Bad Salzuflen (ski). Stefan Qurini will einen Schlussstrich unter die vergangenen Monate ziehen. Zusammen mit Björn Schakat und Thomas Stipp will er das Tierheim an der Ziegelstraße nach den zurückliegenden Streitigkeiten (wir berichteten) in ruhigere Gewässer führen. Die drei bilden den neuen Vorstand des Tierschutzvereins Bad Salzuflen-Lemgo, der die Einrichtung unterhält. Stefan Qurini ist bei der Wahl während der Mitgliederversammlung im November zum Vorsitzenden gewählt worden. „Wir wollen aber zusammen als Team was bewirken“, sagt der 59-Jährige, der für die Telekom arbeitet. Zuletzt war er in dem Tierschutzverein Schriftführer. Nein, eigentlich möchte er nicht mehr über die zurückliegenden Querelen reden. „Wir wollen jetzt nach vorne gucken“, sagt er. Eigentlich wären die beiden Vorgänger des neuen Führungstrios für ein weiteres Jahr im Amt gewesen, sie traten aber vorzeitig zurück. Vorausgegangen waren dem Beschwerden von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitgliedern des Tierschutzvereins. Der alte Vorstand sah sich zu Unrecht kritisiert. Zweifel ausräumen Die Liste der Vorwürfe war lang. Ein rauer Umgangston habe geherrscht, auch die Rechtmäßigkeit der Wahlen im vergangenen Jahr wurde angezweifelt, um zwei Punkte zu nennen. Es kursierte ein mehrseitiges Papier, dass noch mehr Vorwürfe enthielt, nicht nur gegen den Vorstand. Eine der maßgeblichen Verfasserinnen blieb dann aber zur Überraschung vieler der Mitgliederversammlung fern. Bei der Vorstandswahl war zwar die Presse nicht erwünscht, aber ein Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes war anwesend, der jeden Zweifel am ordnungsgemäßen Ablauf der Abstimmung ausräumen sollte. Das sei gut gewesen, sagt Qurini. Aber er weiß auch, dass die Querelen der Einrichtung geschadet haben. Einige Mitglieder des Vereins haben im Nachgang der Versammlung unserer Redaktion von ihrer Frustration berichtet, einige wollen den Verein nicht weiter unterstützen. Mit Namen wollten sie sich nicht zitieren lassen. „Wir wollen es jetzt besser machen, und wir sind gesprächsbereit“, sagt Björn Schakat (45), der in einer Tierarztpraxis arbeitet. „Und wir wollen uns jetzt wieder um den Tierschutz kümmern“, sagt Stefan Qurini. Rund 80 Katzen und 9 Hunde seien derzeit in dem Heim untergebracht, dazu um die 20 Kleintiere. Für Anfang 2023 plant der Vorstand ein kleineres Winterfest, um ein positives Zeichen zu setzen. An einem Strang ziehen Nach und nach will er richtig durchstarten. So hat der „Tag der offenen Tür“ vor Corona jeweils Hunderte von Besucherinnen und Besuchern in die Ziegelstraße gelockt. Neu aktiviert sind die Notrufnummern, mit denen das Tierheim rund um die Uhr zu erreichen ist (siehe Textende). Dazu laufen Patenschaftsaktionen zu Weihnachten. „Wir wollen, dass das Tierheim als kompetenter Ansprechpartner für den Tierschutz wahrgenommen wird“, sagt Thomas Stipp. Der 57-Jährige hat ein Unternehmen für Teichtechnik. Die finanzielle Situation des Tierheims sei derzeit ganz gut, sagt Qurini, aber es sei natürlich weiter auf Spenden angewiesen. Größere Reparaturen seien zwar abgeschlossen, aber es gebe viele kleinere Baustellen. Er sei noch dabei, sich einen Überblick über die anstehenden Aufgaben zu verschaffen. Dann soll es losgehen. „Die Motivation im Team der Festangestellten ist da, die Ehrenamtlichen ziehen an einem Strang“, sagt Stefan Quirini. Das Tierheim ist in Notfällen zu erreichen unter 0171/1005077 (Hunde) oder 0171/1005066 (Katzen).