Tierheim Bad Salzuflen beherbergt viele Katzen aus Beschlagnahmen

Bad Salzuflen. Volles Haus im Katzenhaus: 69 Samtpfoten hat das Tierheim Bad Salzuflen derzeit aufgenommen. 28 der Tiere sind sogenannte Beschlagnahmen. Das sind Tiere, die ihren Besitzern auf Anordnung der Behörden vorläufig oder endgültig weggenommen worden sind. Für die vielen hungrigen Mäuler, die zu stopfen sind, bittet die Einrichtung mit Sitz an der Ziegelstraße nun um Spenden.

Zuletzt sind Ende April 28 Katzen in einer Wohnung im Kreis Lippe von den Behörden beschlagnahmt worden, berichtet Sabrina Fiebig, die das Katzenhaus leitet.

Weitere 80 Katzen sind ebenfalls im April in einem anderen Haus in Lippe beschlagnahmt worden, wo sie unter unwürdigen Umständen aufgefunden worden waren. &bdquo;Die Tiere waren weder geimpft noch kastriert“, so Fiebig.

Nachbarn nehmen Gestank wahr Und 50 Katzen sind Ende März in einer Mietwohnung in einem Mehrparteienhaus in Bad Salzuflen entdeckt worden, wo sie sich unkontrolliert vermehrt hatten. Nachbarn hatten zunächst den Vermieter auf den Gestank aufmerksam gemacht, berichtet Fiebig. Die Wohnungen betreten die Mitarbeiter des Tierheims in der Regel immer im Schutzanzug. &bdquo;Der Geruch hängt einem den ganzen Tag in der Nase“, so Fiebig.

Alleine die Organisation der tierärztlichen Versorgung der Tiere sei eine logistische Herausforderung gewesen. Nicht alle sind in Bad Salzuflen untergekommen. &bdquo;Sie sind auch auf die Tierheime in der Region verteilt worden. Zum Glück gibt es da eine gute Zusammenarbeit“, so Fiebig. Derzeit leben noch die 28 Katzen, die Ende April beschlagnahmt wurden, im Tierheim.

Nicht vermisst Bei den übrigen Katzen, die derzeit an der Ziegelstraße untergebracht sind, handelt es sich weiter um 26 Fundkatzen, das heißt um Tiere, die entweder von Zuhause weggelaufen sind oder um solche, die bewusst ausgesetzt worden sind. &bdquo;Wir stellen die Katzen ja immer auf unsere Homepage, wenn sich niemand meldet, kann man davon ausgehen, dass sie nicht vermisst werden“, sagt Fiebig.

Unter den Tieren, für die sich kein Besitzer melde, seien auch Rassekatzen wie beispielsweise eine Siamkatze. &bdquo;Rassekatzen hat es früher bei Fundtieren eher selten gegeben“, sagt Fiebig. Fünf weitere Katzen seien regulär nach Absprache mit den bisherigen Besitzern abgeben worden. Bei zehn Tieren handelt es sich um verwilderte Hauskatzen, die selbstständig im Freien leben, aber nach Impfung und Kastration nicht wieder an ihrer angestammten Stelle ausgesetzt werden konnten, weil sie an gefährlichen Orten wie Autobahnauffahrten gelebt hatten. &bdquo;Normalerweise bringen wir sie dorthin zurück, wo sie sich aufgehalten haben, da die Tiere einfach nicht an Menschen gewöhnt sind“, sagt Fiebig.

Kein Aufnahmestopp Bis zu 80 Katzen könne die Einrichtung gleichzeitig vernünftig unterbringen und versorgen, auch wenn bisweilen schon mal bis an die 100 Katzen im Tierheim untergebracht worden sind. Einen Aufnahmestopp will das Tierheim, das vom Tierschutzverein Bad Salzuflen-Lemgo getragen wird, nach Möglichkeit vermeiden. &bdquo;Es gibt ja immer Notfälle, bei denen wir dann auch helfen wollen“, sagt die Leiterin des Katzenhauses. So würden immer ein paar Plätze für aufgefundene verletzte Tiere frei gehalten oder für Katzen, bei denen die Besitzer beispielsweise kurzfristig ins Krankenhaus müssen und die niemanden haben, der sich kümmern kann.

&bdquo;Wir bitten aber um Verständnis, dass Abgabekatzen nicht innerhalb kurzer Zeit angenommen werden können, dafür gibt es Wartelisten“, sagt Fiebig. Derzeit bitte das Tierheim um Futterspenden für Katzen, aber auch Geldspenden und Gutscheine würden natürlich genommen.

&bdquo;Zudem freuen wir uns über Menschen, die eine Katzen bei sich aufnehmen wollen und dafür geeignet sind.“ Unter den Katzen, die demnächst vermittelt werden, sind auch 15 Kitten aus der Beschlagnahme, die aber zunächst noch ein paar Wochen bei ihren Müttern bleiben sollen. &bdquo;Interessenten können sich aber jetzt schon gerne bei uns melden“, sagt Sabrina Fiebig. Das Katzenhaus an der Ziegelstraße ist unter Tel. (05222) 4907 zu erreichen.

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