Zwei Detmolder wollen mit ihrem Möbel Start-Up den Markt aufmischen

Detmold. Mit schraubenlosen Möbeln wollen zwei junge Gründer aus Detmold die Möbelbranche verändern. Yevhenii Rabcheniuk (25) und Alexander Pries (24) haben im November 2024 die Firma &bdquo;InnoFurn“ gegründet und setzen auf schlichtes Design und einfache Montage. Ihren Ansatz präsentierten sie kürzlich auf dem Bielefelder Jahnplatz, wo sie mit einer Ausstellung unter freiem Himmel nicht nur Möbel zeigten, sondern auch mit Passanten ins Gespräch kamen.

Die Firma &bdquo;InnoFurn“ will mit einfachen Mitteln viel verändern. Dank eines eigens entwickelten Stecksystems benötigen die Möbel keine Schrauben. &bdquo;Gutes Design braucht keine lauten Worte. Es spricht für sich“, sagt Rabcheniuk. Eine ihrer Inspirationen sei der Trend &bdquo;Quiet Luxury“ gewesen, wie sie sagen; ein Modetrend, der sich durch zurückhaltende Eleganz, hochwertige Materialien und zeitloses Design auszeichnet. Die Idee dazu entstand nicht im Designbüro, sondern im Lager eines Lemgoer Möbelunternehmens, bei dem beide einst arbeiteten.

Rabcheniuk war dort Kommissionierer, Pries im Marketing. Beide haben sich angefreundet und über das Thema Firmengründung nachgedacht. Beim Recherchieren auf Amazon bemerkten sie, dass es gerade im Bereich Schminktische eine hohe Nachfrage gibt – aber nur wenige Angebote. &bdquo;Uns wurde klar, dass hier großes Potenzial ungenutzt bleibt“, erinnert sich Pries. Ihr erstes eigenes Produkt sei daher ein Schminktisch gewesen, den sie &bdquo;Florenz“ tauften. All ihre Möbelstücke, die sie ausschließlich in ihrem Online-Shop verkaufen, tragen Städtenamen.

Gründung trotz Hindernissen Inzwischen bieten sie weitere Möbel an. Ursprünglich wollten sie ihr Konzept sogar gemeinsam mit ihrem damaligen Arbeitgeber umsetzen. &bdquo;Wir sind mit einem fertigen Plan zum Geschäftsführer gegangen“, erzählt Rabcheniuk. Doch dort stieß die Idee auf Desinteresse. Für die beiden war das kein Grund aufzugeben, sondern vielmehr der Startschuss.

Im Februar 2025 brachten sie &bdquo;Florenz“ offiziell auf den Markt. Um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, standen sie auch einen Samstag auf dem Bielefelder Jahnplatz. Werbung und Experiment zugleich. &bdquo;Eine Möbelausstellung mitten in der Stadt“, erzählt Pries.

Ab 9 Uhr standen ihre Möbel direkt auf dem belebten Platz in Bielefeld. &bdquo;Unsere Idee war es, Möbel aus dem E-Commerce erlebbar zu machen. Sehen, fühlen, anfassen – Dinge, die online nicht möglich sind“, erklärt Rabcheniuk. Parallel drehten sie Inhalte für Social Media, führten Gespräche mit Passanten und wollten zeigen, wie modernes Möbeldesign heute aussehen kann. Besonders spannend sei für die beiden das Verhalten der Menschen gewesen. &bdquo;Wenn man sie direkt ansprach, waren viele eher zurückhaltend. Besonders Jüngere. Aber wenn man ihnen Raum ließ, kamen sie oft von selbst auf uns zu. Dann entstanden gute Gespräche“, so Rabcheniuk. Die Idee, die Möbel einfach in der Innenstadt aufzubauen, habe vielen Passanten gefallen, führt er weiter aus.

Yevhenii Rabcheniuk lebt seit fünf Jahren in Deutschland und stammt ursprünglich aus Odessa. Alexander Pries wurde in Russland geboren. Die politische Lage in ihren Herkunftsländern betonen beide, habe in ihrer Zusammenarbeit nie eine Rolle gespielt. Was zählt, sei die gemeinsame Idee. Als Nächstes wollen sie ihre Möbel in weiteren Städten präsentieren - zum Beispiel in Düsseldorf und Paderborn.

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