Zwölf Mitarbeiter in drei Jahren weg: Barntruper SPD sorgt sich um die Verwaltung

Barntrup. Ist die Barntruper Verwaltung nicht mehr handlungsfähig? Diese Frage wirft eine Mail auf, die die Redaktion erreicht hat. Darin schreibt ein Bürger aus Barntrup, dass er in den vergangenen Monaten vermehrt vernommen habe, dass der Stadt die Mitarbeiter ausgehen würden. Auch in einem Text, der in einem SPD-Blatt unter &bdquo;Nachrichten aus Barntrup, Alverdissen, Sonneborn, Sommersell, Selbeck“ steht, wird dieser Verdacht geäußert. Konfrontiert damit, sieht Bürgermeister Borris Ortmeier die Situation in der Verwaltung jedoch &bdquo;entspannt“.

Die Sozialdemokraten behaupten in ihrem Text, dass seit 2021 &bdquo;bereits 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Stadtverwaltung verlassen“ haben. &bdquo;Die SPD-Fraktion im Rat macht sich ernste Sorgen um die Handlungsfähigkeit und um die Betreuung der Bürgerinnen und Bürger“, heißt es weiter. Eine Rentenberatung finde zur Zeit nicht mehr statt, das Bauamt sei ohne Leitung und das Sozialbüro Albatros nicht mehr besetzt. &bdquo;Wir hoffen auf baldige Besserung“, schreibt die SPD.

&bdquo;Gefahr von Minderleistungen“ Der Leser, der an die LZ geschrieben hat, behauptet darüber hinaus, dass Barntruper Bürger, die einen Rentenantrag stellen wollen, wegen der schlechten Personalsituation zu den Nachbargemeinden Dörentrup und Extertal müssten. &bdquo;Es stellt sich mehr und mehr die Frage, ob bei allem Bemühen um Sparsamkeit, die Belange der Barntruper Bevölkerung noch ausreichend beachtet und erfüllt werden können?“, fragt der Barntruper. Aus seiner Sicht bestehe die Gefahr, dass sich aus der zunehmenden Belastung einzelner Mitarbeiter &bdquo;Minderleistungen“ ergeben würden. Er frage sich auch, ob durch eine andere Organisation Kündigungen hätten vermieden werden können.

Bürgermeister Ortmeier ist der Meinung, dem sei nicht so. Er versichert: &bdquo;Es gibt keine Einsparungen im Rathaus. Der Personalplan hat die gleiche Größenordnung wie in den vergangenen Jahren.“ Gleichzeitig erklärt er, dass einige Mitarbeiter die Verwaltung verlassen haben. Und wie viele? &bdquo;Seit dem 1.1.2021 haben zwölf Mitarbeiter die Stadtverwaltung verlassen, hiervon haben vier Personen das Rentenalter erreicht. Ich sehe hier keine dramatische Entwicklung“, sagt Ortmeier.

50 Mitarbeiter in der Verwaltung Derzeit gebe es laut dem Bürgermeister zwei unbesetzte Stellen, davon ist eine die des ehemaligen Fachbereichsleiters Bauen, Ordnung und Soziales, Chris Hütte-Getboga , der Barntrup im Mai 2023 verlassen hat. Die Stelle wurde jedoch nicht erneut ausgeschrieben. Seither übernimmt Carina Brakhage den Bereich Bauen und Sylvia Westphal die Bereiche Ordnung und Soziales.

Darüber hinaus seien im Bereich Soziales zwei Mitarbeiter parallel länger erkrankt gewesen. Sie seien mittlerweile nicht mehr bei der Stadt beschäftigt. &bdquo;Gerade wir als kleine Kommune stoßen da natürlich schnell mal an Grenzen, weil wir keine großzügigen Vertretungsregelungen vorhalten können“, so Ortmeier. Jedoch sei der Bereich schon wieder besetzt. &bdquo;Die Mitarbeiter arbeiten sich bereits intensiv ein.“ Insgesamt seien 50 Mitarbeiter für die Stadt Barntrup tätig.

&bdquo;Verwaltungen sind im Wandel“ Im Bereich Rente gebe es derzeit tatsächlich ein Loch. &bdquo;Unsere langjährige Mitarbeiterin hat Rentenanträge neben der Bücherei entgegengenommen. Sie ist aber in den Ruhestand gegangen. Die Stelle ist bereits ausgeschrieben worden. Die neue Mitarbeiterin fängt in wenigen Wochen an“, erklärt der Bürgermeister. Dennoch: &bdquo;Wenn jemand dringend seinen Antrag stellen will, dann geht das natürlich auch bei uns“, verspricht Ortmeier. Telefonisch könne ein Termin dafür vereinbart werden. Der nächste feste Termin ist für Montag, 13. Mai, vorgesehen.

Darüber hinaus stellt Ortmeier klar: &bdquo;Eine Rentenberatung hat es bisher nie gegeben. Die wird erst seit Anfang dieses Jahres angeboten.“ Denn die Verwaltung habe ihre Öffnungs- und Servicezeiten seit seinem Amtsantritt erweitert. Auch für das Bürgerbüro seien viele Termine in den nächsten Tagen frei. &bdquo;Dass die Verwaltung nicht handlungsfähig sei, entbehrt jeglicher Grundlage“, sagt der Bürgermeister und verweist auf zahlreiche laufende Baumaßnahmen.

Generell sei die Situation im Rathaus keine Besonderheit von Barntrup. &bdquo;Der öffentliche Dienst steht unter enormen Druck. Die Verwaltungen befinden sich im Wandel“, meint Ortmeier. Er vermutet hinter den Nachrichten eher politische Stimmungsmache.

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