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Nahwärmeversorgung

In Barntrup soll das Heizen klimafreundlicher werden

Barntrup. Wie bekomme ich die Wohnung und das Wasser im Winter warm? Welche Heizungsart ist die richtige? Hat meine Öl- oder Gasheizung eine Zukunft? Diese Fragen werden gerade nicht nur in Barntrup, sondern in ganz Deutschland rauf und runter diskutiert. In Barntrup geht es bei diesen Fragen in den nächsten Monaten aber weniger um reine theoretische Fragen, sondern um ganz praktische Antworten. In diesen Tagen starten die Arbeiten zur Errichtung einer neuen Nahwärmezentrale im historischen Ortskern in Barntrup, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erklärt.

Auf der Fläche hinter dem Rathaus entsteht eine Hackschnitzelanlage, die Gebäude im kernstädtischen Bereich mit klimaneutral erzeugter Wärme versorgen soll. „Wir sind vor knapp zwei Jahren mit einer losen und unkonkreten Idee und einem Gedankenexperiment gestartet“, wird Bürgermeister Borris Ortmeier zitiert. „Wir haben auf einer relativ kleinen Fläche viele öffentliche Gebäude der Kirchengemeinde und der Stadt, die ähnliche Herausforderungen haben - nämlich alte Heizungen“, berichtet Ortmeier.

Schnell sei die Idee einer Nahwärmeversorgung entwickelt und mit einem Fachbüro, welches die notwendige Expertise einbrachte, konkretisiert worden. Zur gleichen Zeit habe auch die angrenzende Kirchengemeinde konkrete Sanierungsplanungen für die Kirche gehabt, die sich direkt neben dem Rathaus befindet.

Erfahrene Betreiber

Hinter dem Rathaus sei schnell ein verfügbares Grundstück gefunden worden. Erste grobe Abstimmungen mit dem Kreis Lippe zum Thema Baurecht auf dem Grundstück seien positiv verlaufen. Nachdem alle Daten vorlagen, habe Familie von Schönberg die konkrete Umsetzbarkeit geplant.

„Seit mittlerweile zwölf Jahren betreiben wir eine Holzhackschnitzelanlage, um das Gut Wierborn klimaneutral zu beheizen. Seit rund drei Jahren versorgen wir zudem Häuser im Neubaugebiet ,Hintere Lohbreite’ über eine große Nahwärmeanlage auf unserem Hof in Wierborn. Mittlerweile sind nicht nur Häuser des Neubaugebietes angeschlossen, sondern auch Gebäude im Bereich Pivitswiese, die vor rund 20 bis 25 Jahren gebaut wurden“, berichtet Ursula von Schönberg.

Ziel: Klimaneutralität

Nach konkreten Projektplanungen und Antragstellung für Förderungen sei auch eine finale Beteiligung der Projektpartner aus Kirche und Stadt Barntrup mit großen Mehrheiten im Kirchenvorstand und im Rat der Stadt beschlossen worden. Die notwendige Baugenehmigung durch den Kreis Lippe sei allerdings erst in diesem Sommer erteilt worden.

Auch für die Kirchengemeinde sei das Projekt sinnvoll. „Wir haben das Ziel, bis zum Jahr 2035 90 Prozent und bis 2045 100 Prozent klimaneutral zu sein, so ist es Beschluss der Synode der Lippischen Landeskirche. Das ist gerade bei historischen Gebäuden, wie Kirchen, nicht immer ein einfaches Unterfangen“, wird Pastor Michael Keil zitiert.

Am Montag, 2. September, um 19 Uhr wird es eine öffentliche Informationsveranstaltung in der evangelisch-reformierten Kirche in Barntrup an der Mittelstraße für Nachbarn im Bereich des Zentrums geben, die eventuell die Möglichkeit haben werden, sich ebenfalls an die Anlage anzuschießen.

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