Remis knapp verpasst: Blombergs große Enttäuschung und der Ärger über einen Pfiff

Dortmund . Haarscharf ist Handball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe am Samstagabend vor 602 Zuschauern i m Gastspiel bei Borussia Dortmund an einem verdienten Punktgewinn vorbeigeschrammt. Beim 21:22 (10:10) wäre sogar noch mehr möglich gewesen.

Denn die wiedergenesene Laetitia Quist hatte die Gäste zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff mit 21:20 in Führung gebracht. Emma Olsson gelang der Ausgleich. Dann wurde es undurchsichtig. Denn Laura Rüffieux soll ein technischer Fehler unterlaufen sein, ehe Lisa Antl 49 Sekunden vor Schluss zum 22:21 traf. Blombergs Trainer Steffen Birkner bat noch einmal zur Auszeit und ging volles Risiko, als er eine zusätzliche Feldspielerin aufs Parkett schickte.

Wachter pariert

Das sollte sich beinahe auszahlen. Doch es passte zu diesem Abend, dass eine Torhüterin für den Schlusspunkt sorgen würde. Dortmunds Sarah Wachter und Blombergs Melanie Veith liefen zur Hochform auf, fischten einen Ball nach dem anderen. So fand HSG-Linksaußen Ona Vegué in freier Position eben in jener Sarah Wachter ihre Meisterin.

Der hohe Testspielsieg der Blombergerinnen gegen den BVB im August in Bösingfeld, beschäftigte Dortmunds Trainer Henk Groener und sein Team auch noch vor dem Anpfiff. &bdquo;Da haben wir noch etwas gutzumachen, hauptsächlich gegenüber uns selbst", wurde er auf der Borussia-Internetseite zitiert. Und der Verein erinnerte daran, dass die HSG &bdquo;das letzte offizielle Liga-Spiel im Februar mit 26:25 vor eigenem Publikum für sich entscheiden konnte. Am Ende war diese Niederlage auch dafür mitausschlaggebend, dass der BVB zumindest Platz drei abgeben musste." Entsprechend motiviert ging Dortmund in das NRW-Duell.

Wichtige Auszeit

Doch Blomberg schaffte es, sich der Herausforderung zu stellen und den Kampf anzunehmen, wenn auch erst nach elf Minuten. Wie wichtig Auszeiten im Handball sein können, zeigte sich zu diesem Zeitpunkt. Nach dem 2:6 stimmte Steffen Birkner seine Spielerinnen ein und nahm Änderungen vor, indem er Diana Dögg Magnusdottir und Andrea Jacobsen durch Lisa Frey und eben Laetitia Quist ersetzte. Gerade Letztgenannte brachte Ruhe und Struktur ins Blomberger Angriffsspiel.

"Zu zaghaft"

Nahezu alle statistischen Zahlen waren ausgeglichen, doch Blomberg stand zum Schluss mit leeren Händen da. Und das ärgerte Trainer Steffen Birkner mächtig. Er bemängelte die Effektivität im Angriff, weil &bdquo;wir zu zaghaft in Schussaktionen sind und wir uns zu sehr für Tore mühen müssen". So stellte er fest: &bdquo;Die Torgefahr aus dem Rückraum ist ein Entwicklungsfeld. Und in der Crunchtime hätten wir es besser lösen müssen. Da tut jeder Fehlwurf, da tut jeder Fehler weh."

Gleichzeitig nahm der Coach auch die Unparteiischen bei seinen kritischen Worten in die Pflicht. Allen voran ärgerte sich Steffen Birkner über den Pfiff in der 58. Minute, als das Gespann Klinke/Klinke auf falsche Sperre von Laura Rüffieux entschied und Dortmund in Ballbesitz kam. &bdquo;Die Schiedsrichter greifen ins Spiel ein und entscheiden es aus meiner Sicht. Sie haben uns deutlich in Nachteil gebracht."

"Gute Moral"

Gleichwohl lobte er sein Team, das in der Abwehr eine starke Leistung gebracht hatte. &bdquo;Wir kämpfen uns zurück und zeigen eine gute Moral", meinte Birkner. Zur Zufriedenheit fehlte das passende Ergebnis in einem Spiel auf Augenhöhe – eben ein gerechtes Unentschieden.

Kurz und knapp

Borussia Dortmund: Kothen, Wachter; Hausherr (3/1), Campos Costa (1), Kusian (1), Antl (4), Degenhardt, van Maurik (3), Lassource (3/1), Sasaki (1), Husebo (1), Olsson (1), Volle?bregt (2), Bleckmann (2).

HSG Blomberg-Lippe: Veith, Ludwig (n.e.); Rüffieux , Jacobsen (1), Verbraeken (4/1), Quist (5), Magnusdottir (3), Frey (1), Kühne (1), Hoberg (n.e.), Vegué (3/1), Mühlner (3), Tietjen, Hauf.

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