Andere Jahreszahl: Neues Logo der Stadt Bad Salzuflen wird nachträglich geändert

Bad Salzuflen. Das neue Logo der Stadt Bad Salzuflen hat nach seiner Vorstellung ordentliche Wellen geschlagen – vor allem die Agenturkosten in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrages standen bei vielen Lesern in der Kritik . Inzwischen hat sich die Stimmung aber wieder beruhigt und das Logo ist bereits auf Veröffentlichungen oder der Internetseite der Stadt zu finden. Allerdings: Statt &bdquo;Lippisches Staatsbad seit 1918“ heißt es nun &bdquo;seit 1818“. Wie kommt’s? Die LZ hat bei der Stadt nachgefragt.

Angesprochen wurde das Thema erstmals in einer Einwohnerversammlung im Juni, als der Vorsitzende des Heimat- und Verschönerungsvereins, Dr. Stefan Wiesekopsieker, meinte, mit der ursprünglichen Jahreszahl verkaufe man sich aus seiner Sicht unter Wert. Schließlich habe das Solebad eben schon seit 1818 Kurgäste angezogen – die Verwaltung wollte diesen Einwand prüfen. Das hat das Stadtarchiv unter Leitung von Sonja Beinlich zwischenzeitlich getan. Und sich nun ebenfalls für die Jahreszahl 1818 ausgesprochen.

Quellen berichten von 1918 Aber wie kam dann man überhaupt auf 1918? &bdquo;Die ursprüngliche Datierung des Begriffes Staatsbad bezog sich auf die November-Revolution 1918 und die Gründung des Freistaates Lippe“, schreibt Beinlich auf Nachfrage. Entsprechend habe man den Beginn des Staatsbades auf dieses Jahr datiert.

So wird etwa Dieter Eibach, der von 1977 bis 1990 Kurdirektor in Salzuflen war, zitiert: &bdquo;Fast auf den Tag genau hatte Salzuflen über 100 Jahre als Fürstlich-Lippisches Bad existiert und wurde dann nach dem 1. Weltkrieg (...) Lippisches Staatsbad.“ Franz Meyer, langjähriger Stadtarchiv schreibt in seiner Chronik zum &bdquo;Rundgang durch die historische Altstadt“ ebenfalls, &bdquo;1918 Lippe wird Freistaat, Bad Salzuflen Staatsbad“. Stefan Wiesekopsieker beziehe den &bdquo;Staats“-Begriff hingegen bereits auf das Fürstentum Lippe als Staat, so Beinlich.

Am 14. Juli 1818 wurden nämlich nach Aufforderung von Dr. Heinrich Hasse die ersten Bäder im Pumpenturm auf dem Salzhof in recht bescheidenen Verhältnissen angeboten. &bdquo;Salzuflen gehörte somit zu den ersten Solebädern“, sagt die Stadtarchivarin. Der Hinweis Wiesekopsiekers auf die Bedeutung des Jahres 1818 sei somit zutreffend, &bdquo;da er die über zweihundertjährige Tradition unterstreicht.“ Die übliche Bezeichnung lautete damals Fürstliches Solbad Salzuflen, denn Träger der Saline und des Badebetriebes war seit 1766 der Landesherr, später die Fürsten. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Badebetrieb zu seiner ersten Blüte.

Stefan Wiesekopsieker argumentierte, &bdquo;dass das Bad unter fürstlicher Aufsicht stand, somit staatlich sei“, ergänzt Beinlich. Die Betonung als Fürstliches Solbad sei werbewirksamer gewesen als die Betonung des Staatlichen. Bis 1912 befand sich das Salzwerk und das Bad im Besitz der Lippischen Regenten – dann erfolgte die Überschreibung der Finanzen an den Staat.

Handlungskonzept wird noch dieses Jahr vorgestellt Das neue Logo inklusive Leopoldsprudel als Wahrzeichen, Schriftzug sowie dem Claim &bdquo;Mein Wohlfühlort“ ist nun jedenfalls final im Einsatz – mit der Jahreszahl 1818. Im Zuge der Vorstellung Ende April ging es auch darum, dass bis Juni dieses Jahres die finale Umsetzung des Handlungskonzeptes, wie sich Bad Salzuflen künftig weiterentwickeln soll und im Wettbewerb mit anderen Staatsbädern behaupten kann, läuft. Darauf angesprochen, teilt Alexander Bleifuß, Fachdienstleitung Tourismus, Gesundheit und Marketing, mit, dass konkrete Projekte im Laufe des Sommers bereits benannt worden seien.

Mitte September habe es zudem einen Workshop zur &bdquo;Feinschärfung“ gegeben, in dem Vertreter aus Gastronomie, Beherbergung, Handel und Gästeführer sowie politische Vertreter, die sich mit dem Tourismus beschäftigen, eingeladen waren. &bdquo;Die dortigen Impulse ergänzen die Projektbeschreibungen, sodass wir das Handlungskonzept dieser Tage finalisieren.“ Noch in diesem Jahr soll das Konzept sowie der gesamte Strategie- und Markenprozess laut Bleifuß an die Öffentlichkeit gegeben werden.

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