Dahin fährt der Möbelwagen von TBV-Kapitän Andrej Kogut

Lemgo . Die meisten Kisten und Koffer sind gepackt. Nach dem Bundesligafinale gegen den HSV Hamburg am Sonntag um 15.30 Uhr rollen bei sechs Spielern des TBV Lemgo Lippe die Umzugswagen an. Auch bei Andrej Kogut , der seit 2015 die Knochen für den TBV hingehalten hat.

&bdquo;Ein großer Lebensabschnitt geht zuende . Sportlich war es die intensivste Zeit meiner Karriere. Und auch privat ist viel passiert“, blickte Kogut gestern zufrieden auf die sieben Jahre im Lipperland zurück. An seinem neuen Wohnort kennt er sich bereits aus. &bdquo;Wir haben in Ludwigshafen eine Eigentumswohnung erworben“, verrät der 34-jährige Spielmacher, der während seiner Zeit bei der TSG Friesenheim (2010 bis 2015) seine heutige Frau Lilli kennenlernte. Vor drei Jahren erblickte Sohn Maxim in Lemgo das Licht der Welt. Ob er künftig bei den Eulen Ludwigshafen einsteigt? &bdquo;Ich denke schon. Aber unterschrieben ist nichts“, antwortet Andrej Kogut auf die Frage nach seiner sportlichen Zukunft.

"Bin froh, dass mein Herz wieder in Ordnung ist"

Nach der Herzmuskelentzündung in Folge einer Coronainfektion haben sich die Prioritäten verschoben. &bdquo;Ich bin so froh, dass mein Herz wieder in Ordnung ist.“ Am 25. Mai erhielt er grünes Licht von den Ärzten und müht sich seitdem im Training um den Anschluss. Aktuell zwickts im Knie, was jedoch nach dreieinhalbmonatiger Sportabstinenz nicht verwundert. Dass er sein Team gegen Flensburg und Göppingen wieder als Kapitän in die Halle führen durfte, entfachte ein gutes Gefühl. &bdquo;Es ist einfach schön, dass ich im Trikot Abschied feiern kann und nicht in zivil.“

Schon einmal hatte der 34. Spieltag für Andrej Kogut eine besondere Bedeutung. Fast auf den Tag genau vor fünf Jahren verhinderte der TBV in den Schlusssekunden durch eine Energieleistung von Tim Suton gegen den VfL Gummersbach den drohenden Gang in die Zweitklassigkeit. &bdquo;Dieser Abstiegskampf ist für mich nicht weniger Wert als der DHB-Pokalsieg. Der Pokal war Zubrot – aber im Abstiegskampf mussten wir uns über Wochen beweisen. Jeder in Lemgo hätte mit dem Finger auf uns gezeigt und als Deppen bezeichnet, wenn wir abgestiegen wären. Es war eine super intensive Zeit und die eingeschworenste Truppe, in der ich gespielt habe. Der Klassenerhalt 2017 war dann der Start zu etwas ganz Neuem“, sieht Kogut in dem 32:31 gegen Gummersbach die Initialzündung zu einer Entwicklung, die gegen den HSV mit Platz sechs gekrönt werden könnte. Der Verein habe zuletzt ein sehr glückliches Händchen bewiesen. &bdquo;Dass aus Jonathan Carlsbogard mal einer wird, der von allen Weltklasseklubs gejagt wird, hätte ich anfangs nicht gedacht. Auch von den Typen her passte es perfekt. Bei , Gede weiß man, dass er jeder Mannschaft hilft. Und Bjarki , der in Berlin nicht so eine tragende Rolle spielte, ist bei uns förmlich explodiert. Es kam in den vergangenen Jahren viel Gutes zusammen.“

Fanfest mit Freigetränken

Ebenfalls verabschiedet werden nach dem HSV-Spiel Peter Johannesson , Jonathan Carlsbogard , Michel Reitemann , Linus Geis , Andreas Cederholm und Bjarki Mar Elisson (230 Tore/77 Siebenmeter), der sich noch einen Dreikampf mit Hans Lindberg (233/119) und Omar Ingi Magnusson (231/111) um die Torjägerkanone liefert. Nach dem Spiel gibts auf dem Vorplatz der Arena ein kleines Fanfest mit Musik und Freigetränken.

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