen verletzten Daumen operieren. „Er fehlt uns noch acht Wochen“, so Zereike. Isaías Guardiola "eher ein Lichtblick" Isaías Guardiola (36) und Finn Zecher (20) kamen bereits in Wuppertal wieder zum Einsatz. Linkshänder Guardiola hatte das Spiel gegen Flensburg, als der TBV völlig überraschend ein 27:27 holte und eine überragende Leistung zeigte, wegen einer Bauchmuskelzerrung verpasst. „Isaías hat relativ viel gespielt und war eher ein Lichtblick“, freute sich Zereike über die Rückkehr des Spaniers, der sich bei drei Toren keinen Fehlwurf erlaubte und sechs Assists verbuchte. Nach seinen „herausragenden Leistungen“ (Zereike) beim Team HandbALL in der 3. Liga hatte Finn Zecher einen Profivertrag beim TBV erhalten, doch dann verfolgte ihn das Verletzungspech. „Auch wegen Corona machte Finn fast ein Jahr lang kein Spiel“, weiß Zereike. „Eines der größten deutschen Torwarttalente“ In Wuppertal brachte TBV-Trainer Florian Kehrmann „eines der größten deutschen Torwarttalente“ (der Geschäftsführer) in der Schlussviertelstunde und verhalf ihm damit zum Saisondebüt: „In der vergangenen Serie half Finn schon mal gegen Balingen aus, wir versprechen uns viel von ihm.“ Am besten beweist der junge Keeper schon am Donnerstag wieder sein Potenzial.