Vor dem Wiedersehen - So hat sich das Leben von TBV-Pokalheld Peter Johannesson verändert

Lemgo. Wie er 2021 den DHB-Pokal auf dem Arm trug, so vorsichtig schaukelt er nun &bdquo;einen kleinen Mann" vor der Brust. Mit liebevollen Worten erklärt Peter Johannesson beim Telefonat vor dem Bundesligaspiel des TBV Lemgo Lippe am Pfingstsonntag um 16.30 Uhr beim Bergischen HC die kindlichen Nebengeräusche. Der kleine Elton erblickte im März das Licht der Welt und hat das Leben des 32-jährigen ehemaligen TBV-Keepers und seiner Frau Madelene verändert. Folglich hat er seinen ursprünglich noch bis 2025 laufenden Vertrag beim BHC gekündigt und schließt sich im Sommer GOG Gudme in Dänemark an.

Die Gründe für den Wechsel "Ich bin lange unterwegs, spiele seit neun Jahren in Deutschland. Jetzt bin ich Papa und habe selber gemerkt, dass ich noch mal etwas anderes machen möchte. Und es ist schon ein Unterschied, wenn man für ein kurzes Wochenende mit einem kleinen Mann 14 Stunden zurück in die Heimat fährt. Außerdem habe ich Bock darauf, nochmal europäisch zu spielen."

Darum steht der BHC auf einem Abstiegsplatz &bdquo;Dahinter steckt eine Mischung aus vielen kleinen Dingen. Durch Verletzungspech hatten wir lange Zeit wenig Spieler und konnten schwer wechseln. Am Ende ist ein ganzes Paket schiefgelaufen."

Kam der Trainerwechsel zu spät? &bdquo;Uii", sagt Johannesson, als er auf die Trennung von Jamal Naji, dessen Vertrag erst im November vorzeitig bis 2028 (!) verlängert wurde, zu sprechen kommt. Mit dem Trio Arnor Gunnarsson, Markus Pütz und Fabian Gutbrod sei &bdquo;Neues reingekommen". Die vergangenen drei Spiele seien gut gewesen. Auch beim 30:32 in Hamburg. &bdquo;Da haben wir schon 16:10 geführt. Aber hinten raus fehlten uns die Alternativen, weil mehrere Spieler aus Verletzungen kommen. Doch die Qualität ist grundsätzlich vorhanden."

So beurteilt Johannesson den TBV &bdquo;Wenn ich kann, gucke ich mir immer die Lemgoer-Spiele an. Obwohl es vielleicht nicht die beste Saison aller Zeiten ist, macht der TBV es gut. Es ist schwer, wenn man den kompletten Mittelblock wechselt. Aber inzwischen spielen sie eine stabile und gute Abwehr. Zudem machen es Hutecek und Suton überragend. Lemgo spielt schlauer und verschießt nichts. Außer manchmal Versteijnen. Der ist ein X-Faktor. Aber alle anderen sind ganz stabil. Und ,Flo’ ist der Kapitän auf dem Schiff, der jedem eine Rolle gibt. Du musst als Trainer nicht immer mit dem Playbook ankommen, sondern den Spielern im richtigen Moment das Vertrauen schenken. Der TBV hat eine gute Mannschaft. Keine für Platz sechs. Aber sie holen jedes Jahr ihre Punkte.

So bewertet er den Wechsel seines Ex-Partners Finn Zecher &bdquo;Ich sehe in dem Schritt keinen Fehler. Ich kenne keine Hintergründe. Aber nach vier Jahren wird man bequem. Da können neue Impulse nicht schaden. Wenn er zwei Jahre als erster Mann in Lübbecke spielt, dann ist es ein guter Schritt."

Der Unterschied zwischen dem TBV und dem BHC &bdquo;Die Hallensituation. Beim BHC haben wir im letzten Jahr in vier Hallen gespielt", sagt Johannesson. In der Phoenix-Contact-Arena herrsche eine klasse Atmosphäre. &bdquo;In den fünf Jahren beim TBV habe ich es genossen, nach tollen Siegen hoch in den VIP-Raum zu gehen. In Solingen leben wir zwar in der Nähe von zwei Großstädten, was mehr Alternativen fürs Privatleben bringt. Aber in Lemgo merkt man an der ganzen Struktur und Organisation, dass der TBV früher mal ein Großverein war. Meine Zeit in Lemgo war überragend. Mit dem Pokalsieg als coolem Höhepunkt. Und dann haben wir auch zwei Jahre im Europapokal gespielt. Alles war top. Auch mit Jörg Zereike, der mich aus Balingen geholt hat. Der Wechsel zum BHC war mein eigener Wille. Auf meiner Reise fühlte ich mich im 2. Stock noch nicht fertig."

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