Detmold. Die Elternbeiträge für OGS, Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen werden für Februar ausgesetzt. Per Dringlichkeitsbeschluss will die Stadt damit ein Zeichen für besonders betroffene junge Familien setzen. „Wir sind die familienfreundliche Stadt, und diesem Anspruch wollen wir natürlich gerecht werden – besonders wegen des aktuellen Testchaos in Kitas und Schulen", begründet Bürgermeister Frank Hilker die Entscheidung. Die Betreuungssituation sei mehr denn je durch das Pandemie-Geschehen beeinflusst und stelle junge Familien vor besondere Herausforderungen. „Noch vor einem Jahr war die Situation deutlich einfacher", sagt Hilker. Zwar seien da Klassen oder ganze Einrichtungen geschlossen worden. Aber das habe zumindest Verlässlichkeit für die Eltern in Kinderbetreuung bedeutet, die wussten: Nun muss ich mir für zwei Wochen etwas überlegen. Diese Verlässlichkeit sei aktuell nicht mehr gegeben. Das sei für die Kinder und die Eltern belastend. An den gesetzlichen Regelungen könne die Stadt leider nichts ändern – aber ihr Scherflein zur Entlastung beitragen. Dazu habe er, Hilker, mit den Fraktionsvorsitzenden telefoniert und die Meinung eingeholt, dass die Beiträge bis auf Weiteres ausgesetzt werden sollten. Experten rechnen mit Omikron-Höhepunkt im Februar Experten schätzten, dass die Omikron-Welle im Februar ihren Höhepunkt erreichen werde. Daher sei mit weiteren Einschränkungen der Betreuungsangebote zu rechnen. Vor diesem Hintergrund halte es die Stadt für erforderlich, die Eltern zu entlasten. Da die Beiträge für Februar bereits eingezogen wurden, werde der Einzug für den Monat März ausgesetzt. Eltern, die das Geld händisch überweisen, könnten die Zahlung unterlassen. Zeitfenster bei Teststellen für Grundschüler Außerdem fordert Kai Kottmann (SPD) als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses weitere Testmöglichkeiten für Grundschüler. „An Grundschulen werden PCR-Tests im Poolverfahren durchgeführt. Ist ein Pool positiv, erhalten Eltern darüber eine Mitteilung ohne dass feststeht, ob das eigene Kind betroffen ist. Dies führt zu Unsicherheiten", so Kottmann in einer Pressemitteilung. Eine Nachtestung mit Schnelltest ist erst am nächsten Schultag zu Unterrichtsbeginn möglich. Daher fordert er: „Es sollten für Grundschüler Zeitfenster an zertifizierten Teststellen reserviert werden, die ohne vorherige Terminvergabe wahrgenommen werden können." Die Nachricht über einen positiven Pool erreiche die Eltern meist erst am frühen Abend. Mit einem Zeitfenster von etwa 18 bis 20 Uhr könnten am selben Tag noch Nachtestungen erfolgen. „Ein negativer Befund gibt nicht nur Sicherheit, sondern erleichtert auch den Schulstart am nächsten Tag. Für diese Kinder ist dann kein Schnelltest zu Unterrichtsbeginn notwendig, da die Vorlage des Ergebnisses einer Teststelle ausreicht", so Kottmann. Infizierte Kinder könnten vorzeitig erkannt werden. So werde das Infektionsgeschehen nicht weiter in Grundschulen hineingetragen. Reihum könnten verschiedene Teststellen im Stadtgebiet diese Aufgabe übernehmen. Mit einzelnen Teststellen und Schulleitungen hat Kottmann bereits Kontakt aufgenommen. „Testungen vor Unterrichtsbeginn würden unseren Schulalltag erheblich erleichtern", pflichtet ihm unter anderem Kathrin Freitag, Rektorin der Hasselbachschule in Pivitsheide VH bei.