TBV Lemgo Lippe ist beim 23:33 chancenlos in Kiel

Kiel. Die Kieler Wochen mit drei Duellen innerhalb eines Monats sind für den TBV Lemgo Lippe mit der zweithöchsten Saisonniederlage zuende gegangen. Nach dem 33:23 (20:9) ist für den THW Kiel die Titelverteidigung greifbar nahe. Trainer Florian Kehrmann nahm es gelassen: &bdquo;Das wichtigere Spiel gegen Kiel haben wir gewonnen."

Zu den bekannten Vakanzen gesellte sich mit Gedeon Guardiola noch ein weiterer zentraler Ausfall. &bdquo;Er hat Fußprobleme und wir wollten nichts riskieren", erläuterte Kehrmann den Verzicht auf seinen Abwehrchef, der sich das Treiben von der Bank aus ansah. Erstmals durfte sich Hark Hansen das Bundesligatrikot überstreifen. Der 22-jährige Linkshänder ist der 27. Spieler, den der TBV in dieser Saison an den Start brachte.

Vergangenen Sonntag hatte der ALL-Spieler noch von der Tribüne zuschauen müssen, da er erst zwei negative PCR-Testungen nachweisen musste, um zum Pool dazustoßen zu können. Eine weitere Besonderheit gab es zwischen den Pfosten. Erstmals agierte der TBV mit drei Torhütern. Peter Johannesson, der sich in der ersten Hälfte häufig im Stich gelassen fühlte, wurde ab der 24. Minute von Finn Zecher abgelöst, der seine Aufgabe mit vier Paraden ordentlich löste. In den letzten fünf Minuten durfte sich dann auch noch Mark van den Beucken beweisen. Mit zwei starken Paraden gegen Harald Reinkind und Malte Voigt verdiente sich der nach Norwegen wechselnde Niederländer den Applaus seiner Teamkollegen.

Frühe Entscheidung

Der TBV begann beschwingt und unbekümmert. Nach neun Minuten stand es 4:4. Doch drei Minuten später zückte Florian Kehrmann beim 4:8 schon seine erste grüne Karte. Mit der Sieben-gegen-Sechs-Überzahl sollte die massive 6:0-Deckung der Kieler auseinandergezogen werden. Mit dieser bis zur Pause praktizierten Variante spielte sich der TBV auch diverse Chancen heraus, hatte im Abschluss aber kein Fortune. Besonders Isaias Guardiola hatte zwischen der 20. und 22. Minute bei drei Aktionen vom Kreis eine Pechsträhne.

Dann scheiterte auch noch der ansonsten makellose Bjarki Mar Elisson vom Punkt an Dario Quenstedt und Bobby Schagen in Überzahl an Niklas Landin. Die wilde Phase des TBV war für die Kieler ein gefundenes Fressen. Ruckzuck machten sie mit 20:9 zur Pause den Sack zu. &bdquo;Die zweiten 15 Minuten waren nichts. Da musste ich an die Ehre appellieren. Wobei die jungen Spieler die Grundsätze akzeptiert haben", meinte Kehrmann.

Nach dem 9:23 (33.) ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Auf Linksaußen durfte Alexander Reimann ran, Hark Hansen übernahm den rechten Flügel und Bobby Schagen griff über Halbrechts an. Schon in der ersten Hälfte hatte Linus Geis fleißig in der Abwehr mitgeholfen. Ab der 44. Minute übernahm Fynn Hangstein die Spielregie von Jonathan Carlsbogard. Längst hatte sich das Ergebnis bei einer Zehn-Tore-Differenz eingependelt, so dass auch der THW einige Körner fürs Meisterschaftsfinale am Sonntag in Mannheim sparte. Kleiner Trostpreis für den TBV: Mit 14:13 wurde immerhin die zweite Halbzeit gewonnen.

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