Experte macht Wärmeplanungsbedarf in Barntrup deutlich

Barntrup. Erst im Oktober hatte der Rat auf Vorschlag der SPD beschlossen, dass die Verwaltung einen Antrag für eine kommunale Wärmeplanung über die &bdquo;Impulsförderung Wärmeplanung aus der Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI)“ stellt. Die dafür notwendigen Eigenmittel wurden im Haushalt bereitgestellt.

Zum Jahresende folgte ein Fachvortrag der Energieagentur Lippe. Stefan Hermening machte darin deutlich, dass die sogenannte Wärmewende entscheidend dafür ist, die Klimaziele zu erreichen. Bundesweit werde etwa die Hälfte des Energieverbrauchs für die Bereitstellung von Wärme verbraucht, und die basiere noch immer überwiegend auf fossilen Energieträgern.

Nur wenig erneuerbare Energie Auch in Barntrup würden die Bürger laut Zahlen des Kreises Lippe von 2017 vor allem auf Erdgas (44 Prozent), Heizöl (26 Prozent) und Strom (25 Prozent) setzen. Nah- und Fernwärme sowie erneuerbare Energie machten demnach nur drei Prozent aus. Etwa 75 Prozent des Energieverbrauchs würden für Wärme benötigt.

Damit die Umstellung von Öl und Gas auf erneuerbare Energien und Abwärme gelingt und Deutschland damit seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zügig überwinden kann, soll künftig jede Kommune strategisch planen, welche Gebiete in welcher Weise mit Wärme versorgt werden sollen. Der Bundesrat hat das sogenannte Wärmeplanungsgesetz am 15. Dezember beschlossen. Es tritt schon zum neuen Jahr in Kraft. Damit wird es verpflichtend für alle Kommunen.

&bdquo;Keiner wird zum Anschluss verpflichtet“ Hermening verdeutlichte, dass das Gesetz technologieoffen ist und nicht nur auf Fernwärme ausgelegt ist: &bdquo;Die Akteure vor Ort entscheiden über die wirtschaftlichste und effizienteste Wärmeversorgungsart.“ Optionen seien Geo- oder Solarthermie, Umwelt- oder Abwasserwärme, Biomasse, grünes Methan, grüner Wasserstoff, Strom aus erneuerbaren Energien sowie unvermeidbare Abwärme zum Beispiel aus der Industrie, dem Abwasser oder von Rechenzentren.

Wichtig für die Entscheidungen ist, dass sich die Leute vor Ort unterhalten, meinte Hermening. Daher schlug er eine Steuerungsgruppe vor, die alle betroffenen Akteure beteiligt. Letztlich würde ein Planer mit der Erstellung des Wärmeplans beauftragt. Eine rechtliche Außenwirkung habe der Plan aber nicht. &bdquo;Ich kann niemanden verpflichten, sich ans Wärmenetz anzuschließen“, sagte der Diplom-Ingenieur.

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