TBV-Klatsche in Berlin: „Müssen uns an die eigene Nase fassen“

Berlin. &bdquo;Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ Das rufen die Fußball-Fans, wenn ihre Lieblinge das Pokalendspiel erreichen und in die Hauptstadt reisen dürfen. Für den TBV Lemgo Lippe lohnte sich der Trip in die Nähe des Brandenburger Tores mal wieder nicht. Bei den Füchsen Berlin warfen die Lipper zu wenige Tore und kassierten zu viele. 33:21 (16:11) hieß es am Donnerstagabend in der Max-Schmeling-Halle. Es war die vierte Niederlage in Folge für die Hansestädter in der Handball-Bundesliga. 14:14 Punkte stehen nun auf dem Konto des TBV.

&bdquo;Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht“ &bdquo;Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Natürlich hätten wir die Partie gerne knapper gestaltet. Aber wir haben einfach zu viele Fehler gemacht“, analysierte Jörg Zereike. Der Geschäftsführer verfolgte das Match vor dem heimischen Fernseher: &bdquo;Es waren zu viele technische Fehler und Fehlwürfe. Berlin ist eine Spitzenmannschaft, die das ausnutzt. Am Ende geht das Spiel dann so aus.“ Mit Blick auf das bevorstehende Spiel in der Phoenix-Contact-Arena gegen Potsdam am Sonntag meinte der 46-Jährige: &bdquo;Jedes Heimspiel ist wichtig. Wenn wir unsere Leistung abrufen, holen wir uns die Punkte.“ In Berlin war tatsächlich nichts zu holen. Schon zu Beginn des zweiten Abschnitts verloren die Lipper den Anschluss. Am Ende stand eine Packung.

&bdquo;Das wird ein ganz, ganz schweres Auswärtsspiel. Man hat zuletzt gegen Magdeburg gesehen, welche Qualität die Berliner Mannschaft besitzt“, hatte Florian Kehrmann (47) im Vorfeld gesagt. Vor genau zehn Jahren war der Coach die Nachfolge von Niels Pfannenschmidt als Chef-Trainer des TBV angetreten. Den Tag des runden Geburtstages auf der Lemgoer Bank hatte sich der Coach, der der dienstälteste Trainer der Bundesliga ist und wieder auf Connar Battermann setzen konnte, sicher anders vorgestellt. Bei den Berlinern fehlte Fabian Wiede (krank).

Freiwurf nach der Schlusssirene ist drin Die Lemgoer hatten von Beginn an Probleme in der Offensive. Folge war ein 1:4 (7.). Die Berliner bestimmten das Match über Lasse Andersson und Mathias Gidsel. Nach dem 7:12 (20.) reagierte Kehrmann mit einer Auszeit und fand, dass die Schiedsrichter &bdquo;fünf, sechs 50:50-Entscheidungen“ gegen die Lipper entschieden: &bdquo;Wir nehmen das an. Kopf hoch.“ Die Lipper kämpften sich heran, per Gegenstoß verkürzte Frederik Simak – 11:14. Bitter war dann, dass Samuel Zehnder beim Strafwurf nur die Latte traf und Andersson per Freiwurf auf der Gegenseite nach der Schlusssirene noch das 16:11 markierte. Nicolai Theilinger sah es so: &bdquo;Wir stehen gut in der Abwehr, vorne ist die Fehlerquote zu hoch. Wir wollen nochmal ran kommen.“ Und auch Zereike fand: &bdquo;Im ersten Abschnitt machen wir es ordentlich.“

Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer zunächst eine motivierte Lemgoer Truppe, die durch Treffer von Leve Carstensen und Jan Brosch Akzente setzte. Samuel Zehnder hatte die Möglichkeit zu einem 3:1-Lauf, doch von der Marke scheiterte der Schweizer an Füchse-Keeper Dejan Milosavljev. Der Serbe steigerte sich immer mehr und entschied am Ende auch das Torwart-Duell gegen Urh Kastelic mit 13:10-Paraden für sich. Constantin Möstl blieb 60 Minuten auf der Bank.

&bdquo;Dreimal schließe ich schlecht ab“ Kehrmann probierte es noch einmal mit dem Sieben-gegen-Sechs, aber Mathias Gidsel traf ins leere Lemgoer Gehäuse zum 23:15 (42.). Eine Vorentscheidung war bereits gefallen, in der Schlussviertelstunde bekam Battermann dann auch noch Spielanteile. Beim 18:28 (54.) betrug der Rückstand erstmals zehn Treffer, in der Schlussphase musste der TBV weitere Tore schlucken.

Bester Lemgoer Werfer war Leve Carstensen, der sechs Bälle im Füchse-Tor unterbrachte. Seine Wurfquote lag bei 60 Prozent. Selbstkritisch meinte der Linksaußen: &bdquo;Dreimal schließe ich schlecht ab, aber Milosavljev macht es natürlich auch gut.“ Gegen Potsdam wolle der TBV &bdquo;eine richtig gute Abwehr stellen, Ansätze davon waren heute schon zu sehen.“ Der 1. VfL Potsdam ist noch ohne Zähler.

Kurz und knapp Füchse Berlin: Ludwig, Milosavljev; Darj, Strlek (1), Andersson (6), Lichtlein (4), Gidsel (6), Freihöfer (6/1), Langhoff, Beneke (4), Herburger (1), av Teigum (4), Reichmann, Marsenic (1).

TBV Lemgo Lippe: Kastelic, Möstl (n.e.); Theilinger, Zehnder (1/1), Brosch (1), Battermann (2), Simak (3), Carstensen (6), Suton (1), Versteijnen (3), Wagner, Houtepen, Faust (3), Puls, Petrovsky (1).

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