Nach Streit um Sozialbüro-Stelle: Barntruper SPD will Stellenplan für 2024 ablehnen

Barntrup. Die Sozialdemokraten in Barntrup wünschen sich einen festen Ansprechpartner für ältere Menschen in der Stadt, die Hilfe benötigen. Ob es um Anträge bei der Pflege oder Unterstützung bei der Krankenkasse geht. Damit soll auch der Vereinsamung von Senioren entgegengewirkt werden. Diesen Antrag hat die Fraktion bereits im Frühsommer gestellt. Er wurde in die Haushaltsberatungen geschoben und nun im Haupt- und Finanzausschuss mehrheitlich abgelehnt.

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Schwekendiek findet das schade: &bdquo; Die Kümmerer-Stelle ist ein Herzenswunsch. Es gibt einfach so viele Menschen, die Unterstützung benötigen.“ Die Person sollte ein Bindemitglied zwischen den Sozialverbänden wie dem VdK, der Kirche, der Politik und der Verwaltung sein. &bdquo;Jemand, der bekannt ist und Verknüpfungen schafft“, erläuterte Schwekendiek.

Stelle seit Juli unbesetzt Vor allem seit die Stelle vom Migrations- und Sozialbüro unbesetzt ist, fehle so jemand, ist die SPD überzeugt. Zur Jahresmitte ging die Stelle vom Verein &bdquo;Kommunikation und Aktion, Jugendarbeit in Barntrup“ (KOMM) zur Stadt Barntrup über. Ein Wunsch von Bürgermeister Borris Ortmeier, dem die Mitglieder des Rates bis auf die Sozialdemokraten folgten.

Jedoch wollte die bisherige KOMM-Mitarbeiterin Corina Räker nicht bei der Stadt arbeiten. Es gab drei Bewerber auf die Stelle, die laut Bürgermeister jedoch nicht geeignet waren. &bdquo;Die Stelle soll jedoch wieder besetzt werden“, sagte Ortmeier auf Nachfrage von Grünen-Fraktionschef Henning Waltermann.

Vorerst keine erneute Ausschreibung Die SPD hatte beantragt, die Stelle im Sozialbüro &bdquo;umgehend“ wieder auszuschreiben. Denn: &bdquo;Bereits jetzt sind einige Netzwerke, die von Frau Räker aufgebaut worden sind, nicht mehr vorhanden.“ Das führe bei den ehrenamtlichen Einrichtungen zu &bdquo;nicht unerheblichen Problemen“. Auf mögliche Förderungen zu warten, dauere zu lang.

Ein Mitarbeiter des Case-Managements vom Integrationsamt des Kreises Lippe, der einmal in der Woche nach Barntrup kommt, kann die Arbeit aus Sicht der Sozialdemokraten nicht ersetzen. Ortmeier sagte auf Nachfrage, dass das Case-Management nichts Neues sei, die Arbeit umorganisiert worden und nur als Ergänzung gedacht sei. Der gestellte Antrag liegt laut Verwaltungsvorlage jedoch nicht in der Zuständigkeit des Rates, sondern des Bürgermeisters. Ein Beschluss wurde daher nicht gefasst.

Auch sehe die Verwaltung keine Notwendigkeit für Stelle eines Kümmerers, die zusätzlich zum Sozialbüro geschaffen werden soll, so Ortmeier. Auch die übrige Politik sah das so und lehnte den Antrag bei drei Ja-Stimmen der SPD ab. Diese will daher nun, dem Stellenplan für das kommende Jahr in der Ratssitzung am Freitag, 8. Dezember, ab 18 Uhr im Schützen- und Bürgerhaus nicht zuzustimmen. Bürgermeister Ortmeier wies darauf hin, dass falls der Stellenplan abgelehnt würde, keine freien Stellen besetzt werden könnten.

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