Beim TBV Lemgo Lippe ist das Kribbeln zu spüren

Lemgo . Das größte Lampenfieber sollte nach dem vorgeschobenen European-League-Spiel gegen BM Logrono La Rioja etwas abgeklungen sein. Doch für Trainer Florian Kehrmann ist auch der Bundesligastart gegen den VfL Gummersbach am Donnerstagabend etwas Besonderes. &bdquo;Das Kribbeln ist zu spüren“, freut sich der TBV-Coach , dass es um 19.05 Uhr endlich wieder los geht.

Für die Oberbergischen ist es nach drei Jahren 2. Liga die Rückkehr ins Establishment. Nachdem sich der VfL mit 15 Punkten Vorsprung auf den ASV Hamm-Westfalen den Zweitligatitel sicherte, ist eine neue Begeisterung entstanden. Mit 1622 Tickets wurde ein neuer Dauerkartenrekord aufgestellt. Und auch Donnerstag werden die Gummersbacher von 150 mitreisenden Fans begleitet.

Anschauungsunterricht beim Sparkassencup Dass der Neuling nicht im Vorbeigehen zu besiegen sein wird, haben die TBV-Spieler beim Sparkassencup in Nordhessen mit eigenen Augen gesehen. In Gensungen unterlagen sie der internationalen Startruppe der MT Melsungen nur hauchdünn mit 34.35. &bdquo;Die Mannschaft lebt von vielen Automatismen, die sie aus der 2. Liga zurück in die Bundesliga führten und hat mit Zelenovic , Mappes und Schluroff noch viel Qualität dazubekommen“, verweist Kehrmann auf eine komplett neue Rückraumgarde.

Während der TBV in der European League unterwegs war, fand Gummersbachs Generalprobe im DHB-Pokal bei Zweitligaaufstieger HSG Konstanz statt. Dabei erlebten beide Klubs einen ähnlichen Spielverlauf. Der VfL büßte beim 35:29 am Bodensee einen 20:13-Vorsprung ein und ließ Konstanz in der 50. Minute bis auf 26:24 herankommen. Dass der TBV gegen Logrono La Rioja das hohe Level aus der ersten Hälfte nicht bis zum Ende hielt und sich nach einem 30:19-Vorsprung am Ende mit 39:34 bescheiden musste, führte Kehrmann auf eine schlechte Abwehrarbeit in der zweiten Hälfte zurück. Bewusst ließ er dabei in unterschiedlichen Formationen decken. &bdquo;Wir starten mit fünf Spielen in 14 Tagen. Weil zum Anfang noch nicht alle ganz frisch sind, will ich keinen Spieler verheizen“, sagt der TBV-Coach , für den es &bdquo;gegen ein europäisches Spitzenteam zählt, sich in zwei Spielen durchzusetzen“.

Eine Hälfte fast am Maximum Lukas Zerbe sieht es so: &bdquo;Die erste Halbzeit gegen Logrono war sehr, sehr gut – fast am Maximum – und spiegelt unsere Vorbereitung wider. Da hat man unser Potenzial gesehen. Um das über 60 Minuten abzurufen, braucht es noch etwas Zeit“, sagt der neue TBV-Spielführer , der auf seinen angekündigten Wechsel 2024 nach Kiel &bdquo;durchweg positive Rückmeldungen“ erhalten hat. Einige wenige Stimmen auf Facebook seien zu vernachlässigen, meint Zerbe, der die ihm dennoch angetragene Spielführerverantwortung gewissenhaft ausfüllt.

So sei ein interner Familientag sehr wichtig gewesen, damit sich auch Frauen und Freundinnen der Spieler besser kennenlernten. &bdquo;,Flo hat sich zudem eine kleine Olympiade mit acht Mini-Spielen ausgedacht, und für die Kiddys war in der Halle ein Trampolin aufgebaut.“ Donnerstag nun ist die große TBV-Familie in der Phoenix-Contact-Arena aufgerufen, Zusammenhalt zu demonstrieren. &bdquo;Gummersbach ist“, so Kehrmann, &bdquo;ein sehr guter Aufsteiger, der die 2. Liga komplett bestimmt hat und viel höher als Hamm einzustufen ist. Ich glaube nicht, dass sie gegen den Abstieg spielen.“

Tim Suton glüht auf seinen Einsatz 2017 sicherte Tim Suton dem TBV mit seinem Last-Second-Tor zum 32:31 gegen den VfL Gummersbach den Klassenerhalt. Heute nun möchte der Rückraumspieler zu einem gelungenen Saisonstart beitragen. Nachdem er am Samstag beim Auswechseln einer Glühbirne einen &bdquo;gewischt“ bekommen hatte, veranlasste Mannschaftsarzt Broy sicherheitshalber einen EKG-Check im Klinikum. Da kein gesundheitlicher Schaden festgestellt wurde, kehrte Suton in der Schlussphase zurück auf die Bank. Auf einen Einsatz verzichtete Florian Kehrmann aber bewusst: &bdquo;Wir haben schließlich auch eine Sorgfaltspflicht.“

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