TBV Lemgo Lippe ist "heiß" auf Stuttgart

Lemgo. Einmal kräftig schütteln, und weiter gehts für den TBV Lemgo Lippe im &bdquo;Englischen Mai“. So hat es der Verein in Anlehnung an die &bdquo;englische Woche“ vor einigen Tagen auf Facebook kommuniziert. Mit dem TVB 1898 Stuttgart stellt sich am Himmelfahrtstag, Donnerstag, um 19 Uhr ein Gegner von ähnlicher Kragenweite in der Phoenix-Contact-Arena vor.

Die Nachwirkungen vom Sonntag

Die 24:26-Niederlage gegen die TSV Hannover-Burgdorf hat weh getan. Denn sie war unnötig. Dennoch knüpft Florian Kehrmann in seiner Spieltagsvorbereitung hier an: &bdquo;Erstmal müssen wir gegen Stuttgart das machen, was uns schon am Sonntag sehr gut gelungen ist. Insgesamt war ich nicht unzufrieden. Wenn man in den letzten Minuten gleich vier freie Bälle nicht nutzt und bei minus eins einen schlechten Pass nach vorne spielt, kann man nicht so viel falsch gemacht haben.“

Stuttgarts Formkurve

Alle Achtung, TVB. Nach dem 32:28 gegen die Rhein-Neckar Löwen reisen die Bittenfelder mit breiter Brust an. Denn zuvor haben sie auch das Derby gegen Göppingen mit 28:26 gewonnen und sind seit drei Spielen ungeschlagen. Und das, obwohl Jogi Bitter nach einer Meniskus-OP fehlt. Doch Primoz Prost vertrat den Nationalkeeper bislang vorzüglich. Gegen die Löwen ging der 37-jährige Slowene zur Pause mit einer Fangquote von 45 Prozent in die Kabine.

Lemgos &bdquo;neue“ Option

Seit zwei Spielen kann Kehrmann wieder auf Frederik Simak bauen, der das 27:27 in Flensburg Mitte Februar mit dem Riss des Daumeninnenbandes bezahlte. Nach der OP in der Handchirurgie in Bad Neustadt sprüht der erst im Dezember zum TBV-Team gestoßene Ex-Berliner wieder voller Tatendrang. Gleich mit seinem ersten Wurf war er bei seinem Comeback in Wetzlar erfolgreich. Vielleicht noch eindrucksvoller war sein &bdquo;blindes“ Rückhandanspiel an den am Kreis eingelaufenen Bobby Schagen. &bdquo;So etwas kann man nicht einspielen. Das hat sich einfach aus der Situation ergeben“, sagt Simak, der gegen Stuttgart &bdquo;volle Konzentration auf die eigenen Stärken“ fordert. Beim direkten Tabellennachbarn, der allerdings vier Spiele mehr bestritten hat, macht er eine &bdquo;kompakte Abwehr“ und mit Zieker und Pfattheicher sehr schnelle Außen aus. Simak: &bdquo;Das wird kein einfaches Spiel. Doch wir sind heiß.“

Geheimtipp

Auf den Stuttgarter Spieler mit der Trikotnummer 19 sollten die Fernsehzuschauer einen besonderen Blick werfen. Als Fynn Nicolaus im Dezember 2019 in Hannover sein Debüt feierte, war er mit 16 Jahren der jüngste Spieler in der Geschichte der Handball-Bundesliga. Mit nunmehr 17 Lenzen hat der Abiturient (wegen der Abi-Klausuren verpasste er vergangene Woche das 27:27-Remis in Minden) nun auch seine ersten Bundesligatreffer erzielt. Doch die Kernkompetenz von Fynn Nicolaus ist die Abwehrarbeit, wo er bereits viele Spielanteile erhält. Nicolaus stammt übrigens aus Großbottwar und ist quasi ein Nachbar von dem aus Kleinbottwar stammenden Patrick Zieker. Der 27-jährige Linksaußen zählt nach seinen sieben Jahren beim TBV zu den Leitwölfen bei den Schwaben. Vor vier Monaten sind &bdquo;Paddy“ und seine Frau Hannah übrigens zum zweiten Mal Eltern geworden.

Und so sieht der TBV-Coach

&bdquo;Wir müssen den Stuttgarter Rückraumschützen um Dominik Weiß, Adam Lönn oder Viggo Kristjansson den Anlauf nehmen und Zarko Peshevski am Kreis mit zwei Mann beschäftigen“, fordert Florian Kehrmann. &bdquo;Zu den Eckpunkten unserer Taktik gehört aber auch, dass wir im Angriff strukturiert und mit viel Geduld spielen.“

Drei-Gang-Menü für TVB-Sponsoren

Dem Schwaben eilt der Ruf des &bdquo;Cleverle“ voraus. So versucht der TVB 1898 Stuttgart neuerdings auf kreative Art und Weise, seine Unterstützer auch ohne Live-Event in der Halle bei Laune zu halten. Zum Beispiel durch ein Rundum-sorglos-Paket für Sponsoren und VIP-Ticket-Inhaber am Spieltag. Wer möchte, bekommt vom TVB-Caterer ein Drei-Gänge-Menü nach Hause geliefert, das anschließend per Videoanleitung am eigenen Herd frisch zubereitet werden kann. Als &bdquo;Nachtisch“ serviert TVB-Trainer Jürgen Schweikardt letzte Eindrücke vorm Anpfiff, oder es gibt auch mal musikalische Live-Einlagen.

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