„Ein deutliches Signal“: Wahlsieg der Barntruper CDU

Barntrup . Klarer Sieg für die CDU, herbe Verluste für die Sozialdemokraten: Am Tag nach der Wahl ist klar, dass sich die Kräfteverhältnisse im Barntruper Rat eindeutig verschoben haben. Dabei ist noch gar nicht klar, ob die CDU vielleicht sogar noch ein Mandat hinzugewinnt – und welche Auswirkungen das haben wird.

Denn im Wahlbezirk 50 im im Osten der Kernstadt gibt es ein Kuriosum: SPD-Kandidat Norbert Wrede und CDU-Konkurrent Philipp Niemeyer haben exakt die gleiche Stimmenzahl: 94. Damit muss das Los entscheiden.

&bdquo;Das habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit noch nicht erlebt", sagt Barntrups Wahlleiter, Stadtkämmerer Uwe Schünemann. Damit entscheidet in der öffentlichen Wahlausschuss-Sitzung am morgigen Mittwoch ab 18 Uhr im Rathaus das Los. Fällt es auf Niemeyer, hat die CDU ihren 14. Ratssitz und damit alle Barntruper Direktmandate geholt – außergewöhnlich. 28 Sitze hat der Rat insgesamt. Möglicherweise muss es dann Ausgleichsmandate geben.

CDU-Vize-Fraktionschef Christian Olschewski bezeichnet den Wahlerfolg mit 45 Prozent (plus sechs Prozentpunkte) als Teamleistung. In den vergangenen Jahren sei Barntrup durch Negativschlagzeilen aufgefallen. &bdquo;Das gilt es zu ändern." Und CDU-Spitzenkandidat Wilfried Düwel meint: &bdquo;Das Ergebnis ist ein deutliches Signal der Bürgerschaft." Er selbst will im November den Posten als Stellvertreter des künftigen Bürgermeisters Borris Ortmeier antreten. Die Gedanken der CDU-Anhänger waren auch bei ihrem Fraktionsvorsitzenden Jobst-Dieter Rodewald-Tölle, der gesundheitsbedingt nicht am Wahlkampf teilnehmen konnte: &bdquo;Dieser Sieg ist auch für ihn. Wir wünschen ihm weiterhin eine schnelle Genesung", so Düwel.

Jetzt soll wieder konstruktiver gearbeitet werden Viele sind zuversichtlich, dass mit dem Wahlsieg von Borris Ortmeier im Rat wieder konstruktiver gearbeitet werden kann. Auch Grünen-Fraktionschef Henning Waltermann. Ihm kommt es auch darauf an, im Rathaus einen &bdquo;verlässlichen Partner" zu haben. Seine Partei hat etwa vier Prozentpunkte zugelegt – ein Sitz mehr. &bdquo;Erfreulich", kommentiert Waltermann – auch wenn die Grünen sich sogar ein wenig mehr erhofft hatten.

Ähnlich sieht es bei der FDP aus, die zulegt und ihre zwei Sitze im Rat behält. Fraktionsvorsitzender Andreas von Borck zeigt sich positiv überrascht: &bdquo;Ich glaube, dass wir gute Politik gemacht haben." Das &bdquo;phänomenale Ergebnis" für Ortmeier wertet er als Zeichen, dass viele Bürger gemerkt hätten: &bdquo;So geht es nicht weiter mit Gezänk und Ärger. Das war nicht gut für die Stadt."

Enttäuschung bei der SPD Enttäuschung dagegen bei der SPD, die auf rund 23 Prozent regelrecht abstürzt (minus 18,5 Prozentpunkte) und mit sechs Mandaten die Hälfte ihrer Sitze einbüßt. Gewinnt sie im Losentscheid, wären es sieben. &bdquo;Ich hatte mit mehr gerechnet", gibt Andreas Wilde zu. Die starken Verluste führt der Fraktionschef auf die internen Querelen zurück, aber auch auf die schwierige Lage auf Landes- und Bundesebene. Er sei zuversichtlich, dass es eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister geben werde. &bdquo;Ich freue mich auf die nächsten fünf Jahre." Ob er wieder als Fraktionschef kandidiert, lässt Wilde offen.

Derweil freut sich die erstmals angetretene UWB: &bdquo;Wir lassen jetzt erst einmal alles auf uns zukommen", sagt Dr. Hans-Jürgen Reichelt. Mit dem Ausgang und den zwei Sitzen sei die Unterstützer-Gruppe von Jürgen Schell sehr zufrieden. Aber: &bdquo;Für den Bürgermeister tut es uns leid." Mit Ortmeier und den anderen Parteien will die UWB in einen konstruktiven Austausch treten. &bdquo;Ein Ziel ist es, die gesamte Ratsarbeit für die Bürger transparenter zu gestalten."

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