TBV-Keeper Johannesson bläst zur Aufholjagd

Lemgo. Lediglich zwei Spiele hat der TBV Lemgo Lippe innerhalb der vergangenen sechs Wochen bestritten. Doch mit der heutigen Auswärtsaufgabe in der Rittal-Arena bei der HSG Wetzlar (Anwurf 18.30 Uhr) geht es für die &bdquo;Kehrmänner" nun richtig in die Vollen. 14 Partien plus das Pokal-Final-Four stehen bis zum 27. Juni noch auf der Agenda.

Die Ausgangslage

Wetzlar spielt wieder eine brillante Saison und rangiert nach 27 Partien auf Rang sechs. Dennoch ist Lemgo nicht der Lieblingsgegner der HSG. In den vergangenen acht Begegnungen hatte jeweils der TBV die Nase vorn – wobei allein vier Partien mit nur einem Tor Differenz ausfielen. Spannung scheint also garantiert.

Personalakte

Erst gestern Nachmittag konnten die Trainer Florian Kehrmann und Kai Wandschneider wieder mit einem vollwertigen Kader trainieren. Während Wetzlar in der vergangenen Woche sechs Akteure unterwegs hatte, tourten beim TBV sieben Nationalspieler quer durch Europa. Gut fürs Selbstvertrauen: Alle sieben haben das Ticket für die nächste EM ergattert. Kehrmann nutzte die Zeit mit seinem Restkader und führte auch einen lange verletzten Spieler wie Frederik Simak wieder heran. Bei Wetzlar fallen Olle Forsell Schefvert (Knie) und Alexander Feld aus.

Schwedenfreuden

Exakt kann Peter Johannesson die Zahl seiner Länderspiele nicht beziffern. &bdquo;Ich tippe auf 13 bis 15", sagt der 28-jährige Keeper, der am Sonntag beim 36:19 über den Kosovo endlich eine Chance von Glenn Solberg erhielt und gleich eine Topleistung bot. Mit einer Fangquote von 48 Prozent, einem Treffer plus zwei Assists wurde er zum Spieler des Spiels gekürt. Doch wichtiger war &bdquo;Piet" gestern Mittag ein farbiges Signal aus dem Labor auf seinem Handy. Grün ist beim Coronatest seine neue Lieblingsfarbe, signalisiert sie doch einen negativen Bescheid. Direkt nach der Rückkehr aus Schweden rollte er am Montagabend an der Bunsenstraße zum ersten PCR-Test vor. Heute Mittag schließt sich ein weiterer Schnelltest an.

Gegen die Mittelhessen erwartet Johannesson eine Auseinandersetzung &bdquo;wie in den vergangenen Jahren". Beide Teams seien sich ähnlich. &bdquo;Wir lagen in der Tabelle und auch von den Punkten her immer dicht beieinander. Wichtig ist, dass wir in den ersten 15, 20 Minuten gut ins Spiel finden", sagt Johannesson, der in der vergangenen Woche in Rumänien, Montenegro und in Schweden gefordert war. Am Sonntagabend, nach der Partie in Alingsas gegen Kosovo, schnappte er noch seine Frau Madelene auf, die die ungemütliche Winterzeit bei ihren Eltern verbrachte. Johannesson: &bdquo;Ich hoffe, dass es in Lemgo bald etwas wärmer wird und endlich die komische Stimmung in der Stadt verschwindet. In Schweden ist bereits wieder Leben auf den Straßen und die Menschen sind fröhlich und lachen."

Trainerworte

&bdquo;Wetzlar arbeitet mit einer kompakten 6:0-Abwehr, die es immer schafft, den Angriff zu schweren Würfen zu zwingen", bezeichnet Florian Kehrmann das Umschaltspiel als ihr Prunkstück. Gewarnt ist er vor Lenny Rubin und Stefan Cavor, die für Feuerkraft aus dem Rückraum sorgen. Im Fokus hat er zudem Filip Mirkulovski und Magnus Frederiksen, &bdquo;zwei sehr schlaue Mittelmänner, die immer wieder versuchen, die Kreisläufer und auch die Rückraumspieler in Szene zu setzen".

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