Darum ist für TBV Lemgo Lippe die Kraft der Kälte so wichtig - nur einer schwört auf Fango

Lemgo . Lemgos &bdquo;Roter Armee“ ist mit dem 32:26 in Göppingen trotz zweier Disqualifikationen binnen 15 Sekunden am Montagabend ein wichtiger Wirkungstreffer in der Handball-Bundesliga gelungen. Doch viel Zeit zur Freude über den dritten Auswärtssieg bleibt nicht. Schon am Donnerstag, um 19 Uhr, muss die Kehrmann-Combo in der Phoenix-Contact-Arena wieder ran – gegen die HSG Wetzlar.

So wurde der Coup gefeiert Dass sich der Gästeblock in der EWS-Arena mit zunehmender Dauer immer lautstarker Gehör verschaffte, war einer ganz besonderen Unterstützer-Crew zu verdanken: Freddys Family & Friends. Oder, wie auf einem großen Plakat zu lesen war: die &bdquo;Simak-Mafia“. Für den an einem Montagabend außergewöhnlichen Auswärtssupport bedankten sich die TBV-Spieler mit einem gemeinsamen Gruppenfoto auf der Tribüne. Auf der Rückfahrt ebbte die Party-Stimmung aber schnell ab. &bdquo;Die Jungs sind ja vernünftig. Nach dem Sieger-Bier wurde es ab Mitternacht ruhig im Bus“, berichtete Trainer Florian Kehrmann. Erst um 5.20 Uhr endete die Rückfahrt. &bdquo;Nach dem Auslaufen oder Fahrradfahren, je nach Belastung, haben die Spieler die Kryo-Sauna in der Reha Risch genutzt. Die hat sich bei hohen Belastungen als sehr hilfreich erwiesen“, schwört er auf die Kraft der Kälte.

Rückspiegel Göppingen Die beiden roten Karten werden vermutlich in jedem TBV-Rückblick Berücksichtigung finden. Lukas Zerbe sprach von einer &bdquo;sehr kuriosen Situation, nach der uns zwei wichtige Optionen wegbrechen“. Das Rot gegen Leos Petrovsky könne man geben. &bdquo;Bei Tim sah es unglücklich aus. Aber beide haben ihre Gegner hart getroffen“, meinte der TBV-Kapitän. Florian Kehrmann wollte nicht lange auf den beiden Aktionen rumreiten: &bdquo;Wenn die Schiedsrichter ihre Linie so halten, ist es okay. Für Leos war es aber auch etwas unglücklich, wenn er so ne Sperre kriegt und dann etwas die Körperkontrolle verliert“, sagte der TBV-Coach, der den Schiris aber insgesamt &bdquo;einen super Job“ attestierte.

Das macht der Brummschädel von Lukas Zerbe &bdquo;Es tat weh, und ich habe noch eine kleine Beule. Doch schlimmer ist die Nackenpartie, die durch das unkontrollierte Aufschlagen steif ist“, berichtet der TBV-Rechtsaußen, der in der Reha mit Wärme, sprich Fango, behandelt wird. Das ebenfalls mit Rot geahndete Foul nahm er Josip Sarac nicht krumm: &bdquo;Ich kam ja aus seinem Rücken und hatte viel Tempo drauf. Wenn man dann stürzt, sieht es spektakulär aus“, sagt Zerbe, der gegen Wetzlar unbedingt wieder mitmischen will. Schlimmer erwischte es übrigens FAG-Keeper Bart Ravensbergen, dessen Verletzung in der 56. Minute sich als Kreuzbandriss herausstellte.

Das erwartet den TBV gegen Wetzlar &bdquo;Die Wetzlarer sind eine kleine Wundertüte. Manchmal spielen sie super, einige Male aber auch nicht so gut. Eigentlich liegen sie uns“, meint Lukas Zerbe, der noch lebhafte Erinnerungen an das Hinspiel hat. &bdquo;Auch das verlief kurios“, sagt der TBV-Kapitän über den 27:24-Sieg, nach dem es in der 44. Minute bei einem 14:19-Rückstand aber überhaupt nicht aussah. Inzwischen können aber auch die Mittelhessen Aufholjagd, wie sie beim jüngsten 30:31 gegen Flensburg bewiesen haben, als sie in der 43. Minute bereits 19:28 hinten lagen. Nachdem die HSG schlecht in die Saison startete und nach dem achten Spieltag die rote Laterne hielt, hat Frank Carstens das Team inzwischen gut in die Spur gebracht. Mathias Mark Pedersen, der für Kuzmanovski verpflichtet wurde, gebe der Mannschaft Ruhe und mache wenig Fehler, hat Kehrmann erkannt. Auch gegen Göppingen müssen die körperlich kräftigen Cavor, Wagner, Vranjes, Rubin und Meyer Ejlersen in Bewegung gebracht werden.

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