Der TBV spielt eine mitreißende Saison

Lemgo. Am Montag postete &bdquo;Littlezebu24“ nette Urlaubsgrüße auf Instagram. Wie ein Duracell-Häschen spurtete der National-Rechtsaußen durch den weißen Malediven-Sand. Dabei dürfte Lukas Zerbe ruhig mal die Beine hoch legen. Zusammen mit Finn Zecher war er der einzige Spieler vom TBV Lemgo Lippe, der in allen 53 Saisonspielen (HBL, European League, DHB-Pokal, Supercup) im Einsatz war. Nachstehend noch einige andere interessante Beobachtungen – nicht nur für Zahlen-Freaks.

Brave Jungs Mit 4,47 Strafminuten pro Spiel eroberte sich der TBV das Prädikat des fairsten Teams der Liga zurück und setzte den Trend der letzten Jahre fort. In fünf der letzten sechs Spielzeiten wurde der Schnitt von 4,6 Strafminuten pro Spiel nicht mehr überschritten, hat Manfred Krieg, Statistiker der Fachzeitschrift HandballWoche ermittelt.

Zuschauer Nur der SC DHfK Leipzig musste dreimal vor leeren Rängen spielen, ansonsten waren immer begrenzte Zuschauerzahlen zugelassen. Die HBL errechnete für den TBV insgesamt 40.907 Zuschauer. Mit dem Schnitt von 2406 Zuschauern gibt es nur vier Vereine (BHC, Balingen, Minden, Lübbecke), die schwächer abschneiden.

Der Vollstrecker Ach, hätte Bjarki Mar Elisson doch in der letzten Woche der Saison nicht noch seine Wohnung durchrenovieren müssen. Das Malern schlug sich am letzten Spieltag auf seine Leistung nieder und er verpasste die Torjägerkanone knapp. Dennoch: Mit 234/79 Toren landete er wie im Vorjahr auf Rang drei. Aus dem Spiel heraus traf der Isländer 155-mal. Nur sein Landsmann Omar Ingi Magnusson (SCM) war bei den Feldtorschützen um einen Treffer besser. Die in drei Jahren erzielten 704 Treffer werden dem TBV künftig fehlen.

Viele Unentschieden Fünfmal spielte Lemgo in der abgelaufenen Saison unentschieden. Nur die SG Flensburg-Handewitt teilte sich häufiger (6) die Punkte.

Die Meister-Klatsche Das 24:44 daheim gegen den SC Magdeburg war die dritthöchste Niederlage in der 39-jährigen Lemgoer Bundesliga-Historie. Gleich dreimal verlor der TBV 2021/2022 mit mehr als zehn Toren Unterschied.

Nervenflattern Wurden im Vorjahr noch 78,4 Prozent aller Siebenmeter verwandelt, sank die Quote in dieser Saison auf 72,6 Prozent. Nur vier Teams waren erfolgloser vom Strich.

Lemgoer Laufwunder Am längsten von allen HBL-Profis flitzten zwei Lemgoer über das Feld. Die Liste der kumulierten Spielzeit führt Bjarki Mar Elisson mit 29:50,03 Stunden vor Jonathan Carlsbogård (29:46,25 Std.) an. Bei der gesamten Laufleistung landete Bjarki Mar Elisson mit 144,32 km ligaweit auf Rang zwei hinter dem Lübbecker Peter Strosack (149,09 km).

Der Instinkt fehlt In der Siebenmeterkiller-Statistik belegte der TBV in den vergangenen zwei Jahren stets den letzten Platz. Nun erfolgte eine unwesentliche Verbesserung auf Rang 17, wobei die Killerquote sogar von 18,3 Prozent auf 17,2 Prozent sank. Nur die Keeper der Rhein-Neckar Löwen hatten vom Punkt noch mehr Probleme. Dafür parierte Peter Johannesson am drittletzten Spieltag beim 30:25 gegen Flensburg den mit 140,23 km/h zweithärtesten Wurf der Saison.

Moderner Handball Ein Bestwert kommt beim TBV Lemgo Lippe bei der Addition von Steals (90) und Blocks (71) heraus. Die insgesamt 161 entschärften Würfe verdeutlichen eindrucksvoll den modernen Handball, den Florian Kehrmann mit einer auf Ballgewinnen ausgerichteten Abwehr spielen lässt.

Lemgos Fixpunkt Herausragendes leistete auch Jonathan Carlsbogård, für den das Trackingsystem 6676 Pässe ermittelte. Damit spielte der 26-jährige Schwede sage und schreibe 1086 Pässe mehr als der Zweitplatzierte Benas Petreikis (5590). Auch beim Ballbesitz lag Carlsbogård mit 3:53,06 Stunden ligaweit vorne. Er war Lemgos absoluter Fixpunkt und stand pro Spiel durchschnittlich 54,08 Minuten auf dem Feld.

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