Die Halbstarken kommen - Darum setzt der TBV Lemgo Lippe auf die Geduld im Angriff

Lemgo. Vorsicht, TBV Lemgo Lippe, die Halbstarken kommen. Mit der HSG Wetzlar stellt sich am Donnerstag, um 19 Uhr, ein Gegner in der Phoenix-Contact-Arena vor, der an den ersten beiden Bundesligaspieltagen jeweils nur eine Hälfte lang überzeugte.

Aus dem knappen 16:18 zur Halbzeit in Magdeburg wurde am Ende ein 28:35 – und die Heimpremiere vor 4275 Zuschauern gegen die TSV Hannover-Burgdorf endete nach einer blitzsauberen 16:13-Pausenführung mit 25:36 in einem Desaster.

Mappes macht das Tempo Das 9:23 in der zweiten Halbzeit kann sich selbst Hendrik Wagner nicht richtig erklären, der bis zum Sommer zwei Jahre lang bei den Lahnstädtern beschäftigt war. &bdquo;Aktuell fehlt ihnen vielleicht noch etwas die Eingespieltheit. Aber dass es plötzlich so abreißt, ist schwer nachvollziehbar. Manchmal versteht man als Sportler selbst die Welt nicht mehr“, sagt Wagner, für den das frühe Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein zwar &bdquo;cool“, aber nichts Besonderes mehr ist. Schließlich hat der TBV in der Vorbereitung bereits zweimal Bekanntschaft mit den völlig neu aufgestellten Mittelhessen gemacht. Befand sich Wetzlar beim Spielocup in Lübbecke (31:24) trainingsmäßig noch im Rückstand, so setzte es beim Lindencup mit 23:27 die einzige Vorbereitungsniederlage für den TBV.Zehn neue Spieler muss HSG-Coach Frank Carstens auf Linie bringen. Personell spricht Wagner von &bdquo;einer guten Zusammenstellung“ des Kaders und warnt: &bdquo;Die Wetzlarer können eine gute und aggressive Abwehr stellen. Zudem versucht Mappes stets mit viel Tempo, die Gegner vor Aufgaben zu stellen.“

Eingespielter Rückraum macht es einfach Hendrik Wagner selbst ist in Lemgo in eine eingespielte Truppe gekommen und fühlt sich bereits &bdquo;super integriert – aber so gute Rückraumspieler wie Suton, Hutecek und Versteijnen machen es einem auch leicht“.

Lemgo schwankt in andere Richtung Gleichwohl war auch der TBV an den ersten beiden Spieltagen nur &bdquo;halb stark“ und zeigte ähnliche Schwankungen wie Wetzlar. Mit dem Unterschied, dass Lemgo in der Schwalbe-Arena mit 15:10 eine vorzügliche zweite Halbzeit hinlegte. &bdquo;Positiv war, dass wir in Gummersbach von Anfang an dran geblieben sind und nach einer Viertelstunde auch das Tempospiel des VfL unter Kontrolle bekamen. Nach der Pause stellten wir dann eine gute Abwehr und hatten mit Constantin Möstl einen Mann dahinter, der in entscheidenden Momenten mit seinen Paraden immer eine Antwort hatte“, sagt Hendrik Wagner, der es sich zusammen mit seiner Freundin Vivienne im Lemgoer Blumenviertel häuslich eingerichtet hat.

Geduld im Angriff ist gut für den Rückzug Und noch etwas gefällt dem 27-Jährigen am speziellen TBV-Style. &bdquo;Die Geduld im Angriff hat uns gut getan. Ich persönlich mag es, wenn man sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und geduldig auf seine Chance wartet. Durch lange Angriffe ergeben sich auch bessere Möglichkeiten zum Rückzug“, sagt der 27-jährige Rückraum-Allrounder – oder wie möchte er bezeichnet werden? &bdquo;Schwere Frage“, sagt Wagner. &bdquo;Am wohlsten fühle ich mich hinten im Mittelblock. Ob mit Jan Brosch oder Frederik Simak – beides funktioniert schon ganz ordentlich. Im Angriff sehe ich mich eher auf Halblinks. Aber wenn ich im Sieben-gegen-sechs gebraucht werden, spiele ich natürlich auch auf Halbrechts.“

Zwei Wackelkandidaten TBV-Trainer Florian Kehrmann hat die beiden Vorbereitungsspiele noch genau vor Augen: &bdquo;Dort haben wir gesehen, dass es auf viele Kleinigkeiten ankommt und wir ein spannendes Spiel erwarten dürfen.“ Fraglich ist der Einsatz von Jarnes Faust und Leos Petrovsky, die bereits in Gummersbach verletzt fehlten. Kehrmann setzt wieder auf lautstarke Unterstützung: &bdquo;Zuhause ist es wichtig, dass wir unsere Fans vom ersten Moment voll mitnehmen.“

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