Volle Kraft voraus: So tickt Emil Buhl Laerke

Lemgo. Nach einer Krafteinheit schnell rüber in die TBV-Geschäftsstelle zum LZ-Gespräch. Emil Buhl Laerke, Zugang des Handball-Bundesligisten TBV Lemgo Lippe von GOG Gudme und Nachfolger von Jonathan Carlsbogard (nun Barcelona), erscheint pünktlich zum Pressetermin und ist bester Laune. Auf Englisch beantwortet der 23-Jährige die Fragen, zwischendurch setzt er mal ein deutsches Wort ein.

"Ich bin der Messi der TBV-Handballer" Als der LZ-Reporter ihn zum Abschluss fragt, was er gerne über sich lesen wolle, überlegt der Rückraumspieler aus Dänemark nicht lange: &bdquo;Ich bin der beste Fußballer in unserer Truppe, ich trage ja die Nummer 10, ich bin der Messi der TBV-Handballer.“ Kurze Pause: &bdquo;Einige meiner Mitspieler werden diese Meinung nicht teilen.“ Wer? &bdquo;Ich fürchte alle...“ Buhl Laerke schmunzelt. Die LZ stellt den prominentesten TBV-Zugang vor.

Emil Buhl Laerke und der Fußball, da war doch was? Richtig. Der Däne blickt zurück: &bdquo;Als ich sieben oder acht Jahre war, stand für mich der Fußball an erster Stelle. Dann zwang mich mein Vater dazu, Handball auszuprobieren. Eigentlich wollte ich nicht, aber er bot mir Süßigkeiten und neue Spielsachen als Gegenleistung. Daraufhin sagte ich: ,Okay, einmal. Das Fieber packte mich sofort.“

Der steile Weg nach oben: Schon als Zwölfjähriger ging es für Emil Buhl Laerke, der in Roskilde auf der Insel Seeland das Licht der Welt erblickte, zur Sportakademie Himmelev. &bdquo;Ich konnte zuhause wohnen bleiben“, erzählt er. Als 15-Jähriger wechselte er zu GOG Gudme, machte hier auch sein Abitur, spielte früh in der ersten Liga. Der Start war allerdings schwierig: &bdquo;Ich rief meine Mutter an und sagte, ich habe Heimweh, möchte sofort zurück nach Hause. Mama antwortete: ,Halt die Klappe, konzentriere dich auf den Handball. Danach war das Thema erledigt. Dafür bin ich ihr heute dankbar.“

Das ist Buhl Laerke wichtig: &bdquo;Ganz klar, meine Familie. Ich habe gestern Abend mit meinen Eltern gesprochen, dann gerade wieder. Noch Fragen? Mama und Papa haben beide selber 15, 20 Jahre Handball gespielt, waren die Trainer von mir und meiner Schwester Frederikke (27, spielte zwei Jahre für Travemünde in der 2. Liga, die Red.). Sie waren schon hier, wollen möglichst zu allen Heimspielen kommen, zu den Topspielen und den Partien im Norden ebenfalls. Mit dem Auto brauchen sie sechs Stunden bis nach Lemgo. Meine Schwester, die mit ihrem deutschen Mann ein eineinhalb Jahre altes Kind hat, fragte auch schon nach Karten. Wir stehen oft in Kontakt.“

Wieso eigentlich Emil Buhl Laerke ? Emil ist der Vorname, Buhl Laerke der Familienname. Vor der Hochzeit hieß Emils Vater Laerke, seine Mutter Buhl: &bdquo;Meine Schwester und ich erhielten den Familiennamen Buhl Laerke.“ Und was sollen die Fans und der Hallensprecher rufen? &bdquo;Nur Laerke, das ist einfacher.“

Lemgo: &bdquo;Die Stadt ist sehr schön und gemütlich. Das Essen schmeckt, die Leute begrüßen mich alle mit einem Lächeln im Gesicht. Seit fünf Wochen bin ich nun hier und fühle mich wie zuhause. Das ist wichtig.“

Der TBV : &bdquo;Mir gefällt die familiäre Atmosphäre. Im Trainingslager in Regensburg teilte ich mir ein Zimmer mit Jan Brosch, alle sind nett, sie helfen mir auf und neben dem Handballfeld. Dafür bin ich dankbar.“

Der Schatten von Jonathan Carlsbogard : Emil Buhl Laerke gilt als ein Juwel, in seiner Heimat als potenzieller Nachfolger von Superstar Mikkel Hansen. In Lemgo möchte er &bdquo;den nächsten Schritt“ gehen. Wie Carlsbogard? &bdquo;Jonathan hat hier eine tolle Entwicklung gemacht, aber ich möchte ich sein, meinen Weg finden. Hier in Lemgo besitze ich große Möglichkeiten dazu.“ Buhl Laerke bezog übrigens die Wohnung von Jonathan Carlsbogard, ganz in der Nähe der Fußgängerzone. Unter ihm wohnt Teamkollege Lukas Hutecek.

Seine Ziele: &bdquo;Der TBV ist in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewesen. Diese Erfolge wollen wir wiederholen. Mir ist es egal, ob ich gegen eine Mannschaft von oben oder unten in der Tabelle spiele. Ich will immer gewinnen, das erwarte ich auch von meinen Mitspielern. Aber ich habe keine Zweifel daran, dass es diese Kultur in unserer Truppe ohnehin gibt.“

Die WM in Schweden und Polen im Januar: &bdquo;Sie ist noch weit weg, es gibt viele Talente in Dänemark, meine Rolle in Lemgo ist größer. Wenn es klappt – super. Wenn nicht? Ich würde nicht zu traurig sein.“

Dies und das Warum Lemgo? Emil Buhl Laerke, 2,03 Meter groß, bestätigte, dass er &bdquo;mehrere Angebote“ hatte: &bdquo;Bei den Gesprächen mit dem TBV hatte ich gleich ein anderes Gefühl, die anderen Vereine waren raus. Florian Kehrmann ist ein netter Typ, ein Anführer, zusammen mit Jörg Zereike begeisterte er mich für dieses Projekt.“

Emil Buhl Laerke lebt alleine in Lemgo: &bdquo;Ich bin Single.“ Deutsch versteht er &bdquo;ganz gut. Besser Deutsch zu sprechen, steht ganz oben auf meiner Agenda.“

Hobbys: &bdquo;Serien schauen, Play-Station spielen, Lesen, Paddle-Tennis und Schlafen.“

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