Angespannte TBV-Situation: "Wir dürfen nicht alles negativ sehen"

Lemgo . Die Fans machen sich Sorgen, Trainer Florian Kehrmann will von einer Krise nichts wissen, und was sagt der Geschäftsführer des TBV Lemgo Lippe? Jörg Zereike steht seit 2013 beim lippischen Handball-Bundesligisten in der Verantwortung: &bdquo;Es sind erst neun Partien gespielt, die Saison ist noch lang. Wir kennen die Situation aus der vergangenen Saison. Da waren wir auch nicht gut gestartet." Der 45-Jährige bezieht nach sechs Niederlagen in Folge Stellung.

Die Niederlage gegen Göppingen: Für die Lipper war es bereits die zweite gegen FrischAuf in dieser Saison, nachdem auch das Pokalspiel gegen das Team von Trainer Markus Baur vor heimischer Kulisse in die Hose gegangen war.

&bdquo;Natürlich hatten wir uns vorgenommen, die Partie für uns zu entscheiden. Die Begegnung war aufgrund der Tabellensituation für uns sehr wichtig. Leider mussten wir wieder in eine Niederlage einwilligen. Speziell am Anfang – und das ist völlig normal – ist unserer Mannschaft eine Verunsicherung anzumerken gewesen."

Kühler Kopf Der Dialog mit der Mannschaft: &bdquo;Der ist immer da – unabhängig von Erfolgen oder Misserfolgen", stellt Zereike klar: &bdquo;Ich bin mehrmals in der Woche beim Training dabei. Die Situation ist angespannt, nun gilt es, kühlen Kopf zu bewahren, wir dürfen nicht alles negativ sehen, müssen aus jeder Partie unsere Schlüsse ziehen." Gegen Göppingen sah Zereike eine &bdquo;verbesserte Abwehr, sie war gut." Und auch im Angriff habe sich die Mannschaft viele Chancen erspielt: &bdquo;Wir haben sie aber nicht verwertet."

Seine Gedanken nach den Anfangsminuten: Den ersten Angriff schloss der TBV durch Lukas Hutecek erfolgreich ab, geriet dann – Startpunkt war ein Fehlpass von Keeper Urh Kastelic – in eine Negativspirale. Der dritte Treffer gelang erst in der 16. Minute zum 3:7.

Zereike: &bdquo;Ich habe mich geärgert, dass wir die Chancen nicht genutzt haben, natürlich fieberst und gehst du mit. Die Mannschaft hat nie aufgesteckt, wir wollen das Positive herausstellen, auch wenn das Ergebnis etwas anderes sagt."

"Krise hin oder her" Der Umgang mit dem Wort &bdquo;Krise": Trainer Florian Kehrmann sieht sie nicht, stellte sich nach dem Spiel vor seine junge Mannschaft (wir berichteten). Zereike muss etwas schmunzeln, sagt dann: &bdquo;Krise hin oder her. Wir haben jede Saison den gleichen Auftrag, 2022/2023 haben wir uns auch gefangen, die Erfolgserlebnisse stellten sich ein. Ich gucke regelmäßig auf die Tabelle, das tue ich aber auch, wenn wir mehrere Spiele in Folge erfolgreich bestreiten. Wir gucken immer nach unten, weil es unser erstes Ziel ist, möglichst viel Abstand zu den Abstiegsrängen zu haben. Das Feld ist eng zusammen, bis Platz sieben sind es nur drei Punkte."

Die aktuelle Situation: &bdquo;Wir wollen nichts schön reden, haben einen kleinen Negativlauf. Ich denke, nach der Hinserie können wir ein seriöses Zwischenfazit ziehen. Dann hat jeder gegen jeden einmal gespielt – also gegen stärkere und schwächere Mannschaften. In drei, vier Wochen kann die Situation schon eine ganz andere sein."

Die nächsten TBV-Spiele: am Sonntag, 22. Oktober, ab 15 Uhr beim THW Kiel; am Donnerstag, 26. Oktober, ab 19 Uhr gegen TVB Stuttgart; am Montag, 13. November, ab 19 Uhr bei HBW Balingen-W.

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