Bürgermeisteramt: Thomas Katzer tritt 2025 nicht mehr an

Augustdorf. &bdquo;Ich habe es mir nicht leicht gemacht“, sagt Thomas Katzer. In ein paar Tagen wird er 65 Jahre alt und hat entschieden, bei der Bürgermeisterwahl im Herbst 2025 nicht mehr anzutreten. Warum? - das erläutert er im LZ-Gespräch.

50 Jahre Berufstätigkeit sind für den zuvor als Fachlehrer für Sozialversicherungsrecht tätigen Augustdorfer im nächsten Jahr rum. &bdquo;Dann ist es auch mal gut“, findet er und erzählt, dass er, um seine damals junge Familie zu finanzieren, selbst während seines Studiums immer gearbeitet habe.

&bdquo;Amerikanische Verhältnisse“, schmunzelt er mit Blick auf Trump, möchte er im Augustdorfer Rathaus nicht haben. Denn träte er erneut an, wäre er am Ende der Amtsperiode über 70. Stattdessen sollten jüngere Menschen die Chance dafür erhalten, von denen es einige mit Ideen und Leistungsfähigkeit in den Augustdorf gebe.

Ein ganz privater Wunsch ist, zusammen mit seiner Frau Yvonne mehr Zeit für die erwachsenen Kinder und die eineinhalbjährige Enkelin Amelie zu haben. Viel zu kurz seien meist die Besuche beim Sohn in Bad Segeberg wegen sonntäglicher Termine in Augustdorf.

Besseres Klima zwischen Fraktionen Thomas Katzer (SPD) trug bei der Bürgermeisterwahl im Jahr 2020 den Sieg in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Dr. Andreas Wulf (CDU) davon. Vor allem die früher vorhandene Spaltung in der Politik wollte er überwinden. &bdquo;Die ist nicht mehr vorhanden. Es ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen“, freut er sich.

Als Mittler zwischen der Bürgerschaft, Verwaltung und Politik sieht sich der Verwaltungschef. Er unterhalte sich mit sehr vielen Bürgern und sehe sich nicht nur als Ansprechpartner für große Projekte, sondern auch, wenn der Schuh bei kleinen Dingen drücke. Dabei versuche er immer, eine andere Meinung auch zu verstehen.

Besonders schätzt Katzer an seinem Amt, dass er immer wieder tolle Persönlichkeiten kennenlernt, sei es aus Wirtschaft, Politik oder anderen gesellschaftlichen Bereichen. &bdquo;Das macht so viel Spaß und hinterlässt Spuren bei mir. Ich lerne immer wieder etwas dazu.“

&bdquo;Mein Handeln ist darauf gerichtet, dass die Bürger gern in Augustdorf wohnen“, verdeutlicht der Bürgermeister. Während der bisherigen Amtsperiode führte er als große Projekte das Medien- und Bildungszentrum und den Sportplatz Schlingsbruch zu Ende. Die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses schließlich sei eine wichtige Pflichtaufgabe, bei der es um die Sicherheit der Bürger gehe.

Die Pflichtaufgaben hätten eine Neukonzeption der Grundschule In der Senne in den Hintergrund geschoben, bedauert Thomas Katzer. Denn die personellen Kapazitäten im Rathaus seien begrenzt. &bdquo;Ich hoffe, dass wir endlich auch mit der OGS weiterkommen.“ Gerne hätte er auch das Gewerbegebiet erweitert, aber die Grundeigentümer für die in Frage kommenden Flächen wollten nicht verkaufen. In den kommenden eineinhalb Jahren freut er sich, dass der Rathaushausvorplatz ein neues Gesicht bekommen und die energetische Sanierung des Rathauses beendet wird.

Mehr interkommunale Zusammenarbeit Was er sonst noch vor hat? &bdquo;Unbedingt“ eine Erweiterung der interkommunalen Zusammenarbeit. Dies gibt es bereits mit dem Kommunalen Ordnungsdienst. Der Bürgermeister könnte sich aber auch noch andere Bereiche vorstellen, bei denen mehrere Kommunen bestimmte Kompetenzen innerhalb einer Verwaltung nutzen könnten, im Austausch zu anderen. Dadurch könne man Personal sparen.

Als Herausforderung für Augustdorf in den kommenden Jahren sieht er eine hohe finanzielle Belastung durch Pflichtaufgaben und im Gegenzug zu geringe Einnahmen. Das müsse in Einklang gebracht werden, um handlungsfähig zu bleiben. &bdquo;Augustdorf ist liebens- und lebenswert und soll es auch bleiben“, findet er.

Der Verwaltungschef hat seine Entscheidung, im Herbst 2025 in Ruhestand zu gehen, den Fraktionen in nicht-öffentlicher Ratssitzung mitgeteilt. Warum er dies schon jetzt kundtut? &bdquo;Das gehört zur Transparenz“, findet er. Alle Parteien sollten Zeit haben, einen jüngeren Kandidaten für die Kandidatur vorzubereiten.

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