TBV scheitert gegen Minden an der Fünf-Prozent-Hürde

Lübbecke. Dieses Derby hat nur bedingt Spaß gemacht. GWD Minden büßte seine beiden Innenblocker mit schweren Verletzungen ein, sicherte sich mit 28:23 aber beide Punkte. Der TBV Lemgo Lippe konnte nach einer ansprechenden ersten Hälfte (12:11-Pausenführung) das gute Niveau nicht mehr halten und wurde in den letzten Minuten überdeutlich abgestraft.

Düster sah es bereits auf dem Parkplatz vor der Merkur-Arena aus. Wo bei &bdquo;normalen" Derbys kaum ein freies Plätzchen zu finden ist, versuchte am Dienstag ein Weihnachtsbaumverkäufer, frisches Tannengrün an den Mann zu bringen. In ein &bdquo;grünes Gewölbe" hat GWD auch sein Ausweichquartier verwandelt. Am Dienstag machte die Farbe den Untermietern wirklich Hoffnung.

Zwei Schreckmomente für Minden Schon früh büßte Minden seine beiden Abwehrsäulen ein. Miljan Pusica kollidierte in der 13. Minute unglücklich mit Andrej Kogut und schied mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus. Gut zwei Minuten später verdrehte sich Lucas Meister im Clinch mit Andreas Cederholm den linken Arm, kassierte dafür eine Zwei-Minuten-Strafe und trug laut Trainer Frank Carstens obendrein vermutlich noch eine Teilruptur der Bizepssehne davon.

Lemgos beste Phase

Der TBV begann konzentriert und hatte nach zehn Minuten schon drei Kontertreffer erzielt. Entschlossen packte die Abwehr zu. So drehten die Gäste die Partie vom 7:8 zum 11:8 (23.). &bdquo;Lemgo hat sehr gut verteidigt, ist offensiv die Passwege angegangen und kam dadurch zu vielen Ballgewinnen. Wir waren klar schlechter, lagen zur Pause aber nur mit einem Tor hinten. Das war unser Glück in der ersten Hälfte", meinte GWD-Coach Carstens.

Ordentliches Simak-Debüt Nach nur zwei Trainingseinheiten schickte Trainer Kehrmann in der 14. Minute erstmals Frederik Simak auf die Platte. Und der Neuzugang von den Füchsen fackelte nicht lange. Gleich mit seinem ersten Wurf gelang ihm das 10:8. Nach einer Balleroberung in der Abwehr preschte er selbst über das gesamte Feld und vollendete zum 12:10. Vier Tore bei fünf Versuchen waren eine gute Quote. &bdquo;Freddy hat ein ordentliches Spiel hingelegt. Spielerisch war das gut, ebenfalls seine Abwehrleistung. Am Ende wirkte er etwas müde, weil ihm die Spielpraxis fehlt", urteilte Geschäftsführer Jörg Zereike.

Die Entscheidung Nach dem 20:21 kippte die Partie. Dabei parierte Mark van den Beucken zunächst einen Siebenmeter von Mats Korte. Ein weiterer Strafwurf von Juri Knorr brachte kurz darauf das 21:21. Ceder-holms Treffer wurde korrekterweise zurückgepfiffen, weil Kehrmann gerade ein Timeout beantragt hatte (52.). Mit der Wucht von Doruk Pehlivan und der Schlitzohrigkeit von Christian Zeitz, der ins verwaiste Lemgoer Tor traf, nahm das Spiel die entscheidende Wende. Erneut Pehlivan plus der achtfache Torschütze Kevin Gulliksen trieben Kehrmann in der 56. Minute erneut in die Auszeit.

Expertenmeinungen &bdquo;In der zweiten Hälfte haben wir nicht mehr so gut gedeckt und kamen nicht mehr in die Konter. Im Sechs-gegen-Sechs wird es dann schwer", fand Jörg Zereike. Florian Kehrmann sprach von einem verdienten Ergebnis, &bdquo;weil uns die letzten fünf Prozente, die wir gegen Nordhorn mehr investiert haben, fehlten. Minden hat mehr investiert und viele Rückschläge weggesteckt".

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