Die Guardiola-Zwillinge verlassen den TBV Lemgo

Lemgo . Nun ist es raus: Lemgos Handball-Zwillinge Isaias und Gedeon Guardiola sagen Adios. Am Montagnachmittag bestätigte der TBV Lemgo Lippe, dass die im Sommer auslaufenden Verträge mit den beiden 38-jährigen Spaniern &bdquo;nicht in die Verlängerung gehen“.

Jörg Zereike spricht von einer schweren Entscheidung. &bdquo;Wir haben beiden Spielern extrem viel zu verdanken. Beide für sich – aber auch gemeinsam – haben Isaias und Gedeon uns speziell in der Abwehr auf ein neues Level gehoben“, schätzt der TBV-Geschäftsführer das Engagement und die Mentalität der beiden Spanier außerordentlich. Gerne erinnert er sich an 2017, als der TBV Probleme in der Abwehr hatte und Isa beim Ligakonkurrenten HC Erlangen aufs Abstellgleis geriet. Zereike nutzte die Chance und wurde nicht enttäuscht. &bdquo;Isaias kam in einer schwierigen Phase zu uns und hat großen Anteil daran, dass es in den letzten Jahren wieder bergauf ging.“

Wiedervereinigung war für TBV ein Geschenk Als seinem Zwillingsbruder Gedeon 2020 bei den Rhein-Neckar Löwen ähnliches wiederfuhr, überzeugte Isa den zwei oder drei Minuten älteren Gede von einer Wiedervereinigung nach achtjähriger Trennung. Für den TBV und Trainer Florian Kehrmann war das wie ein Geschenk. In der Pressemitteilung des Vereins liest sich das so: &bdquo;Die Erfahrung und das große Können des weiteren Weltklasse-Abwehrspielers haben vieles möglich gemacht.“ Siehe 2021 den sensationellen DHB-Pokalsieg, den die Guardiolas im April in Köln liebend gerne wiederholen möchten.

Dass es nach langer Überlegung dennoch bald zur Trennung kommt, bezeichnet Zereike als &bdquo;perspektivische Entscheidung“. Als Sportsmänner vom Scheitel bis zur Sohle akzeptieren die Guardiolas die Entscheidung, räumen jedoch beide ein, dass sie gerne noch etwas länger in Lemgo geblieben wären. Isaias Guardiola ist überzeugt, dass er trotz der aktuellen Verletzung noch zwei Jahre auf hohem Niveau spielen kann. Den Linkshänder zieht es nun zurück in seine Heimat, wo er bereits einen neuen Verein gefunden hat. Den Namen mag er noch nicht verraten. &bdquo;In Spanien ist das anders als in Deutschland. Da teilen die Vereine ihre Transfers erst nach der Saison mit“, erläutert Isaias, der im vergangenen Sommer in Spanien die A-Lizenz als Trainer erlangt hat.

Olympia 2024 in Paris ist das Ziel Noch offen in alle Richtungen ist Gedeon Guardiola, der sich auch weiterhin die Bundesliga zutraut. Mit dem TBV habe er schon länger im Austausch wegen des auslaufenden Vertrages gestanden. Traurig sei er nicht, &bdquo;aber es tut mir weh“, gesteht der Kapitän der spanischen Nationalmannschaft. &bdquo;Lemgo sucht jüngere Spieler für die Zukunft. So ist das Leben. Das muss man akzeptieren.“

Gleichwohl verfolge er noch große Ziele. &bdquo;Alle denken, dass ich jetzt aufhöre. Doch ich bin noch voller Motivation und überzeugt, dass meine Leistungen noch ausreichen, um weiter erfolgreich Handball spielen zu können“, sagt Gedeon Guardiola, der von den Olympische Spiele 2024 in Paris träumt. &bdquo;Das wäre ein guter Grund, in der Bundesliga zu bleiben. Hier treffe ich auf die besten Spieler und kann meine Leistung halten.“ Konkrete Gespräche mit anderen Vereinen habe er noch nicht geführt. &bdquo;Ich wollte während der WM nicht über das Thema nachdenken und mich voll auf meine Leistung konzentrieren. Deshalb habe ich auch noch keine Anfragen, weil bis jetzt viele Vereine auch nicht von meiner Situation wissen.“

Gerüchte um Ademar Leon Meldungen spanischer Medien, wonach Ademar Leon die Fühler nach ihm ausgestreckt habe, bezeichnet Gedeon Guardiola, der neben seiner Profikarriere Psychologie an der Universität Murcia studiert, als &bdquo;Gerücht“. Ademars Trainer Manolo Cadenas habe sich vor Weihnachten aber mal nach seinen Plänen erkundigt.

Einig sind sich die Guardiola-Zwillinge, dass ihnen der Abschied aus Lemgo schwer fallen wird. Speziell auch den Kindern. Isas Tochter Aina besucht die zweite Klasse in der Ostschule. &bdquo;Alle ihre Freunde und Bekannte sind aus Lemgo. Für meine Tochter wird die Rückkehr nach Spanien ein großer Wechsel werden“, befürchtet Isaias Guardiola. Ähnlich schwer dürfte es Gedeons Kindern Gedeon junior und Alma fallen, die beide in Heidelberg zur Welt kamen. Obwohl sie mit dem TBV noch einiges vorhaben, bedankten sich die beiden Guardiolas gestern schon einmal bei den Lippern: &bdquo;Wir wurden in Lemgo beide vom ersten Tag an sehr herzlich willkommen geheißen und fühlen uns hier mit unseren Familie sehr wohl. Die Stadt ist für uns wie eine zweite Heimat geworden.“

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