„Achtsam Morden“: Begeisterung in der Konzerthalle Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Drei Schauspieler und 18 verschiedene Rollen – was eigentlich nach etwas Unmöglichem klingt, haben die Schauspieler Martin Lindow, Alessa Kordeck und Christian Miedreich in dem Stück &bdquo;Achtsam Morden“ am Freitagabend in der Konzerthalle in Perfektion umgesetzt. Zwei Stunden schauspielerischer Glanzleistungen sind von dem begeisterten Publikum mit Standing Ovations belohnt worden.

Es war ein aufregender Abend für die rund 250 Besucher der Konzerthalle. 18 verschiedene Rollen, die von nur drei Schauspielern besetzt wurden – das brachte automatisch eine gewisse Dynamik auf die Bühne. Nur einer blieb seiner Rolle treu: Hauptfigur Björn Diemel, ein Rechtsanwalt, der sich in seinem beruflichen Alltag bis zur Selbstaufgabe um das Wohlbefinden der organisierten Kriminalität kümmert, und damit seine Ehe in Gefahr bringt.

Überzeugender Hauptdarsteller

Gespielt wurde er von keinem Geringeren als Martin Lindow, bekannt aus unzähligen deutschen Filmen und Serien, unter anderem aus der Krimireihe &bdquo;Polizeiruf 110“. Seine kriminalistischen Erfahrungen konnte er in dem Stück nach dem Bestsellerroman von Karsten Dusse hervorragend einbringen und überzeugte restlos in der Rolle des Rechtsanwalts, der der Achtsamkeit wegen zum Mörder wurde.

Die Achtsamkeit lernte Björn Diemel von seinem Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner (Christian Miedreich), zu dem ihn seine Frau schickte. Die praktische Anwendung der bei Breitner erlernten Lektionen nahm ihren Lauf, als Diemel begriff, dass er eine Lösung für seine privaten und beruflichen Probleme erhalten hatte und, um endlich mehr Zeit für seine Familie zu haben, nach den neu erlernten Prinzipien mit höchster Achtsamkeit mordete. Immer und immer mehr verstrickten sich unglückliche Umstände und Intrigen, die es für Diemel souverän zu lösen galt.

Rasantes Tempo

Für die Zuschauer galt es währenddessen, aufmerksam zu bleiben, den Strukturen und Beziehungen der 18 Personen untereinander zu folgen und dranzubleiben am rasanten Wechsel der Figuren, den Christian Miedreich und Alessa Kordeck an den Tag legten. In aller Ruhe hinter der Bühne umziehen – das war nur in Ausnahmefällen möglich. Immer öfter verlegten die beiden Schauspieler dies direkt auf die Bühne oder bauten es einfach geschickt in das Schauspiel mit ein. &bdquo;Keine Zeit gehabt, mich umzuziehen“, riefen sie dann dem Publikum entgegen, wenn die Outfits der jeweiligen Rolle mal nur zur Hälfte fertig geworden waren.

Tiefgründiges Stück

Martin Lindow brillierte währenddessen in seiner Hauptrolle, die allerdings viele verschiedene Lebensphasen durchmachte, und wandte sich als Björn Diemel immer wieder direkt ans Publikum, um Hintergründe zu erläutern und Handlungen zu erklären. Lustig, lebendig und tiefgründig zugleich kam das Stück daher, das es inzwischen auf viele deutsche Bühnen geschafft hat und auch in der Salzestadt restlos überzeugt hat.

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