Lemgo/Herford. Zu einem Fest der jüdischen Kunst laden gemeinsam die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold und der Landesverband Lippe ein. Zwei Tage des Festes (29. und 30. März) finden im Schloss Brake statt, der dritte Tag (31. März) findet in Herford bei der Jüdischen Gemeinde in Herford, Komturstraße 21, statt. Eintritt frei. Auf dem Programm stehen laut Pressemitteilung des Landesverbands Lippe eine Ausstellung mit Gemälden, Reliefs und Psalmen-Drucken, Autoren-Lesungen – jeweils mit musikalischer Umrahmung –, eine Podiumsdiskussion, eine Kino-Vorführung und ein "Kabbalat Schabbat" ("„Empfang des Schabbat“) mit gemeinsamem Festmahl. Hauptakteure seien die Dichterin und Hebräisch-Übersetzerin Gundula Schiffer, der Schriftsteller und Kolumnist Alexander Estis sowie der Pianist und Vorstandsvorsitzende der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold Prof. Matitjahu Kellig. Die dreitägige Veranstaltung beginnt am Mittwoch um 18.30 Uhr mit der Vernissage der Ausstellung in Schloss Brake in Lemgo. Gezeigt werden (bis 30. April) Gemälde des Malers und Grafikers Nikolai Estis sowie Reliefs und Leinwände der Bildhauerin und Malerin Lydia Schulgina. Die Einführung in ihr Werk wird musikalisch umrahmt von der Violinistin Sua Lim. Daneben werden Einblattdrucke aus dem Haidholzener Psalter von Josua Reichert und Karl Neuwirth vorgestellt und in kurzen Lesungen mit klassischen Texten der hebräischen und jiddischen Literatur in Beziehung gesetzt. Diskussion und Lesung Am Donnerstag geht es um 18.30 Uhr in Schloss Brake weiter: Unter dem Stichwort "Paradoxe Juden" diskutieren auf dem Podium Alexander Estis, Matitjahu Kellig und Gundula Schiffer über Fragen der Zugehörigkeit und jüdischen Identität. In der um 20 Uhr anschließenden Lesung Im Namen des jüdisch-hebräischen Schreibens stellen Gundula Schiffe und Alexander Estis Prosa-Texte und Gedichte vor, die an traditionelle Erzählformen ostjüdischer Literatur anknüpfen, aus der "Weisheit des jüdischen Humors" schöpfen, zuerst auf Hebräisch entstanden sind oder thematisch nach Jerusalem blicken. Zwischen den vorgetragenen Texten lassen die Sopranistin Hyeona Lim und die Violinistin Sua Lim Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen. Hebräisches Kino, Gespräche und Schabbatmahl Der Freitag findet in der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, Komturstraße 21, statt. Auf 14.30 Uhr laden die Veranstalter ins hebräische Kino ein. Gezeigt werde der preisgekrönte Dokumentarfilm "King of the Jews" über den hebräischen beziehungsweise israelischen Nationaldichter Chaim Nachman Bialik (1873–1934) von Yair Qedar. Unter dem Titel "Woher kommen wir, was erben wir, wohin gehen wir?" erforschen Alexander Estis und Gundula Schiffer (ab 17 Uhr) in ihren literarischen Texten die eigene Herkunft und entspinnen ein Gespräch über jüdische und deutsche Familiengeschichten. Dazu singe Kantor Jakow Zelewitsch jiddische und hebräische Lieder, begleitet von Julia Zelewitsch am Klavier. Dann heißt es "Auf Pessach zu": Mit einem Kabbalat Schabbat, Kiddusch und anschließendem Schabbatmahl klingt das Fest der jüdischen Kunst ab 19 Uhr in einem religiösen Rahmen aus. Für diesen Teil wird bis 24. März um Anmeldung gebeten, kellig@jghfdt.de per E-Mail.