Der TBV am Maximum? So bewertet Florian Kehrmann das Abschneiden in der vergangenen Saison

Lemgo . Abschalten. Ein paar Tage mal nicht an Handball denken. Das hat sich Florian Kehrmann nach dem positiven Auftreten in der 41. Bundesligasaison des TBV Lemgo Lippe verdient. Vor dem Urlaub blickt der TBV-Coach nochmal kurz zurück.

Vor einem Jahr haben Sie gesagt: &bdquo;Wir haben das Maximum herausgeholt.“ Wie nah dran ist der aktuell belegte 10. Platz am Leistungsvermögen ihrer Mannschaft?

Florian Kehrmann: Das ist immer schwer zu beziffern. Wenn man die Etats ansieht, sind wir höher gelandet als wir stehen und dürfen mit unserer Platzierung zufrieden sein. Ein, zwei Punkte mehr hätte ich mir aber schon gewünscht. Doch wir waren häufig nah dran und hatten auch einige Male Pech.

Wie interpretieren Sie Pech?

In zwei, drei Spielen sind wir von den Schiedsrichtern benachteiligt worden. Beispielsweise im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach oder in Erlangen. Das sind dann schnell zwei bis drei Punkte weniger.

Wie stufen Sie die Entwicklung der Neuzugänge ein?

Ich sehe die Entwicklung der gesamten Mannschaft. Toll, wie souverän es Leve Carstensen gemacht hat. Wie er an der Seite von Samuel Zehnder aufgetreten ist, hätten ihm die meisten nicht zugetraut. Auch &bdquo;Theile“ ( Nicolai Theilinger , Anm . d. Redaktion ) hat sich super eingeführt und uns sehr geholfen. Auch Leos Petrovsky, der aus der 2. Liga kam, erfüllt die Rolle als Ergänzung neben Jan Brosch am Kreis. In der Abwehr brauchte er etwas Zeit, um sich an das Erstliganiveau anzupassen, wo das Tempo höher ist und es noch dynamischer zugeht. Aber Leos ist ein super Typ.

Was haben Sie ansonsten für Erkenntnisse gewonnen?

Unser Torhüterspiel hat sich in der Rückserie stabilisiert. Anfangs darf man nicht vergessen, dass wir mit Gedeon und Isaias Guardiola zwei der besten Abwehrspieler ersetzen mussten, die auch neben dem Platz eine wichtige Rolle bekleideten. Aber Freddy Simak hat hinten immer mehr die Führungsrolle angenommen. Und auch ,Huti’ und ,Jimmy’ ( Lukas Hutecek und Tim Suton , Anm. d. Redaktion ) bringen uns weiter voran. Wenn man sieht, wie andere Vereine mit höherwertigen Kadern abgeschnitten haben, gehören wir zu den positiven Fällen in der Liga. Gerade in der Endphase, als wir Hannover bestimmt haben, in Göppingen gewonnen haben und sogar den SC Magdeburg lange am Rande einer Niederlage hatten. Wir haben in einer schwierigen Partie beim BHC gepunktet und im letzten Heimspiel Balingen dominiert.

Mit Lukas Zerbe mussten Sie einen Spieler verabschieden, den sie maßgeblich mit geformt haben. Auch jetzt haben Sie Leve Carstensen oder Thomas Houtepen rangeführt. Wieso ist es für einen Trainer besonders attraktiv, früh in die Entwicklung jüngerer Spieler einzugreifen?

Weil man noch selbst gestalten kann und die Spieler besser kennenlernt. Jungen Spielern vermittelt man Werte. Ob die dann angenommen werden oder nicht, müssen die Spieler selbst entscheiden. An Luki Zerbe gab es nichts zu meckern. Er ist ein bodenständiger Junge, der es zum Nationalspieler gebracht hat und nun zu einem der größten Vereine Europas wechselt. Außerdem hat er die Chance auf die Olympischen Spiele. Dahinter steckt unheimlich viel Ehrgeiz. Und das macht ihn Besonders.

Ist der Akku jetzt leer? Wie lassen Sie das Saisonende sacken?

Ich bin froh, wenn ich mal ein paar Tage Urlaub und Abstand habe. Aber mein Akku ist nicht leer. Ich muss mich weder einschließen noch an die Ladesäule.

Welche strategischen Ziele verfolgen Sie weiter in Lemgo?

Wir werden auch künftig Talente ausbilden und langfristig entwickeln. Ich hoffe, dass der Verein das wirtschaftlich hinbekommt, was durchaus anspruchsvoll ist, wenn man sieht, wie plötzlich ein Verein wie der VfL Gummersbach wieder aufersteht. Ziel ist es, dass wir immer Mannschaften hinter uns lassen, die wirtschaftlich besser dastehen. Ansonsten spielen wir komplett gegen den Abstieg.

Ihr Vertrag läuft noch bis 30. Juni 2025. Verlängern Sie nochmal?

Kein Kommentar.

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