Dieses Programm verhilft Jugendlichen zu einem Ausbildungsplatz

Bad Salzuflen/Kreis Lippe. Abubaker El Kahloun Amar hatte einfach keine Lust mehr auf Schule. Am Lüttfeld Berufskolleg geriet er deswegen einige Male mit Heike Görder aneinander. &bdquo;Wir haben uns manchmal richtig gestritten“, sagt sie. In ihrer Funktion als Azubi-Coach, einem Projekt, das Schülerinnen und Schüler derlippischen Berufskollegs beim Übergang in eine Ausbildung unterstützt, findet sie für ihn einen Praktikumsplatz bei Heiko Prause, Inhaber der Firma HPK Metallbau in Knetterheide. Ein voller Erfolg. Denn dort entwickelte er sich so gut, dass er ab August als Auszubildender übernommen wird.

&bdquo;Fähige Mitarbeiter sind schwer zu finden“, sagt Heiko Prause. Mit Amar habe es von Beginn an funktioniert. &bdquo;Im Betrieb hat es plötzlich ganz toll funktioniert“, so Heike Görder, die ihn in ihrer Funktion weiterhin individuell unterstützt. Und wie findet es Abubaker El Kahloun Amar? Ebenfalls sehr gut, sagt er mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Nun sind es die Übergangslotsen Seit gut zehn Jahren gibt es das Projekt der Azubi-Coaches in Trägerschaft der Lippe Bildung. Gefördert wurde es bislang von der Osthushenrich-Stiftung. Doch nun zieht sich die Stiftung zurück und eine Änderung steht an. Die Azubi-Coaches werden zu Übergangslotsen, ein Projekt, das von der EU gefördert wird. Der Kreis Lippe unterstützt dieses Projekt und ermöglicht so die Aufstockung der vier Stellen. Daneben sind noch weitere Partner wie die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Lippe, die IHK Lippe zu Detmold, die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und weitere beteiligt. Das Ziel: Die Förderung der Ausbildungsreife und der beruflichen Orientierung, um die Übergangsquote in die duale Ausbildung zu erhöhen.

Dieser nahtlose Übergang und die bisherigen Erfolge wurden nun gefeiert. Denn Abubaker El Kahloun Amars Geschichte steht stellvertretend für viele ähnliche Beispiele. &bdquo;Wir haben heute doppelten Grund zum Feiern“, sagt Dirk Menzel, Leitung Fachdienst Bildung und Vorstand Lippe Bildung eG. Es sei toll, dass sie bruchlos weitermachen könnten und dass sie viele junge Leute fördern und ins Ausbildungssystem bringen konnten. Die Übergangsquote von den Berufskollegs in eine Ausbildung habe anfänglich bei 30 Prozent gelegen. Durch das Projekt habe sie im Durchschnitt auf 50 Prozent, in der Spitze auf 65 Prozent gebracht werden können. Insgesamt 87 Prozent der Schüler und Schülerinnen seien in eine geeignete Anschlussperspektive begleitet worden.

Jeder Cent gut angelegt &bdquo;Das hat außerordentlich gut funktioniert und ich finde es gut, dass der Wert dieses Projektes erkannt worden ist und wir dabei bleiben können“, so Menzel. Es gebe nur Gewinner - auf allen Seiten. Claudia Holle, Geschäftsführerin der Osthushenrich-Stiftung, stimmte da zu und sagte: &bdquo;Jeder Cent war gut investiert und es ist ein Erfolg, dass es weiterläuft. Hier stimmt das Ergebnis.“ Die Vorstandsvorsitzende Dr. Martina Schwartz-Gehring fügt hinzu: &bdquo;Es ist genau so ein Projekt, wie es die Stifterin gewollt hätte. Es ist wichtig, dass junge Leute so gefördert werden.“

Landrat Dr. Axel Lehmann lobte zudem das Zusammenspiel unter den vielen Akteuren und das erfolgreiche Netzwerken. &bdquo;Wir können es uns nicht erlauben, dass junge Menschen auf der Strecke bleiben. Es ist ein hochspannendes Projekt, das wir aus Überzeugung weiterführen und aufgestockt haben“, sagt er.

So wäre es vielleicht Abubaker El Kahloun Amar ergangen, hätte er durch die Hilfe nicht den passenden Platz gefunden. Bleibt er so gut bei der Sache und stimmt es auch in der Berufsschule, könnte er im August möglicherweise gleich ins zweite Lehrjahr einsteigen.

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