Klare Mehrheit für Christoph Dolle

Blomberg . Eine erneute Zitterpartie ist Christoph Dolle gestern Abend erspart geblieben. Mit knapp 64 Prozent der Stimmen ist der bisherige Beigeordnete und Kämmerer zum neuen Bürgermeister gewählt worden. Nach der Auszählung ließ sich der 44-Jährige von seinen SPD-Freunden beim Spanier feiern.

&bdquo;Dankeschön, das wäre ohne eure großartige Hilfe in den letzten Wochen und Monaten überhaupt nicht denkbar gewesen", sagte er sichtlich bewegt. &bdquo;Das versuche ich jetzt fünf Jahre lang wieder zurückzugeben. Auf eine gute Zusammenarbeit." Mit dem deutlichen Wahlsieg gestern wird Christoph Dolle nun viele Dinge gleichzeitig angehen müssen. Die Verwaltung muss neu aufgestellt werden, schließlich fehlen Blomberg mit dem Amtsantritt ein Beigeordneter und ein Kämmerer.

Zudem muss der Haushalt noch genehmigt und beschlossen werden – angesichts des Krisenjahres keine leichte Aufgabe. Dieser will sich Dolle in den nächsten Wochen und Monaten intensiv widmen. &bdquo;Ich möchte mit allen Parteien sprechen, um die Leitlinien für die gemeinsame Zusammenarbeit im Rat festzulegen", sagte Dolle mit Blick auf sein Wahlversprechen, überparteilich agieren zu wollen. Doch Sonntag wurde erst einmal gefeiert.

Geise gratuliert

Unter den ersten Gratulanten war auch der amtierende Bürgermeister Klaus Geise, der eigenen Worten nach aus seinem Herzen keine Mördergrube machte: &bdquo;Die Menschen dieser Stadt wollen eine Fortsetzung der bisherigen guten Stadtpolitik." Die Bürger hätten sich für den Kandidaten mit der Fachkompetenz ausgesprochen. Für ihn hat somit der richtige Bewerber gewonnen. &bdquo;Frau Kleemann möchte ich ebenfalls meinen Respekt aussprechen, dass sie sich dieser Wahl gestellt hat. Wahl und Demokratie leben von Mitbewerbern."

Mit Susanne Kleemann hatte Christoph Dolle bereits zuvor telefoniert. &bdquo;Der Wahlkampf war bei uns beiden stets fair und der Umgang respektvoll", sagte Dolle und Kleemann ergänzte, dass das respektvolle Verhältnis auch bei der künftigen Ratsarbeit so bleiben werde. &bdquo;Ich bin stolz auf das Erreichte und mein Team. "

Plus-Punkte bei allen Parteien Ein Kommentar von Seda Hagemann

Die Blomberger bleiben ihrer Linie treu. Die Wahl Dolles in der SPD-Hochburg ist keine große Überraschung. Dennoch spricht mehr als die Parteizugehörigkeit für den 44-Jährigen. In den zwei Jahren seiner Arbeit als Kämmerer und Beigeordneter hat Dolle parteiübergreifend Plus-Punkte gesammelt und wichtige Impulse gesetzt. Sein Anspruch, Politik über Fraktionsgrenzen hinweg zum Wohle der Stadt zu betreiben, kommt an.

Bleibt abzuwarten, ob er sich auch bei harten Entscheidungen gegen seine Fraktion stellen wird. Viele trauen ihm angesichts der Corona-Folgen die Rolle des Krisenmanagers zu. Dass Dolle dabei nicht das soziale Netz in Blomberg kaputtsparen will und während des Wahlkampfs die Zukunftsfelder Bildung, Digitalisierung und Umweltschutz besetzt hat, dürfte ihm zusätzlich Sympathien eingebracht haben. Viele Wähler scheinen der Gegenkandidatin Susanne Kleemann die Führung einer Stadtverwaltung nicht zugetraut zu haben, obwohl sie die Vorzüge einer frischen Perspektive betont hatte.

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