So kann Altendonop vor Starkregen geschützt werden

Blomberg-Altendonop. Der kleine Blomberger Ortsteil Altendonop ist im Jahr 2019 von einem massiven Unwetter überrascht worden. Der starke Regen hatte damals erhebliche Schäden verursacht. Um in Zukunft für ein solches Ereignis besser gewappnet zu sein, plant die Stadt, in den Hochwasserschutz zu investieren. Wie dies aussehen kann, hat das Ingenieurbüro Turk aus Brakel in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauen und Umwelt präsentiert.

&bdquo;Nach den Starkniederschlägen im Ahrtal hat das Land NRW Ende 2021 Starkniederschlags-Gefahrenkarten erstellen lassen, die uns als Referenz dienen“, erklärte der Mitarbeiter des Ingenieurbüros. Jedoch habe dieses Kartenmodell einige Schwächen, da es sich um ein reines Oberflächenabfluss-Modell handele. Das bedeutet, dass etwa Kanäle, Drainagen oder die Gewässerdurchlässe, die es in Altendonop zahlreich gibt, nicht berücksichtigt werden. Trotzdem sei mit diesem vereinfachten Modell eine schnelle Einschätzung möglich. Das Ergebnis: &bdquo;In Altendonop ist diese Gefahr durch Starkniederschlag eindeutig gegeben.“

Schutz für ein hundertjähriges Regenereignis Dank der Arbeit des Ingenieurbüros, das zunächst vor Ort eine Bestands- und Risikoanalyse durchgeführt hat, liegen nun genauere Ergebnisse vor. Dafür sind öffentlich zugängliche Daten wie etwa das digitale Geländemodell und die Regendaten des Deutschen Wetterdienstes zusammengetragen sowie Entwässerungselemente wie beispielsweise Kanäle miteinbezogen worden.

&bdquo;Das Modell wurde mit einem außerordentlichen Starkregen belastet“, führte der Mitarbeiter weiter aus. In den Ausführungen geht es also um den maximalen Schutz bei einem Starkregen, der statistisch gesehen einmal in 100 Jahren vorkommt. Die Ingenieure haben für Altendonop vier Hauptmaßnahmen identifiziert und geprüft. Dabei handelt es sich um einen Entwässerungsgraben und drei Hochwasserrückhaltebecken.

Entwässerungsgraben soll Abfluss von den Feldern abfangen Der Entwässerungsgraben, der nördlich der Wohnbebauung entstehen könnte, würde vor allem dazu dienen, den Abfluss von den Feldern abzufangen und außerhalb der Bebauung dem Gewässer zuzuführen. Dafür sind diverse Gräben und Wälle vorgesehen. Zudem müssten Straßen quer verlaufen. &bdquo;Dementsprechend ist das schon eine weitläufige Maßnahme“, sagte der Referent. Diese würde aber den Schutz für die Anwohner, insbesondere nördlich der Hauptstraße, eindeutig verbessern.

Eine weitere Maßnahme sieht ein Hochwasserrückhaltebecken mit einem Volumen von etwa 11.500 Kubikmetern vor. In diesem Vorentwurf wurde eine Dammhöhe von sechs Meter berechnet. &bdquo;Das ist schon eine große landschaftsprägende Struktur“, erklärte der Mitarbeiter. Durch dieses Rückhaltebecken könnte der Abfluss von 11.000 auf 500 Liter die Sekunde minimiert werden. Dies würde die Situation für fünf Grundstücke unmittelbar verbessern.

Auch Donop würde von den Maßnahmen profitieren Ein zweites Hochwasserrückhaltebecken könnte im Bachlauf der Donope entstehen, mit einem Rückhaltevolumen von 26.500 Kubikmetern und einer Dammhöhe von ebenfalls sechs Metern. Hier könnte der Spitzenabfluss von 19.000 auf 700 Liter die Sekunde reduziert werden. Zehn Grundstücke würden davon unmittelbar profitieren. Beide Rückhaltebecken würden nicht nur für Altendonop, sondern auch für den darunter liegenden Ortsteil Donop Regen zurückhalten.

Das dritte Hochwasserrückhaltebecken sei für Altendonop selbst nicht von Bedeutung, es würde dem Schutz von Donop dienen. Mit einem Volumen von fast 70.000 Kubikmetern und einer Dammhöhe von sechs Metern könnte es am Rennteich entstehen. Der Spitzenabfluss werde von 25.000 auf 1000 Liter die Sekunde gesenkt. Insgesamt könnte der Abfluss für Donop durch die Maßnahmen um etwa 50.000 Liter die Sekunde verringert werden.

Bau und Unterhaltung von Hochwasserrückhaltebecken sind sehr teuer Der Fachmann gab noch zu bedenken, dass die Überflutung der Grundstücke bei Starkregen nie zu 100 Prozent verhindert werden kann. Wasserstände abzusenken helfe aber, die Schäden deutlich zu verringern. Auch seien die Bewohner selbst sowie Land- und Forstwirte gefragt, Maßnahmen zu treffen, um das Schutzniveau zu erhöhen.

Nachteil der Rückhaltebecken sind die hohen Kosten für Bau und die Unterhaltung. Im Ausschuss kam eine Summe von anderthalb Millionen Euro pro Becken zur Sprache. Trotzdem müsse sich die Politik ernsthaft mit diesem Thema beschäftigen, wie Bürgermeister Christoph Dolle betonte. Zwar wolle er keinen Vergleich zum Ahrtal herstellen, jedoch könne ein Starkregen für einzelne Betroffene in Altendonop durchaus bedrohliche Auswirkungen haben.

Ideen sollen am 24. März in Altendonop vorgestellt werden Die Ergebnisse der Überlegungen und mögliche umzusetzende Maßnahmen sollen den Bewohnern in Altendonop am Montag, 24. März, im Dorfgemeinschaftshaus vorgestellt werden, wie Detlef Wehrmann, Fachbereichsleiter für Bauen und Stadtentwicklung, ankündigte. Dann sei zu diskutieren, ob die Schutzmaßnahmen für ein hundertjähriges oder auf ein kleineres Ereignis bemessen werden sollen. Zudem müsse geklärt werden, ob die Eigentümer der für die Dämme benötigten Flächen bereit sind, diese abzugeben.

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