Blomberg zeigt Nerven und patzt: „Da interessiert mich der vierte Platz nicht“

Metzingen . Ist es das für den Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe schon gewesen mit einem Platz im internationalen Geschäft? Es sieht ganz danach aus. Denn er verlor am Samstagabend d as Schlüsselspiel bei der TuS Metzingen deutlich mit 21:33 (12:16) . Die Konkurrenz ist damit vorerst enteilt.

Die Ausgangslage: Im Rennen um einen Europapokal-Platz hatte Blombergs Konkurrent Thüringer HC beim 42:33 gegen den VfL Oldenburg schon vor Anpfiff des eigenen Spiels vorgelegt. Wenig später zog dann die HSG Bensheim/Auerbach beim 37:32 in Solingen nach. Beide Mannschaften hatten also ihre Hausaufgaben erfüllt und die HSG weiter unter Zugzwang gesetzt. Die musste ihrerseits in Metzingen erneut auf Rückraumspielerin Nieke Kühne (Bänderriss) verzichten. Wieder keine guten Voraussetzungen im Rückraum, zumal die Langzeitverletzten Nele Franz und Marie Michalczik weiter nicht zur Verfügung stehen.

Die erste Halbzeit: Nach zehn Minuten riss Metzingen das Ruder an sich, führte nach 13 Minuten 8:5, nach 19 Minuten bereits mit 12:7. Zwar hielt der Gast aus Blomberg noch mal kurzzeitig dagegen und verkürzte auf 11:13 (23.), doch das war es auch schon. Der personell arg gebeutelte Rückraum tat sich extrem schwer gegen eine starke TuS-Defensive. Ihm fiel wenig ein, zündende Ideen fehlten, Anspiele an den Kreis scheiterten viel zu oft, und unvorbereitete Würfe waren nicht erfolgreich. Dazu kam, dass die HSG dann auch noch 13 Sekunden vor der Pause einen Treffer zum 12:16 kassierte.

Die zweite Halbzeit: Die Geschichte des zweiten Durchgangs ist ganz schnell erzählt. Die überlegene und stark aufspielende TuS Metzingen hatte vor 917 Zuschauern alles im Griff, während Blomberg nichts entgegenzusetzen hatte. Über 19:13, 21:14, 24:16, 26:18 und 28:18 steuerten die Gastgeberinnen mit einer überragenden Maren Weigel und einer bestens aufgelegten Torhüterin Marie Weiss (17 Paraden) in ihren Reihen einem Kantersieg entgegen.

Die Trainer-Stimme: Entsprechend enttäuscht nach dem Auftritt war Blombergs Trainer Steffen Birkner. &bdquo;Es ist nicht so, dass mir die Worte fehlen. Aber über 60 Minuten bringen wir keine handballerische Qualität auf das Feld, um Metzingen besiegen zu können. In einigen Phasen waren wir überfordert und verlieren den Kopf", analysierte der Coach. In der zweiten Halbzeit habe seine Truppe keinen Zugriff in der Deckung bekommen, und &bdquo;Metzingen hat uns 60 Minuten lang unter Druck gesetzt". Birkner führte weiter aus: &bdquo;Wir schaffen es nicht, handballerisch gegenzuarbeiten. Ich wusste die ganze Woche, dass es schwer werden würde. Metzingen ist heimstark, und wir haben das eine oder andere Problem." Doch die Personalsorgen ließ er nicht als Entschuldigung gelten. Und er betonte: &bdquo;Metzingen macht es richtig gut und ganz wenige Fehler."

Eine weitere Verletzung: Es passte zu einem gebrauchten Spiel(tag). Nach 48 Minuten verletzte sich Blombergs Rückraumspielerin Ida Hoberg. Sie war einer Gegenspielerin auf den Fuß getreten und umgeknickt. Eine Diagnose steht aus.

War es das mit Platz vier im Europa-Rennen? Auf diese Frage antwortete Blombergs Trainer Steffen Birkner: &bdquo;Es wird nun deutlich schwerer. Jetzt sollten wir aber erst mal darüber nachdenken, was wir auf die Platte gebracht haben. Da interessiert mich der vierte Platz nicht. Jetzt zählt das nächste Spiel gegen Leverkusen, und dass wir es da deutlich besser machen."

TuS Metzingen: Weiss, Polackova; Tröster (1), Petzold (1), Klein (3), Juuhl Svensson (3), Scheib (3/2), Weigel (7), Oßwald (2), Hübner (2), Frankova (2), Behnke, Nocun (2) und Woth (7/5).

HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith (1.-23.); Rüffieux (2), Kynast, Quist (3), Ruwe (4), Frey (3), Hoberg (1), Rajes, Vegué (3/2), Tietjen (1), Kaiser (1) und Hauf (3).

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