„Wir wollen, die müssen“: So mobilisiert der TBV Lemgo Lippe die letzten Kräfte

Lemgo. &bdquo;Morgen Kinder, wirds was geben...“ Bevor wenige Stunden nach dem Abpfiff des letzten HBL-Spiels des Jahres &bdquo;Stille Nacht, heilige Nacht“ angestimmt werden kann, lädt der TBV Lemgo Lippe am Samstagabend um 20.30 Uhr gegen den HSV Handball zum kollektiven und vermutlich alles andere als besinnlichen &bdquo;Rudelsingen“ in die Phoenix-Contact-Arena ein.

&bdquo;Wir werden die Unterstützung von den Rängen unbedingt brauchen, um letzte Kräfte zu mobilisieren. Unser großes Ziel ist es, allen TBV-Fans kurz vor Mitternacht das erste Geschenk unter den Baum legen zu können“, versprach Trainer Florian Kehrmann am Freitag im Pressedienst des TBV einen Kampf &bdquo;bis zur letzten Sekunde“.

Die Ausgangssituation In der Tabelle trennt beide Mannschaften nach dem ersten Rückrundenspieltag lediglich ein Pünktchen. Die jüngsten beiden TBV-Niederlagen gegen die Füchse Berlin und in Flensburg werden vom HSV locker getoppt. Seit fünf Spielen sind die Mannen von der Elbe ohne Sieg. Brutal wurden sie am Dienstag bei der 28:43-Heimniederlage gegen den SC Magdeburg überrollt. Zumindest in der ersten Halbzeit, die nach einem zwischenzeitlichen 6:8 (10.) mit sage und schreibe 9:27 verloren ging. Dass die zweite Hälfte mit 19:16 gewonnen wurde, konnte die höchste Niederlage seit dem Neustart und der Rückkehr in die HBL aber nicht mehr verhindern.

Das ist vom Spiel zu erwarten Gegen eine aggressive HSV-Abwehr fordert Lemgos Trainer Florian Kehrmann gute Lösungen und verlässliche Abschlüsse. In der Abwehr muss das starke Kreisläuferspiel des HSV unterbunden werden. Zudem gilt es, die schnellen Bewegungen eines Dani Baijens zu stoppen. Der im Sommer nach Paris wechselnde TBV-Pokalheld von 2021 ist nach achtwöchiger Pause aufgrund eines Mittelhandbruches wieder top in Form, was er mit acht Treffern gegen Eisenach, vier Toren gegen Balingen sowie sieben Einschlägen gegen den SCM unter Beweis stellte. Sowohl der TBV als auch der Handball Sport Verein Hamburg bevorzugen bei ihren Abschlüssen die Nahwurfzone. Lemgo erzielte 197 Rückraumtore aus kurzer Distanz, während die Hamburger 201-mal aus diesem Sektor erfolgreich waren.

Sind die Spieler bereits in Vorweihnachtsstimmung? Bei drei Partien innerhalb einer Woche bleibt nicht so viel Zeit zum Weihnachtsshopping. Lukas Hutecek ist daher glücklich, dass er sich auf seinen zwei Jahre älteren Bruder Sebastian verlassen kann, der mit der HSG Konstanz bereits Pause hat. &bdquo;Er ist dabei ziemlich engagiert und besorgt die Geschenke, die wir vorher abgesprochen haben“, sagt Hutecek, der Weihnachten im kleinen Kreis daheim in Eggenburg in Niederösterreich mit seiner Mutter, den Großeltern, Tante und Onkel sowie seinem Bruder Sebastian (25) verbringt.

Zweifel, ob die Kraft für den letzten Handballakt in 2023 noch reicht, hat Lukas Hutecek nicht. Dabei hat er alle 34 Bundesligaspiele in diesem Kalenderjahr bestritten. Aktuell kommt &bdquo;Huti“ bei 18 Einsätzen auf 79 Tore sowie 50 Vorlagen. &bdquo;Der Samstag-Dienstag-Rhythmus war zuletzt etwas viel. In Flensburg hat man schon gemerkt, dass uns das Berlin-Spiel noch etwas in den Knochen steckte. Wir wirkten in der Campushalle nicht so frisch und sind deshalb auch nicht mehr ernsthaft rangekommen. Doch gegen den HSV haben wir noch genügend Energie im Tank und werden vor eigenem Publikum alle nochmal richtig Gas geben.“

Dass die Hamburger gegen den Champions-League-Sieger eine heftige Packung einstecken mussten, macht für den 23-jährigen Nationalspieler &bdquo;nicht so viel Unterschied“. Hutecek: &bdquo;Wir wollen, die müssen. Das Magdeburg-Ergebnis macht die Partie für die Hamburger noch etwas wichtiger.“

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