Beim Blick in den Spiegel erschreckt sich die HSG Blomberg-Lippe

Bad Langensalza . Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist hinter Bietigheim der Beste im Handballland? Eine Frage, auf die die Bundesligafrauen der HSG Blomberg-Lippe beim Thüringer HC eine klare Antwort erhielten. Mit 24:34 (12:19) fiel die Niederlage eindeutig aus.

&bdquo;Wir hatten uns mehr vorgestellt. Doch der THC war eine Klasse besser und hat uns den Spiegel vorgehalten“, kommentierte Trainer Steffen Birkner den Auftritt seines jungen Teams, das beim 34:20 gegen Neckarsulm nahezu perfekt abgeliefert hatte. &bdquo;Doch offensichtlich haben wir unter der Woche den Turnaround nicht geschafft. Wir hätten viel mehr auf die Platte bringen müssen, doch es fehlten die Tiefe, der Mut und die Durchschlagskraft.“

Motivation pur für Thüringen Dabei hätte die HSG Blomberg-Lippe mit einem Sieg sogar mit dem siebenfachen Meister gleichziehen können. &bdquo;Das war für uns Motivation pur. Wir wollten unbedingt bei zwei Verlustpunkten bleiben“, zeigte sich THC-Trainer Herbert Müller mit dem glatten Start-Ziel-Sieg lecker zufrieden.

Die erste und die letzte Sequenz der Partie waren symptomatisch für den unglücklichen HSG-Auftritt. Unmittelbar nach dem Anpfiff erlaubte sich Lisa Frey nach 13 Sekunden einen Fangfehler, und nach Ablauf der Zeit scheiterte Mia Ziercke mit einem Siebenmeter am schnell zuckenden Fuß der eingewechselten Laura Kuske.

13 Gegenstoßtore kassiert Einfache, verzeihbare Fehler. Doch in der Summe waren sie gegen einen Top-Gegner nicht zu kompensieren. Denn nicht nur die HSG-Ladies sind fix auf den Füßen. Auch Herbert Müller, der 60-jährige Mathematikdozent, macht seinen Damen Beine. &bdquo;In der ersten Halbzeit kassieren wir acht Gegenstoßtore, insgesamt waren es 13. Das war nicht so intelligent, wie wir die Bälle hergeschenkt haben und den THC zu Kontern eingeladen haben“, meinte Birkner. Herbert Müller entgegnete: &bdquo;Wir hatten den Fokus auf die Abwehr gelegt, wollten aggressiv heraustreten gegen Quist und Michalczik und anschließend das Spiel schnell nach Hause laufen.“

Was vor 810 Zuschauern in der Salza-Halle durch einen guten Start gefeuert wurde. Schon nach acht Minuten musste Steffen Birkner beim 1:4 seine erste Auszeit nehmen. Mit der Einwechslung von Nieke Kühne folgte die beste Phase und die HSG kämpfte sich auf 11:10 heran. Doch nach dem Anschlusstor von Alexia Hauf (22.) ging plötzlich nichts mehr. Der nur durch einen Stemmwurf von Marie Michalczik unterbrochene 1:8-Lauf sorgte bereits vor der Pause beim 19:11 für die Entscheidung. Da nützte auch der Wechsel im Tor von Melanie Veith auf Zoe Ludwig nichts.

Frey schlägt Frey Außerdem verfügte Thüringen über den besseren alpinen Freystil. Das Duell zwischen der Österreicherin Sonja Frey und der Schweizerin Lisa Frey ging klar an die 29-jährige THC-Spielmacherin, die nach ihrer glorreichen Zeit in Erfurt mit vier Meistertiteln durch Frankreich (Dijon, Paris) und Dänemark (Esbjerg, Herning) getourt war, ehe sie im Sommer erneut dem Ruf ihres Nationaltrainers Herbert Müller nach Thüringen folgte.

Angesichts des deutlichen Ergebnisses wechselten beide Trainer im zweiten Abschnitt fleißig durch. Dabei musste Birkner aufpassen, nicht vollends unter die Räder zu geraten. Beim 16:26 durch die 32-jährige Japanerin Yuki Tanabe war der Rückstand erstmals zweistellig, beim 16:29 und 20:33 kletterte das Ergebnis in unangemessene Höhen.

&bdquo;Es tut heute ein bisschen weh. Wir hatten über 60 Minuten immer wieder Wellentäler drin. Ich dachte, wir wären schon etwas weiter“, wollte Steffen Birkner seine Enttäuschung über den Dämpfer nicht verbergen.

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