Eltern wollen Grundschule in Alverdissen retten

Barntrup-Alverdissen. Die Alverdisser Eltern fürchten um den Grundschulstandort im Dorf. Darum haben viele von ihnen, rund 40 Personen, dem Ausschuss für Schule, Soziales und Generationen am Mittwochabend beigewohnt. Wie berichtet, steht die Zukunft des Teilstandortes der Von-Haxthausen-Grundschule in Alverdissen auf der Kippe, weil hohe Investitionen notwendig seien.

Bürgermeister Borris Ortmeier präsentierte in der Sitzung die aktuellen Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr. Demnach wurden 51 Schüler am Hauptstandort Barntrup angemeldet. Daraus ergeben sich zwei Klassen, eine weniger als im laufenden Schuljahr. Für Alverdissen wurden 28 Schüler angemeldet. Daraus würden zwei Lerngruppen gemeldet werden – eine mehr als aktuell.

Gleichzeitig müssen in den Standort Barntrup rund 2,8 Millionen Euro sowie fast 400.000 Euro in die Turnhalle investiert werden. Für das Alverdisser Gebäude seien etwa 1,2 Millionen Euro Kosten veranschlagt und für die Mehrzweckhalle noch einmal eine Million Euro. Das sind Summen, die der Kommune schwer zu schaffen machen. Daher steht der kleinere Standort in Alverdissen nun zur Diskussion. Für eine Entscheidung über den Erhalt müssten auch die organisatorischen und pädagogischen Herausforderungen berücksichtigt werden, so Ortmeier.

Zu wenig Lehrer zugewiesen

Er nannte daher in Abstimmung mit Schulleiterin Janna Hennig, die krankheitsbedingt nicht vor Ort war, Zahlen zum Unterrichtsbedarf. Demnach seien bei zwei Standorten 352 Unterrichtsstunden notwendig, bei einem lediglich 277. Der Unterschied komme durch die Zusammenlegung von Klassen und Fächern zustande. Maximal bekäme der Grundschulverbund allerdings so oder so Lehrer mit einem Stundenumfang von 338 Stunden zugewiesen.

Bei zwei Standorten würden also mindestens 14 Stunden laut Lehrplan fehlen, bei einem gebe es 61 Stunden Reserve. Wobei zu beachten sei, dass die optimale Stundenzahl aufgrund des Lehrermangels seit Jahren nicht erreicht werde. Der Bürgermeister kommt daher auf Nachfrage zu dem Schluss: &bdquo;Ich glaube, es wäre das beste für die ganze Stadt, wenn wir uns für einen Standort entscheiden." Eine Schließung käme im Fall der Fälle aber weder im laufenden, noch kommenden Schuljahr infrage.

Eltern sind von Schule überzeugt

Daniel Düwel (CDU) sagte in der im Ausschuss folgenden Diskussion: &bdquo;Wenn Eltern das Gefühl hätten, dass ihre Kinder keinen vernünftigen Unterricht wegen zu weniger Stunden bekommen würden, dann würden sie sich doch nicht so sehr für den Standort einsetzen." Er vertraue dem Urteil der Eltern und spreche sich daher für den Erhalt aus.

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Schwekendiek äußerte Unverständnis darüber, &bdquo;wo die 1,2 Millionen Euro verbaut werden sollen". Bei der Begehung des Gebäudes vor der Sitzung habe er keine groben Mängel wahrgenommen. Außerdem sei die OGS &bdquo;top ausgestattet". &bdquo;Wenn das Land zu wenige Lehrer ausbildet, können wir das doch nicht ausbaden." Er äußerte bereits im Vorfeld seine Zustimmung für den Erhalt, die UWB hingegen ist für eine Schließung und die Grünen haben ihre Meinungsfindung noch nicht abgeschlossen.

Ausschussvorsitzender Andreas Wilde (SPD) unterbrach die Sitzung, um auch Gäste zu Wort kommen zu lassen. FDP-Fraktionsvorsitzender Andreas von Borck meldete sich zu Wort: &bdquo;Ich verstehe nicht, warum der Standort jetzt diskutiert wird, nur weil es derzeit zu wenig Lehrer gibt. Wir haben genügend Kinder und es gibt das gut funktionierende jahrgangsübergreifende Lernkonzept."

Sorge vor Platzproblemen

Nathalie Sundermanns Tochter geht ab dem kommenden Jahr in Alverdisse n zur Schule. Die Mutter fragt sich, warum über die Schließung diskutiert wird, wo doch in beiden Standorte große Investitionen anstünden und diese nicht alle auf einmal gestemmt werden müssten. Sie selbst sei Lehrerin an der Grundschule am Weinberg in Blomberg. Auch dort seien Standorte geschlossen worden, nun hat die Schule ein großes Platzproblem. Außerdem würden inzwischen wieder mehr Lehrer ausgebildet. Mutter Doreen Wittsieker gab zu bedenken: &bdquo;Alverdissen hat viele Argumente für Familien. Dazu gehört auch der Schulstandort."

Eine Entscheidung treffen muss letztlich der Rat, aber nicht mehr in diesem Jahr. Für Donnerstag, 9. Dezember, um 18 Uhr ist noch einmal eine Infoveranstaltung mit der Schulleitung geplant.

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