So sehen die Pläne für Freiflächen-Solaranlagen in Dörentrup aus

Dörentrup. Freiflächen-Photovoltaikanlagen (PV) ja oder nein und in welchem Umfang? Mit dieser Frage hat sich die Dörentruper Politik im Bau- und Planungsausschuss jüngst beschäftigt. Denn wie Bauamtsleiter Dirk Süllwold erklärte, liegen der Verwaltung Projekte vor. &bdquo;Wir haben die Anfragen bislang immer zurückgestellt, weil sich der neue Landesentwicklungsplan in der Aufstellung befindet. Aber die Anrufe häufen sich“, sagte er. Zwei Projekte schätzt die Gemeinde als aussichtsreich ein: Die eine Fläche liegt auf dem Teut, die andere in Wendlinghausen.

Die Firma MaxSolar aus Hamburg will auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4,5 Hektar zwischen Sibbentrup, Humfeld und Alverdissen Solarpanel aufstellen. Sie gehen von einer Leistung von 6000 Kilowatt-Peak aus, so Süllwold. Damit könnten 1714 Haushalte im Jahr mit Strom versorgt und 4140 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr vermieden werden. Es gebe zwei mögliche Einspeisepunkte für den Strom in der Nähe. Außerdem sollen Wiesen drum herum angelegt werden, die der Biodiversität dienen. Was für das Projekt spreche, so Süllwold, sei der &bdquo;sehr schlechte Boden“. Die Bodenpunkte auf der Fläche würden zwischen 29 und 36 liegen.

Landwirtschaft und Strom kombinieren Beim zweiten Projekt handelt es sich um eine sogenannte Agri-PV-Anlage, diese Form der Stromerzeugung soll die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche weiterhin ermöglichen. Dazu werden die Solarpanels auf Stelzen wie ein Dach über den Pflanzen errichtet. Das Unternehmen &bdquo;Home of Solar“ will die Anlage unterhalb des Windrades an der Donoper Straße auf einer Fläche von 14 Hektar und in einer Höhe von vier bis fünf Metern aufstellen. Eine Leistung von zehn Megawatt-Peak sei möglich.

Im Gegensatz zur anderen Fläche verfügt der Boden hier über eine hohe Anzahl an Bodenpunkten. Allerdings sei die Fläche wegen des Windrads derzeit nur eingeschränkt nutzbar, so Süllwold. Interessant sei aus Sicht der Verwaltung aber, dass die Anlage über eine Speichermöglichkeit für den Strom verfügen soll.

Politik will Regeln Martin Corbach von der CDU meinte gleich zu Beginn der Diskussion: &bdquo;Bevor wir mit den einzelnen Projekten anfangen, sollten wir Regeln aufstellen. Denn es geht hier um viel Geld.“ Claus Lange von den Grünen fehlte ebenfalls ein Gesamtplan: &bdquo;Es geht um die Größenordnungen, denn wir dürfen nicht vergessen: Auf den Flächen werden sonst Nahrungsmittel angebaut.“ Bauamtsleiter Süllwold wies auf den bestehenden Leitfaden des Kreises Lippe hin, worin unter anderem das Landschaftsbild als Kriterium genannt wird.

Martin Grohnert von der SPD meinte hingegen: &bdquo;Es sind so viele Flächen auf Dächern frei. Ich sehe nicht ein, mit PV auf landwirtschaftliche Flächen zu gehen.“ Karl-Heinz Krull (Grüne) meinte außerdem, dass die Gemeinde von der Errichtung der Anlagen profitieren sollte.

Gemeinsam verständigten sich die Anwesenden darauf, dass die Verwaltung zunächst Kriterien erarbeiten soll, nach denen Anträge für Freiflächen-PV-Anlagen künftig bewertet werden. Diese werden dann in den Fraktionen beraten und schließlich beschlossen, bevor es um einzelne Projekte geht.

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