Verrückter Negativ-Hattrick: Darum fehlt TBV Lemgo Lippe zum dritten Mal in Folge ein Tor

Leipzig. Normalerweise feiert man einen Hattrick. Doch diesem unglaublichen Dreierpack kann Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe nichts abgewinnen. Nach dem 25:26 in Melsungen und dem 27:28 gegen den THW Kiel waren die Kehrmänner auch beim 28:29 in Leipzig von der Ein-Tore-Seuche befallen.

&bdquo;Schade, wir hatten das Spiel über weite Strecken im Griff. Bis auf eine kurze Phase nach der Pause bot auch die Abwehr eine super Leistung. Eingebrochen sind wir nicht, aber einfache Ballverluste und freie Bälle waren zu viel. Unsere Leistung war gut genug, doch man muss cleverer sein, um einen Punkt mitzunehmen“, stand Tim Suton nach dem dramatischen Finale die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

Geburtstagsgeschenk für Leipzig-Trainer An seinem 52. Geburtstag bereitete der SC DHfK Leipzig seinem Trainer Runar Sigtryggsson ein schönes Geschenk, führen die Sachsen als Achter doch die Tabelle &bdquo;Best of the rest“ an. Vor 4454 Zuschauer beim Familienfest in der Quaterback-Immobilien-Arena fand der TBV erst mit Verzögerung ins Spiel.

Florian Kehrmann ließ Finn Zecher im Tor, Bobby Schagen auf Rechtsaußen und Leve Carstensen auf dem linken Flügel anspielen. Leipzig führte schnell 4:1 und 7:4. Doch angeführt von einem bärenstarken Lukas Hutecek glich der TBV in der 16. Minute durch Jan Brosch zum 7:7 erstmals aus.

Auch der nächste 3:0-Lauf der Sachsen ließ die Gäste kalt. Die Körperkulturellen hatten daran zu knabbern, dass der vorgezogen im 5:1 agierende Kroate Marko Mamic schon nach 14 Minuten mit zwei Zeitstrafen vorbelastet war. Mit vier Toren innerhalb von acht Minuten hatte Leos Petrovsky großen Anteil daran, dass der TBV zur Halbzeit plötzlich mit 16:12 vorne lag.

Unterschiedliche Ansätze &bdquo;Das fühlte sich etwas zu hoch an“, meinte Florian Kehrmann, für den die Partie nach dem 21:21 in der 41. Minute wieder von vorne begann. Beide Teams verfolgten unterschiedliche Ansätze. Die Leipziger, die auf den erkrankten Torjäger Viggo Kristjansson sowie Torhüter Kristian Saeveras verzichten mussten, drückten enorm aufs Tempo, nutzten häufig die schnelle Mitte und schickten speziell in der zweiten Hälfte immer wieder ihre Außen auf die Reise. Bemerkenswert: Sowohl Linksaußen Lukas Binder (6) als auch Rechtsaußen Staffan Peter (5) blieben ohne Fehlwurf. Beim TBV bot auch Leve Carstensen wieder eine gute Partie. Doch über den rechten Flügel ging kaum etwas.

Ebner hält den letzten Wurf Die Partie kippte in der 54. Minute, als Moritz Preuss mit dem 26:25 die Führung für Leipzig zurückholte, ehe Simon Ernst nach einem von zwölf technischen Fehlern der Lemgoer den Ball aus der eigenen Abwehr zum 27:25 ins leere TBV-Tor schleuderte. Anschließend scheiterte Samuel Zehnder mit einem Siebenmeter an Domenico Ebner, der bei einer 126-km/h-Fackel von Emil Laerke keine Chance hatte. Der dänische Shooter schaffte 29 Sekunden vor Schluss auch den Ausgleich zum 28:28, doch Simon Ernst antwortete postwendend mit dem 29:28 für Leipzig. Der finale Abschluss blieb Nicolai Theilinger vorbehalten, doch Domenico Ebner verhinderte mit dem Fuß den eigentlich verdienten Ausgleich.

Kehrmann sieht ein Phasenspiel &bdquo;Zur Halbzeit hatten wir Lemgo dort, wo wir sie nicht haben wollten. Zum Glück haben wir dann Tempo aufgenommen und sind in die Breite gekommen. So konnten wir Druck aufbauen. Doch das Spiel konnte in alle Richtungen gehen“, freute sich Geburtstagskind Sigrtyggsson über wichtige Paraden in der Endphase von Ebner. Für Florian Kehrmann war es &bdquo;wieder ein Phasenspiel“. Über gute Abwehrarbeit habe man den Sachsen in der ersten Halbzeit den Druck genommen. &bdquo;Entscheidend war, dass wir das Leipziger Tempospiel nicht in den Griff bekommen haben. Dabei haben wir alles ausgepackt“, meinte der TBV-Coach.

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