Lemgos neuer Kreisläufer: Eine Mischung aus Koller und Messi

Lemgo. Bester Laune ist Leo Petrovský (30), als er den LZ-Redakteur in der Geschäftsstelle des TBV Lemgo Lippe trifft. Der neue Kreisläufer und Nachfolger von Gedeón Guardiola scherzt: &bdquo;Du kannst mich auch Messi nennen, weil ich eine gute Technik als Fußballer habe. Oder Koller...“ Damit meint der Zugang des lippischen Handball-Bundesligisten seinen tschechischen Landsmann Jan Koller, der von 2001 bis 2006 den Dress von Borussia Dortmund trug und 2002 gleich die Deutsche Fußball-Meisterschaft gewann.

&bdquo;Er ist eine Legende in unserer Heimat" Koller habe er nie persönlich kennen gelernt, sagt Petrovský, aber: &bdquo;Er ist eine Legende in unserer Heimat. Genau wie ich stammt Koller aus einem kleinen Dorf und startete dann seine Profikarriere. Zu seiner BVB-Zeit wurde er fünfmal ausgeraubt. Wahnsinn, oder? Ich musste das zum Glück noch nicht einmal erleben.“

Mit Talent Pilsen gewann Petrovský zweimal die tschechische Meisterschaft, über den Sportklub Azoty-Pu?awy in Polen kam der neue Kreisläufer des TBV 2017 nach Deutschland. Nach jeweils drei Jahren beim Bergischen HC und TuS N-Lübbecke, mit dem er auf- und abstieg, unterzeichnete Leo Petrovský im Februar einen Vertrag beim TBV bis 2025. Mit der tschechischen Nationalmannschaft nahm der 2,02-Meter-Mann an der Weltmeisterschaft 2015 in Katar sowie der Europameisterschaft 2018 in Kroatien teil. Mit der LZ sprach er über...

... seinen Wechsel nach Lemgo: &bdquo;Die Erste Bundesliga ist natürlich für jeden Handballer ein Traum. Es war mein Wunsch, es wieder in die höchste Spielklasse in Deutschland zu schaffen. Nach drei Jahren in Lübbecke brauchte ich eine neue Herausforderung, neue Ziele. Für meine Freunde in Lübbecke tut es mir leid, aber ich will wieder einen Schritt nach vorne machen.“

... die ersten Eindrücke beim TBV : &bdquo;Es ist alles gut. Die Mannschaft ist wie eine große Familie, besitzt einen guten Charakter. Meine Mitspieler haben mir schon viel geholfen. Auf dem Spielfeld müssen wir uns noch finden, Vertrauen in den Kreisläufer ist wichtig, das braucht Zeit. Der Trainer (Florian Kehrmann, die Red.) sagt mir, was er von mir erwartet. Ich versuche, das umzusetzen.“

... seine Rolle: &bdquo;Ich bin schon etwas älter, will meine Mitspieler in schlechten Phasen aus dem Loch holen. Beim Bergischen HC erhielt ich viel Unterstützung, nun will ich meine Erfahrung weitergeben. Über meine konkreten Ziele möchte ich noch nicht sprechen, Schritt für Schritt soll es weiter gehen. Ich fühle mich gut. In der Abwehr bin ich immer da, vorne brauche ich den Ball von den Mitspielern.“ ... den Handballer Petrovský: &bdquo;Ich bin emotional auf dem Feld, freue mich über jede gelungene Aktion von mir und meinen Mitspielern. Die Fans werden das sehen.“

... Fußball: &bdquo;Beim ersten Trainingsspiel gelangen mir drei Assists und ein Tor. Im Gegensatz zum Handball gilt hier: ,Wer zurückläuft, vertraut dem Torwart nicht. Das ist mein Motto (schmunzelt).“

... seine Familie: &bdquo;Mit meiner Frau Lenka und unseren Töchtern Laura – sie ist fünf – und Leontyna (zweieinhalb) bin ich gerne in Lemgo unterwegs. Ich trinke einen Kaffee, wir essen ein Eis. Laura ist beim Mini-Handball, und wir haben eine Tanzgruppe für sie gefunden. Leontyna geht zum Kinderturnen, beide besuchen den Kindergarten. Wir genießen die Zeit zusammen. Meine volle Konzentration gilt dem Handball.“

... die Nationalmannschaft: &bdquo;Das Kapitel ist nach neun Jahren vorbei, ich stehe nicht mehr im Kader, habe immer alles gegeben. Über die Verantwortlichen möchte ich nichts schlechtes sagen. Es war eine super Zeit. Jetzt geht es nur noch um den TBV, das ist ein Vorteil.“

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