Stadt informiert in Retzen über Maßnahmen zu Starkregen

Bad Salzuflen-Retzen. Kaum etwas dürfte den Retzerinnen und Retzern derzeit so sehr auf den Nägeln brennen wie das Thema Hochwasser. Zuletzt hatte ein Unwetter am 14. August teils verheerende Schäden angerichtet. Nicht zuletzt von der Stadt erwarten viele Bürgerinnen und Bürger nun Maßnahmen, die die schlimmsten Auswirkungen beim nächsten Mal zu verhindern helfen.

Während einer Informationsveranstaltung der Verwaltung am Mittwochabend in der voll besetzten Dorfkirche wurde aber vor allem deutlich, dass aus Sicht der Stadt die Einwohner selbst aktiv werden müssen. Das machte auch Bürgermeister Dirk Tolkemitt (CDU) klar.

Die entsprechenden Probleme müsse man &bdquo;miteinander lösen“. Grundsätzlich gelte, die Stadt könne dazu beitragen, die &bdquo;größten Schwierigkeiten abzumildern“. Aber: &bdquo;Wir sind nicht in der Lage, Unvorhersehbares abzuwenden“, so Tolkemitt.

Nicht größer bauen Im Vorfeld hatten betroffene Bürgerinnen und Bürger auch die ihrer Ansicht nach unzureichende Kapazität der Kanäle im Ort thematisiert, die das Wasser im Ernstfall nicht schnell genug abtransportieren. Dazu sagte Ralph Schilling vom Fachdienst Tiefbau, dass die Kanäle alle in Ordnung seien und den rechtlichen Vorschriften genügten und zudem regelmäßig überprüft würden.

Allerdings seien sie nicht auf Schadensereignisse wie auf das vom 14. August ausgelegt. Man könne die Kanäle nicht einfach größer bauen. Er betonte, dass die Stadt bereits einige Maßnahmen ergriffen habe, wie eine Profilräumung des Rhienbachs. Auch eine Profilaufweitung und Wallaufschüttung am Volkhausenbach stehen auf dem Programm, wie die Stadt unserer Redaktion vor einiger Zeit mitteilte.

Eigenschutz wichtig Aber: Der größte Schaden in den Häusern selbst könne nur durch Eigenschutz abgewendet werden, sagte Schilling. So sei der Einbau einer zertifizierten Rückstausicherung notwendig, die verhindert, dass das Wasser der vollen Kanäle durch Abläufe drückt. Auch druckdichte Fenster seien effektive Maßnahmen gegen das Wasser.

Sadik Cakmak, Fachdienstleiter Tiefbau, führte aus, dass die Stadt bemüht sei, Retentionsflächen, also Überflutungsflächen, anzukaufen. Das sei aber oft langwierig, auch weil es sich dabei teilweise um Baugebiet handele, für das die Besitzer Preise aufriefen, die die Stadt nicht zahlen könne. Tolkemitt: &bdquo;Wir wollen dort ja nicht bauen.“

Besser werden Einige Bürger waren mit den Auskünften der Stadt nicht ganz zufrieden und berichteten von Beispielen, in denen die Kommune mehr tun könne, beispielsweise beim Sauberhalten von Gräben, die in ihrer Obhut liegen. Rathaus-Chef Tolkemitt sagte, dass es an der einen oder anderen Stelle für die Stadt sicher noch Potenzial gebe, &bdquo;besser zu werden.“

Er appellierte, sich im Zweifelsfall direkt an ihn zu wenden. Grundsätzlich gelte aber, dass man auf der Homepage der Stadt Beobachtungen und Hinweise zum Starkregen melden könne .

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version hieß es, die Veranstaltung habe am Donnerstagabend stattgefunden, tatsächlich war es der Mittwochabend (23. Oktober). Wir haben den Fehler korrigiert.

Stadt informiert in Retzen über Maßnahmen zu Starkregen

Stadt gibt Sachstandsbericht zu Hochwasserschutz in Retzen

Wie ein Rechenmodell in Retzen gegen Hochwasser helfen soll

Schieder-Schwalenberg rüstet sich gegen mögliche Starkregen

Wahlforum: So lief die Diskussion zwischen den Bürgermeisterkandidaten in Bad Salzuflen

Retzen wird grüner und erhält ein Regenwasserrückhaltebecken

In Retzen weicht eine alte Schule einem neuen Feuerwehrgerätehaus

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €