Grippewelle und bevorstehende Geburt: Viele Fragezeichen beim TBV Lemgo Lippe

Lemgo . Die Grippeviren machen auch um Lemgo keinen Bogen. Wenn die Bundesligahandballer des TBV Lemgo Lippe am Samstagmittag mit einem überschaubaren Aufgebot ihre Dienstreise nach Flensburg (Anwurf 19 Uhr) starten, drückt ein Spieler aus weiter Ferne den (rechten) Daumen. Lukas Hutecek, der nach dem Bruch der linken Mittelhand aktuell zum Nichtstun verurteilt ist, nutzt die Zeit zu einem Familienbesuch in der Heimat.

&bdquo;Da ich gerade nicht viel machen kann, hat ,Flo’ mir ein paar Tage frei gegeben“, berichtet &bdquo;Huti“, der noch bis Montag in Eggenburg weilt, bevor ihm Mannschaftsarzt Volker Broy in der kommenden Woche die Fäden zieht. Seit dem Eingriff bei einem Handchirurgen in Bückeburg schützt noch immer ein Gips seine linke Hand. Doch an Schneeschüppen war am Freitag eh nicht zu denken: &bdquo;Bei uns in Niederösterreich liegt nämlich noch gar keiner“, berichtete Hutecek. Das Flensburg-Spiel will er nun &bdquo;ganz entspannt vorm Fernseher“ verfolgen, nachdem er beim 31:28 gegen Eisenach noch Höllenqualen neben der Ersatzbank durchlitt. &bdquo;Ich hasse es, nicht helfen zu können und war sehr nervös. Trotzdem versuche ich, die Jungs zu pushen und auf Dinge hinzuweisen, die mir von außen auffallen.“

Besonders gut klappte das bei seinem &bdquo;Vertreter“ Hendrik Wagner. &bdquo;In der zweiten Hälfte liefen gefühlt alle Bälle über ihn. Hendrik hat es einfach super gemacht“, würde sich Hutecek eine Fortsetzung in Flensburg wünschen. Allerdings steht der Einsatz des vergrippten Wagners auf der Kippe. Auch das Mitwirken von Jan Brosch ist mit einem Fragezeichen zu versehen, da der TBV-Kreisläufer und seine Frau Hanna vor der Geburt ihres zweiten Kindes stehen.

Schonung für drei Linkshänder

Die SG Flensburg-Handewitt dagegen ist bislang komplikationsfrei durchs erste Saisondrittel marschiert, was nicht nur mit Glück, sondern auch mit der Verteilung von Ressourcen zu tun hat. So konnte es sich Trainer Nicolej Krickau erlauben, am Dienstag, beim 32:28-Sieg im European-League-Spiel beim kroatischen Vertreter MRK Sesvete, freiwillig auf fünf Akteure zu verzichen. Neben Torjäger Emil Jakobsen blieb die rechte Flanke mit Niclas Kirkel ø kke, Kay Smits und Johann Hansen sowie Kreisläufer Lukas Jörgensen daheim in Flensburg, um gemeinsam mit Athletiktrainer Michael Döring an der Belastungssteuerung zu arbeiten. Bei jedem der bislang fünf EL-Gruppenspielen – die durchweg gewonnen wurden – erhielt mindestens ein Profi eine komplette Schonzeit. Den &bdquo;Grand ohne fünf“ in Kroatien interpretiert Lukas Hutecek aber auch als &bdquo;großen Respekt, den wir uns erarbeitet haben.“

Nachdem der SG-Reisekader am Mittwoch via Kopenhagen zurück nach Flensburg zurückkehrte, soll die 15:5-Punkte-Ausbeute gegen den TBV weiter aufgestockt werden. Florian Kehrmann, der die SG Flensburg-Handewitt im Sommer zum ersten Titelanwärter erklärte, bereitet seine Schützlinge auf die &bdquo;individuell beste Mannschaft der Liga“ vor. Belegt durch Namen wie Pytlick, Mensah Larsen, Kirkel ø kke, Smits oder Möller. &bdquo;Und am Kreis verfügen sie mit Golla und Jörgensen ebenfalls über unglaubliche Klasse“, so Kehrmann. Trotzdem, so der TBV-Coach: &bdquo;Bundesliga ist Bundesliga. Sollte Flensburg nur 20 Prozent weniger bringen, kann es durchaus eng werden.“ Voraussetzung dafür ist auch, wie es Lukas Hutecek ausdrückt: &bdquo;Dass wir ihnen das Tempo kaputtmachen und gut durchlaufen. Die SG darf nicht in ihren Rhythmus kommen.“

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