Die Arbeiten am neuen Detmolder Tierheim sind dem Zeitplan voraus

Detmold . Die Arbeiten am neuen Tierheim-Gebäude schreiten schnell voran. Gerade wird die Beton-Stützwand zum Hang hin gegossen. Wenn die fertig ist, kann auf dem Mauerwerk des Souterrains die Bodenplatte des Erdgeschosses gegossen werden. Die Tiere sind während der Bauzeit teilweise in Behelfsunterkünften untergebracht. Mit acht Angestellten und zwei Auszubildenden kümmert sich der Verein &bdquo;Tierschutz der Tat" derzeit um 45 Katzen, 22 H unde, sieben Kaninchen und zwei Meerschweinchen.

&bdquo;Wir sind beim Bau vier Wochen vor dem Plan", freut sich dessen stellvertretende Vorsitzende Gisela Brinkforth-Pekoch. Grund sei die gute (Zusammen)Arbeit der Lieferanten und der Bauunternehmer sowie das taugliche Wetter. &bdquo;Wir mussten keine Winterpause einlegen." Die könne doch noch nötig werden, sollte es glatt werden, sagt sie. Denn dann kämen Lkw mit Beton oder Steinen nicht die schmale und steile Zufahrt zum Tierheim hinauf. 1,8 Millionen Euro verbaut der Verein im neuen Gebäude. &bdquo;Und zwar ohne goldene Wasserhähne", sagt Brinkforth-Pekoch. &bdquo;Alles wird schlicht, auch von innen mit Sichtbeton."

Im Souterrain werden später die Futterküche und die Quarantänehunde untergebracht. Jeder der Hunde hat dann an seinen Raum einen Zwinger angedockt. &bdquo;Von der Seite zugänglich gibt es später noch einen Raum, zu dem die Polizei einen Schlüssel hat, damit sie auch nachts Tiere bringen kann", erklärt Brinkforth-Pekoch. &bdquo;Bisher haben wir dafür ein kleines Holzhaus, was aber ungeheizt ist, weshalb sie immer im Tierheim anrufen müssen." Im Erdgeschoss des 37 Meter langen Neubaus sollen später die Verwaltung und die Katzen neue Räume beziehen. Unter dem Spitzdach werden die Quarantänekatzen untergebracht.

Aufs Dach kommt eine Photovoltaik-Anlage, und für umweltfreundliche Wärme sorgt künftig eine Luft-Wärmepumpe. Wegen letzterer muss der Stromanschluss des Neubaus kräftiger ausgelegt werden als bisher. &bdquo;Damit hatten wir gar nicht gerechnet, weil wir bisher mit dem normalen Anschluss eines Einfamilienhauses ausgekommen sind", berichtet Brinkforth-Pekoch. &bdquo;Aber der Elektriker hat nachgerechnet, dass es mit der Wärmepumpe eng werden könnte."

Die Stadtwerke hätten bestät igt, dass eine zusätzliche Trafostation nötig sei. Kostenpunkt normalerweise bis zu 100.000 Euro – für den Bauherrn. &bdquo;Man ist uns zum Glück sehr entgegen gekommen, so dass der Verein weniger als die Hälfte der Kosten tragen muss", freut sich Brinkforth-Pekoch. &bdquo;Allerdings kommt die Trafostation auch der gesamten Barntruper Straße zugute.

Einzug Ende 2020? Wenn alles glatt läuft, hofft Brinkforth-Pekoch, dass der Verein Ende 2020 sein neues Domizil beziehen kann. &bdquo;Aber manchmal hakt es dann ja noch beim Innenausbau", zügelt sie ihre Vorfreude etwas. Bis dahin müssen die Quarantärehunde noch in einem der drei Pavillons bleiben. Dort sollen die zu vermittelnden Hunde auch nach Fertigstellung des Neubaus bleiben. &bdquo;Allerdings müssten die Hundehäuser auch saniert werden – wenn wieder Geld da ist", sagt Brinkforth-Pekoch.

Für die Katzen stehen als Ausweichquartier derzeit zwei Metallcontainer auf dem Gelände und einige bewohnen das ehemalige Igelhaus. Denn Fund-Igel nimmt das Tierheim nicht mehr auf. Ein paar Katzen sind auch in einem Häuschen untergebracht, was früher eingefangene Wildkatzen beherbergte. &bdquo;Das macht man ja inzwischen nicht mehr", erklärt Brinkforth-Pekoch die neue Nutzungsmöglichkeit. &bdquo;Wildkatzen werden von uns nur noch kastriert und dann wieder ausgesetzt."

Ist der große Baukran direkt neben dem so genannten &bdquo;Arzthaus" nicht mehr nötig, soll dieses um sechs Meter verlängert werden. Ist dieser Anbau fertig, werden für Mitarbeitern und Tiere endlich zeitgemäße Bedingungen herrschen. &bdquo;Im Grunde hatten wir einen Vorlauf von zwei Jahren", erinnert sich Vereinsvorsitzender Christoper Imig. &bdquo;Anfangs haben wir uns viele andere Tierheime angeguckt und uns vom Tierschutzbund beraten lassen." Schwierig sei gewesen, den Neubau auf dem Hanggrundstück zu planen. &bdquo;Und bei einem Tierheimbau müssen zig Fachbehörden beteiligt werden. Das hat mit einer Geschwindigkeit geklappt, die überall den Willen erkennen ließ, unsere Sache zu unterstützen", freut sich Imig.

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