Anschauungsunterricht in der Schüco-Arena: Auch TBV Lemgo Lippe träumt vom Favoritensturz

Lemgo. Einen besseren Anschauungsunterricht in der Kategorie &bdquo;Wie lege ich einen Favoriten aufs Kreuz“ hätte sich Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe nicht wünschen können. Vor dem Auswärtsspiel am Sonntagabend (18 Uhr) beim Deutschen Meister SC Magdeburg erlebten die Kehrmänner in der Schüco-Arena hautnah den DFB-Pokalsieg des DSC Arminia Bielefeld gegen Union Berlin (2:0) mit.

Den Teamabend habe man schon seit einigen Wochen – direkt nach der Pokalauslosung – geplant, berichtete Trainer Florian Kehrmann, der gestern Vormittag bereits die Analyse vom aktuellen Spiel des kommenden Gegners vorliegen hatte. Denn während sich der TBV beim Fußball ablenkte, hielt der SC Magdeburg in der Champions League mit 36:24 über RK Zagreb die Hoffnung auf den Einzug in die K.o.-Runde am Leben. 6500 Zuschauern stockte in der ausverkauften Getec-Arena aber der Atem, als mit Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson nach Zusammenstößen zwei Schlüsselspieler in der zweiten Halbzeit verletzt in der Kabine blieben.

TBV bereitet sich auf alles vor

Über die Schwere der Verletzungen macht sich Kehrmann keine Gedanken. &bdquo;Ähnlich wie gegen die Rhein-Neckar Löwen, wo wir uns auf einen Gegner mit und einen ohne Juri Knorr eingestellt haben, bereiten wir uns auch auf Magdeburg vor.“

Dass der SCM aktuell bereits zehn (!) Saisonspiele mehr als der TBV auf dem Tacho hat, spielt für den Lemgoer Trainer keine Rolle. &bdquo;Dass die geschlaucht sind, sehe ich nicht so. Der SCM hat einen riesigen Kader und kann immer wechseln. Wenn ich sehe, dass ein Mann wie Tim Zechel manchmal nur drei Minuten zum Einsatz kommt... Und in der aktuellen Phase ist Belastung ohnehin noch kein Thema. Eher in der Endphase der Saison. Jetzt geht es vielmehr darum, im Flow zu bleiben.“

Die Festung Getec-Arena wackelte öfter

Was auf beide Teams zutrifft. Fehlen dem SCM in der Königsklasse die Punkte aus den Heimspielen gegen Kielce (26:27) und Nantes (28:32), so läuft die Maschine in der Bundesliga mit 12:2 Punkten auf Hochtouren. Lediglich gegen den THW Kiel (übrigens ebenfalls daheim) wurde man mit 24:29 kalt erwischt, dafür setzten die Wiegert-Schützlinge mit dem 29:27 in Flensburg ein dickes Ausrufezeichen.

Der TBV möchte nach fünf Siegen in Folge (inklusive des Pokalweiterkommens) den goldenen Oktober liebend gerne in den November verlängern, wenngleich die Statistik eine eindeutige Sprache spricht. Von den letzten 23 Duellen gewann der SCM 21 und ein Spiel endete Remis. Der letzte Sieg gelang dem TBV im Juni 2021.

Ausfall von Claar tut SCM weh

Für Florian Kehrmann sind daher die Vorzeichen klar: &bdquo;Magdeburg verfügt über eine absolute Topmannschaft und macht es wirklich super. Klar tut ihnen der Ausfall von Felix Claar weh. Aber Smarason haben sie selbst abgegeben. Und für alle Spieler, die ausfallen, verpflichten sie nach. Als Ergänzung ihres Kaders haben sie mal eben den Bundesligatorschützenkönig verpflichtet. Wir dagegen spielen mit 15 Mann und arbeiten dahinter mit Ergänzungsspielern aus der 3. Liga.“ Offen ist für Sonntag der Einsatz von Leos Petrovsky, den ein heftiger Infekt zu schaffen macht.

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