Augustdorf will Schulgelände wegen Vandalismus einzäunen

Augustdorf. Was Vandalismusschäden auf dem Schulhof der Realschule und Ordnungswidrigkeiten sowie Straftaten auf dem Gelände der Grundschule &bdquo;In der Senne" betrifft, ziehen Rat und Verwaltung die Zügel nun deutlich an. Es soll jeweils Zäune geben. Zudem sollen Verstöße, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten nun konsequent geahndet werden.

Wie Bürgermeister Dr. Andreas Wulf im Haupt- und Finanzausschuss erklärte, seien Schulgelände offenbar bevorzugte Orte, um am Abend so richtig Party zu machen. &bdquo;Dort sind Leute mit Wodka- und Whisky-Flaschen unterwegs, an die wir einfach nicht rankommen. Andere Maßnahmen haben leider nicht ausreichend gegriffen. Wir müssen zudem die Hausmeister entlasten. Es kann nicht sein, dass sie am Morgen nach den Feten vier Stunden benötigen, um die Schäden und den Unrat zu beseitigen."

Viel Vandalismus an der Grundschule Nach Angaben des Bürgermeisters sind die Auswirkungen auf dem Gelände der Grundschule &bdquo;In der Senne" gravierender als bei der Realschule. Deshalb soll sie als erstes umzäunt werden. Dafür stehen im Haushalt 11.250 Euro bereit. Zusätzlich soll eine gezielte Ausleuchtung des Geländes sichergestellt werden.

Für die Realschule soll die Verwaltung umgehend einen Vorschlag zur Einzäunung des Schulhofs unter Einbindung der Schule und der Anlieger erarbeiten, die Kosten dafür schätzen und den zuständigen Ausschüssen vorlegen. Zudem soll das Parken auf dem unbefestigten Parkplatz an der Akazienstraße zukünftig regelmäßig Anwohnern der Akazienstraße und Bediensteten der Realschule sowie der Gemeindeverwaltung vorbehalten sein. Für alle anderen soll ein Parkverbot erlassen werden.

Verdrängte Probleme? Angesichts der Problemlage platzte dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Heinrich Georg Schneider der Kragen: &bdquo;Ich höre nur noch, Zäune setzen, Polizei und Ordnungsdienst einschalten oder Videoüberwachung installieren. Das kann doch so nicht weitergehen. Hier läuft doch was aus dem Ruder. Wir werden zum Dorf der Zäune." Die eigentlichen Probleme würden nur verdrängt und verlagert, aber nicht gelöst. Es sei absehbar, dass spätestens nach der Einzäunung der Realschule der Spielplatz südlich des Freibades zur Problemzone werde. Schneider weiter: &bdquo;Wenn das so weiter geht, haben wir bald alle öffentlichen Einrichtungen eingezäunt. Für unsere Jugendarbeit brauchen wir zwingend ein neues Konzept."

Es habe Zeiten in Augustdorf gegeben, da sei gute Straßensozialarbeit oder gutes Streetworking gemacht worden. Da seien teilweise die Ordnungskräfte mit den Streetworkern gemeinsam zu den bekannten Brennpunkten gegangen. Schneider: &bdquo;Gibt es eigentlich noch Straßensozialarbeit in Augustdorf? Ist diese Straßensozialarbeit ausreichend oder muss sie verstärkt werden?"

Keine Gratis-Lösung Es gebe eine Lösung, aber die koste Geld, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Lutz Müller. &bdquo;Hier geht es um Leute, die nicht in den Funkenflug gehen. Deshalb müssen wir Streetworker einstellen, die an die Brennpunkte herangehen und mit Jugendlichen ins Gespräch kommen. Klar, es ist eine Frage der Finanzierung. Aber da müssen wir in den sauren Apfel beißen und an anderer Stelle sparen." Bei dem Gedanken an einen Zaun werde ihm übel, betonte Manfred Oehlenberg (FWG). &bdquo;Wir müssen nicht nur drohen, sondern endlich etwas tun."

Dietmar Meyer (CDU) brachte zur Sprache, dass Jugendliche die Turnhalle der Grundschule In der Senne verbotenerweise betreten hätten. Zudem seien Frauen abends im Umfeld bereits belästigt worden, weshalb sie Angst hätten, sich dort zu bestimmten Zeiten überhaupt aufzuhalten. Für Uwe Rieks (CDU) ist es ein absolutes Unding, dass sich Frauen abends in der Turnhalle einschließen müssten. &bdquo;Eine Hand voll Chaoten schafft es fast, uns handlungsunfähig zu machen." Der FWG-Fraktionsvorsitzende Peter Kaup forderte, alles konsequent zur Anzeige zu bringen und zu ahnden.

Anwohner sind es leid Mit Schreiben vom 26. Juni hat ein Rechtsanwalt an Bürgermeister und Rat geschrieben, dass seine Mandanten nicht länger gewillt seien, die Lärmbelästigungen rund um die Realschule Augustdorf nach Schulschluss hinzunehmen. Sie fordern deshalb, den Schulhof und den angrenzenden Parkbereich nach Ende der Schulzeiten komplett zu schließen. Die Bereiche seien häufig Treffpunkt von Jugendlichen, &bdquo;die sich dadurch ,auszeichnen, dass sie vor allem mit lauter Musik und lautem Herumschreien von nachmittags bis teils tief in die Nacht sämtlichen Anwohnern auf die Nerven gehen". Seine Mandanten seien nicht länger gewillt, sich in den Sommermonaten in den eigenen vier Wänden aufhalten zu müssen.

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